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Zehn Jahre nach dem Blitz

Zehn Jahre nach dem Blitz

Titel: Zehn Jahre nach dem Blitz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pjhilip K. Dick
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zusammentreffen«, sagte Nicholas.
    »Sie werden es auch ohne mich schaffen.« Megavac 6-v konnte ihnen Broses Alphawellenmuster liefern; früher oder später, wenn er nicht auftauchte, würden sie darauf kommen – waren wahrscheinlich bereits darauf gekommen. Und wenn sie den Pfeil nicht in seinem Büro anbringen konnten, wenn es ihnen nicht gelang, mit Footes Werkzeugen und seiner Geschicklichkeit das komplizierte Türschloß zu öffnen, konnten – und würden sie eine geeignete Stelle im Korridor finden, denn nur auf diesem Weg konnte Brose in sein Büro gelangen. Mit einer Bewußtseinsebene, die tief verborgen lag, ahnte er, daß es Foote und Lantano gemeinsam gelingen würde, das Problem zu lösen.
    Sie würden jedoch niemals vergessen, daß er nicht aufgetaucht war. Wenn sie Brose nicht erwischten, würde der alte, senile Fettkloß sie ohne Zweifel vernichten und Adams höchstwahrscheinlich ebenfalls; wenn sie ihr Vorhaben ausführten – nun, zu irgendeinem späteren Zeitpunkt, wenn Foote und Lantano, besonders Lantano, zu Macht gekommen wären, an Broses Stelle getreten wären, würden sie ihn jagen. Sie würden sich Zeit lassen können mit der Rache. Jedenfalls stand in beiden Fällen fest, daß es ihn am Ende erwischen würde. Wie auch immer das Anbringen der Waffe ausging, das in diesem Augenblick im Flur oder dem Büro der Agentur in der Fifth Avenue 580 in New York stattfand.
    »Haben Sie Lantano je gesagt«, fragte er Nicholas, »aus welchem Ameisentank Sie kommen?«
    »Aber nein«, erwiderte Nicholas. »Ich muß meine Leute da unten schützen; ich habe eine Frau und meinen kleinen Bruder unten im ...« Er verstummte. »Ich habe es allerdings diesem Ex-Tanker in den Ruinen von Cheyenne erzählt.« Er zuckte gleichmütig die Schultern. »Aber Blair wird sich sicher nicht daran erinnern; sie schienen im Geiste alle etwas verwirrt, dort unten in den Kellerruinen.« Würdevoll erklärte er Adams: »Ich bin der gewählte Präsident des Tanks. Ich trage eine ungeheure Verantwortung. Aus diesem Grund haben sie mich zur Erdoberfläche heraufgeschickt, um die künstliche Bauchspeicheldrüse zu beschaffen.« Er machte kehrt und ging auf den geparkten Flügler zu.
    Adams fragte: »Kann ich mitkommen?«
    »Hinunter in ...« Nicholas wirkte erstaunt, aber etwas abwesend; ihn beschäftigte in der Hauptsache das künstliche Organ – der Gegenstand, den er unversehrt in den Tank zurückbringen mußte. »Sie wollen mit mir nach unten gehen, meinen Sie? Warum?«
    »Ich will mich verstecken«, erwiderte Adams einfach.
    Nach einer kurzen Pause fragte Nicholas: »Vor Lantano?«
    »Vor allen«, entgegnete Adams. »Sie haben meinen einzigen Freund getötet; sie werden auch mich töten. Aber wenn ich unten bin und sie nicht wissen, in welchem Tank, vielleicht – sofern Ihr Pol-Kom mich nicht verrät ...«
    »Mein Pol-Kom«, sagte Nicholas tonlos, »ist nach Beendigung des Krieges von der Erdoberfläche zu uns hinuntergekommen. Er wußte alles. Es wird also im Tom Mix keinen Pol-Kom mehr geben. Jedenfalls nicht diesen.«
    Noch ein Toter, dachte Adams. Und ebenfalls »notwendig«. Wie alle anderen, wie ich vielleicht auch bald. Und dennoch – es hat diese Regel, diese Notwendigkeit immer gegeben, und jedes Lebewesen war ihr zu jeder Zeit unterworfen. Hier handelt es sich nur um einen Sonderfall, um eine Beschleunigung der natürlichen, organischen Vorgänge.
    »Sicher«, sagte Nicholas. »Sie sind willkommen. Ich weiß, nach dem, was Sie in Lantanos Domäne gesagt haben, daß Sie hier oben todunglücklich sind.«
    »Todunglücklich«, stimmte ihm Adams zu. Ja, für ihn war das hier oben die Hölle, der Ort des Feuers, der rote Schein, der verkohlte Hintergrund, die Krater, die der dreizehn Jahre zurückliegende Krieg gerissen hatte – er hatte es alles durchlebt, zuerst in der sengenden Glut des Krieges selbst, dann in seiner anderen, späteren Gestalt, dem kalten, schleichenden Nebel, und dann auf noch schrecklichere, vernichtendere Weise, die ihn mit einer neuen, völlig neuen Qual packte: von dem Augenblick an, als er von Verne Lindbloms Tod erfahren hatte.
    »Sie werden sich an die Überbevölkerung dort unten gewöhnen müssen«, sagte Nicholas, während sie gemeinsam auf den Flügler zugingen. Adams Bleierne folgten ihnen. »Und Sie können die da«, er deutete auf das Gefolge der Bleiernen, »nicht mitnehmen. Sie müssen allein mitkommen. Es ist kein Platz für sie, wir teilen in unserer Wohneinheit das Badezimmer

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