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Zehn Jahre nach dem Blitz

Zehn Jahre nach dem Blitz

Titel: Zehn Jahre nach dem Blitz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pjhilip K. Dick
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jetzt sah er die Aluminiumröhre in Nicholas’ Händen.
    »Er hat sie bekommen«, sagte Haller.
    Nicholas bestätigte: »Ja, ich habe sie.« Er übergab Jorgenson den Metallzylinder, dann wandte er sich um und half Adams aus dem Schacht hinaus in den überfüllten Lagerraum. »Was ist mit Dale Nunes? Hat er einen Bericht hinaufge-«
    »Nunes«, erklärte Jorgenson, »ist tot. Ein Arbeitsunfall. In der Werkstatt im Erdgeschoß; er hat – Sie wissen es ja. Hat versucht, uns zu immer größeren Leistungen anzutreiben. Und dann ist er einem Stromkabel zu nahe gekommen. Aus irgendeinem Grund – ich habe ihn vergessen – war das Kabel nicht richtig isoliert.«
    Haller fügte hinzu: »Ja, und irgendein Dummkopf gab Nunes einen Stoß, so daß er auf das Kabel stürzte. Es hat ihn ausgelöscht. Wir haben ihn bereits begraben. Es gab keine andere Möglichkeit, sonst hätte er Ihre Abwesenheit nach oben gemeldet.«
    »In Ihrem Namen haben wir dann, als seien Sie noch hier, einen Bericht an die Estes-Park-Regierung geschickt, in dem wir unser Bedauern ausdrückten und um einen Ersatz für Pol-Kom Nunes baten.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen.
    Nicholas sagte: »Ich werde Carol das künstliche Organ bringen.« Und dann fuhr er an alle gewandt fort: »Ich habe das Ding nicht mitgebracht, damit wir unser Soll erfüllen können. Ich habe es allein um Souzas willen mitgebracht. Damit er lebt. Aber die Sache mit dem Soll ist vorüber.«
    »Was soll das heißen?« fragte Jorgenson mißtrauisch. »Wie ist es da oben?« Erst jetzt nahm er Adams’ Anwesenheit zur Kenntnis, erkannte plötzlich, daß Nicholas nicht allein zurückgekehrt war. »Wer ist das? Sie schulden uns eine Erklärung.«
    Nicholas entgegnete: »Ich werde es erklären, wenn mir der Sinn danach steht.«
    »Er ist immer noch Präsident des Tanks«, mahnte Flanders Jorgenson. »Er kann warten, solange es ihm beliebt; zum Teufel, er hat die Bauchspeicheldrüse mitgebracht; muß er nun auch noch eine Rede halten?«
    »Ich wollte es nur wissen«, sagte Jorgenson unbeholfen und kleinlaut.
    »Wo ist Carol?« fragte Nicholas, während er sich an Adams’ Seite durch die Reihe der Komiteemitglieder auf die Tür zubewegte. Er langte an der Tür an, drückte die Klinke herunter –
    Die Tür war verschlossen.
    Jorgenson sagte: »Wir können nicht hinaus, Herr Präsident. Keiner von uns.«
    »Wer sagt das?« fragte Nicholas nach kurzem Schweigen.
    »Carol selbst«, erwiderte Haller. »Ihretwegen. Die Beutelpest oder die Schrumpfseuche oder irgendeine andere bakterielle Infektion, die Sie – oder dieser Bursche da«, er deutete auf Adams, »mitgebracht haben könnten. Und wir stecken alle mit drin, weil wir uns sagten, zum Teufel, wir müssen dort am Schachtende auf ihn warten. Für den Fall, daß es nicht Nick war, der den Alarm ausgelöst hatte. Und wenn er es war ...« Er zögerte. »Nun, wir hatten das Bedürfnis, hier zu warten. Um als offizielle Vertreter zur Stelle zu sein. Um Sie willkommen zu heißen.« Er senkte verlegen den Blick. »Auch, wenn Sie die Bauchspeicheldrüse nicht mitgebracht hätten. Immerhin haben Sie es versucht.«
    »Sie haben Ihr Leben aufs Spiel gesetzt«, pflichtete ihm Jorgenson bei.
    »Mit der Drohung im Nacken, von euch in die Luft gejagt zu werden; und meine Frau und mein Bruder mit mir«, entgegnete Nicholas scharf.
    »Vielleicht«, stimmte Jorgenson zu. »Aber Sie sind gegangen, und Sie haben sie beschafft. Sie haben nicht nur den Kopf hinausgesteckt, um sich dann zurückzuziehen und zu behaupten: ›Tut mir leid, Jungs, kein Glück gehabt.‹ Wie Sie es hätten tun können. Zum Teufel, wir hätten Ihnen nicht das Gegenteil beweisen können. Wir hätten nicht beweisen können, daß Sie es nicht versuchten.« Sie schienen jetzt alle ein wenig verlegen. Schuldbewußt, dachte Nicholas; das traf eher den Kern der Sache. Beschämt, daß sie diesen Zwang angewandt hatten, um ihn zum Gehen zu bewegen. Jetzt ist ihr Präsident mit der künstlichen Bauchspeicheldrüse zurückgekehrt, dachte er, und der alte Maury Souza wird wieder zum Leben erweckt und in seine Stellung zurückversetzt. Wir werden die Produktion der Bleiernen wiederaufnehmen und unser Soll erfüllen. Nur kennt der Präsident ihres Tankes jetzt die Wahrheit. Was nicht der Fall war, als er den Schacht grub, um an die Erdoberfläche zu gelangen – um zu erfahren, was Dale Nunes die ganze Zeit über gewußt hatte.
    Kein Wunder, daß Nunes darauf bestanden hatte, daß ein

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