Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Titel: Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier , Teresa Sporrer , Jennifer Wolf , Cathy McAllister , Natalie Luca , Jennifer Jäger , Melanie Neupauer , Katjana May , Mara Lang , Lars Schütz , Pia Trzcinska
Vom Netzwerk:
Tag immer melancholisch. Jedenfalls so lange bis mein Bruder auf den Plan trat. In seiner Nähe war Trübsalblasen nur bedingt möglich, besonders wenn er angetrunken war. Meine Freundinnen Eva, Aisha und ich saßen bei mir zu Hause im Wohnzimmer auf der Couch und schauten Dinner for One , während meine Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten die Küche belagerten. Bleigießen, Tischraketen und der ganze Unfug inklusive. In meiner Hand hielt ich eine Flasche Kölsch, aber ich nippte nur immer wieder kurz daran, da es mir überhaupt nicht schmeckte (wofür ich eigentlich nach Düsseldorf ausgewiesen gehörte). Mein Bruder hatte offensichtlich schon mehr als ein Kölsch intus, als er mit seiner Freundin Hallow im Arm herein spaziert kam. Er konnte noch selber laufen, aber ich sah ihm im Gesicht an, dass nur ein weiterer Schluck sein Gleichgewicht kippen würde. Hallow wirkte ein wenig genervt, aber das tat sie eigentlich immer. Diese selbsternannte Hexe ging mir schon auf den Zeiger, seit David sie das erste Mal angeschleppt hatte.
    »Mädels«, begann David und seine Aussprache war noch besser als ich vermutet hätte, »was hängt ihr hier so faul herum?«
    »Wir schauen fern«, brummte ich. »Was tust du überhaupt hier? Wolltet ihr nicht am Dom feiern oder so was?«
    David grinste. »Zu kalt, ernsthaft … da fallen einem die Eier ab!«
    »Und jetzt schon viel zu viele Volltrunkene«, fügte Hallow hinzu und sah David mit amüsiert hochgezogenen Augenbrauen von der Seite an. Mein Bruder, betrunken wie er war, grinste immer noch selig.
    »Ich habe einen Witz für euch, Mikroben«, sagte er schließlich.
    »Oh nein«, maulte ich und vergrub mein Gesicht zwischen meinen angezogenen Knien. Aisha kicherte bereits jetzt schon und Eva räusperte sich.
    »Passt auf. Ein Pärchen hat gerade Sex. Sie fängt an zu stöhnen und ruft: Ja, gib’s mir, sag mir dreckige Sachen! Er daraufhin: Bad, Küche, Wohnzimmer, … « David fing an über seinen eigenen Witz zu lachen, während Hallow mit den Augen rollte. Ich starrte meinen großen Bruder ungläubig an.
    »Das ist nicht lustig«, kommentierte ich. »Nur versaut.«
    »Wie lange kennst du deinen Bruder schon?«, fragte Eva, die den Witz anscheinend lustig gefunden hat. Ihr Kopf war vom Lachen fast so rot wie ihre Haare, während Aisha immer noch in sich hinein kicherte. Ich sah hinüber zu Hallow, die ihren langen Mantel auszog. Darunter trug sie eine schwarze Wollstrumpfhose, einen kurzen Tüllrock und eine knallenge Korsage. Alles schwarz. David hörte auf zu lachen und starrte seine Freundin an.
    »Der Rock ist der Hammer«, meinte er.
    »Steht er mir?«, fragte Hallow unsicher, lächelte ihn dabei aber verspielt an.
    »Oh ja und mir erst!«
    »Dir steht kein Rock«, brummte ich, woraufhin alle um mich herum anfingen wie geistesgestört zu glucksen. »Habt ihr sie noch alle?«, fragte ich. Eva wechselte vom Lachen zum Brüllen und bei Aisha klang es fast so als würde sie gleich ersticken. Mein Bruder kam zu mir herüber und legte einen Arm um meine Schulter.
    »Mein kleines liebes naives Schwesterchen«, lallte er leicht und drückte mich noch einmal sanft, bevor er wieder zu Hallow stolperte und sie fest an sich presste. WÄÄÄH! Ich sah schnell weg zum Fernseher, wo …
    »RUHE!«, rief ich sofort und machte den Fernseher lauter.
    »Das ist doch dieser In-sanguine-veritas -Vampir, oder?«, fragte Aisha.
    »Ja«, antwortete ich und nickte heftig mit dem Kopf. »Heinrich von Rosenheim, der damals im Fernsehen war.«
    »Mit dem schwarzen Anzug hätte ich ihn fast nicht erkannt«, sagte Eva, die sich wieder beruhigt hatte. »Normalerweise trägt der doch immer helle Sachen.« Da hatte meine Freundin Recht. Heinrich von Rosenheim, der einzige Vampir, der sich je öffentlich im Fernsehen gezeigt hatte, war normal immer in helle Anzüge gekleidet. Aber heute trug er Schwarz. Grund dafür war ein tot aufgefundener Vampir, den die Isar vor ein paar Tagen in München angespült hatte. Die Ursache war wohl ein Hassverbrechen gewesen. So jedenfalls klagte es der Vampirorden an, doch da die Vampire bisher kaum Rechte besaßen, war in der Sache nichts weiter geschehen. Meine Eltern bezweifelten stark, dass ein Mensch diesen Vampir hätte töten können, aber ich glaubte dem Orden. Ich wusste nicht warum, aber mein Herz hatte von Anfang an für die Blutsauger geschlagen.
    Heinrich von Rosenheim wirkte in dem dunklen Anzug und den schwarzen Haaren so blass, dass er total fremd aussah.

Weitere Kostenlose Bücher