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Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Titel: Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier , Teresa Sporrer , Jennifer Wolf , Cathy McAllister , Natalie Luca , Jennifer Jäger , Melanie Neupauer , Katjana May , Mara Lang , Lars Schütz , Pia Trzcinska
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gewickelte Gestalt, die uns verfolgte, zischte und zog sich schlurfend in die Schatten zurück.
    Die tönernen Gefäße, an denen wir vorbeirannten, bebten, so als wollte sich etwas darin den Weg nach draußen erkämpfen. Am Ausgang der Ausstellung versperrte uns ein Sarkophag den Weg, und während wir auf ihn zurannten, schob sich der Deckel knarrend zur Seite. Nathaniels Flammen schossen über den Sarkophag und zwangen das, was sich darin befand, zurück in die Dunkelheit. Mein Engel zog mich seitlich daran vorbei, während er selbst mit einem mächtigen Sprung darüber hinwegsetzte. Wir rannten weiter, die Treppe hinauf und durch die Eingangshalle.
    »Was ist mit Wagner?«, keuchte ich.
    »Sie haben es auf das Buch abgesehen!«, knurrte Nathaniel, ohne sein Tempo zu verlangsamen.
    »Es gibt ein Problem in der ägyptischen Abteilung!«, rief ich einem Museumswärter zu, der uns verdutzt entgegeneilte. Ich erhaschte einen verwirrten Blick der Dame am Schalter, dann hatte mich Nathaniel hinaus ins Freie gezogen.
    Wir rannten durch den dunklen Park. In den Büschen flüsterte und raschelte es, doch Nathaniels Feuer zwang die Kreaturen, in der Dunkelheit zu bleiben. Meine Lungen brannten und ich hielt das Buch an mich gedrückt, während wir den finsteren Park hinter uns ließen und auf die beleuchtete Hauptstraße einbogen. Das Flüstern und Zischen blieb hinter uns zurück, doch wir rannten weiter, bis wir mein Auto erreichten.
    »Schnell!«, drängte mich Nathaniel in den Wagen.
    »Wir müssen zurück zum Museum!«
    »Kommt nicht in Frage!«
    »Ich muss Herrn Wagner helfen!« Ich knallte die Tür zu und Nathaniel schwang sich ärgerlich über den Wagen, ein Wirbel aus Weiß und Gold. Rasch bog ich in die Seitenstraße neben dem Park ein und hielt nach meinem Lehrer Ausschau.
    Nathaniel! Siehst du ihn?
    Noch bevor Nathaniel mir antworten konnte, sah ich Wagners schlaksige Gestalt, die über die Rasenfläche des Parks rannte und von jemandem verfolgt wurde. Ich schaltete die Warnblinker an, stieß die Beifahrertür auf und schrie Wagners Namen.
    »Was für ein Timing!«, keuchte er, als er sich neben mich in den Beifahrersitz warf. »Weg hier!«
    Mit quietschenden Reifen raste ich los.
    »Hast du es?«, fragte er hastig.
    Ich deutete auf das Buch in meinem Schoß. Wagner seufzte erleichtert.
    »Zum Glück konnte ich ihn lange genug aufhalten, damit du fliehen konntest!«, murmelte er. »Dann ist der Museumswärter aufgetaucht und ich dachte, er lässt uns beide verhaften.«
    »Was war mit den Mumien?«
    »Mit welchen Mumien?«
    Ich begriff, dass Wagner sie nicht gesehen hatte. Ebenso wenig, wie er die Bewegungen der Dämonen in den Gemälden oder die Inferni wahrgenommen hatte.
    »Vergessen Sie's. Laufen Ihre Geschäfte eigentlich immer so ab?«
    »Um ehrlich zu sein, das war eines der Harmloseren«, murmelte er. »Deshalb war ich anfangs auch nicht begeistert von der Idee, dich mitzunehmen. Was sich als Fehleinschätzung herausgestellt hat«, fügte er hinzu. »Vielen Dank für deine Hilfe.«
    »Wann werden Sie Melinda das Buch geben?«
    »Morgen.« Herr Wagner nahm es an sich und deutete dann auf eine Seitenstraße. »Du kannst mich hier rauslassen, mein Wagen steht gleich da hinten.«
    Er stieg aus und beugte sich noch einmal zu mir in den Wagen. »Übrigens, ich wäre dir dankbar, wenn dieser kleine Ausflug unter uns bleiben würde.«
    »Kein Problem.«
    Ein kleines Lächeln erschien auf Wagners Lippen. »Melinda sagte mir, du könntest Geheimnisse für dich behalten.«
    Ich nickte schweigend, während Nathaniel mit seinen riesigen Schwingen schlug, um sich über dem Wagen in der Luft zu halten. Herr Wagner verabschiedete sich und schloss die Wagentür.
    Als wir kurze Zeit später zu Hause ankamen, warteten Ramiel und Seraphela bereits auf uns.
    »Wie ist der Tag gelaufen?« Ramiel lehnte mit verschränkten Armen am Fenster, während Sera auf meinem Schreibtisch saß und ihre Füße baumeln ließ. »Hat Nathaniel es geschafft, sich zurückzuhalten?«
    Ich warf Nathaniel einen vielsagenden Blick zu, pfefferte meine Schultasche in eine Ecke und ließ mich aufs Bett fallen. »Erzähl du!«
    Nathaniel ließ sich in seinen Lieblingssessel sinken und schlug die Beine übereinander. »Es ist hervorragend gelaufen.«
    Ich prustete los. »Ja. Bis auf den Feuerwehreinsatz in der Schule heute Morgen. Und die dämonischen Gemälde, den gruseligen Hehler, die Inferni und die besessenen Mumien, denen wir gerade noch entkommen

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