Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn
Titel:
Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Sandra Regnier
,
Teresa Sporrer
,
Jennifer Wolf
,
Cathy McAllister
,
Natalie Luca
,
Jennifer Jäger
,
Melanie Neupauer
,
Katjana May
,
Mara Lang
,
Lars Schütz
,
Pia Trzcinska
mein Engel etwas einwenden konnte. »Ich komme mit.«
Aus irgendeinem Grund sah Herr Wagner nicht erleichtert aus. »Kennst du die Statue der Kaiserin Maria Theresia?«
Ich nickte.
»Dort treffen wir uns heute um halb sechs.«
»Entschuldigen Sie«, erklang eine fremde Stimme hinter uns und Herr Wagner zuckte erschrocken zusammen. Die Stimme gehörte einer reserviert aussehenden Dame in einem dunklen Kostüm. »Die antike Chaiselongue stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist keine Sitzgelegenheit!« Sie zeigte mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck auf einige meiner Schulkollegen, die ihre Taschen und Jacken auf den Seidenbezug des Möbelstücks geworfen und selbst darauf Platz genommen hatten. Herr Wagner seufzte gequält und machte sich auf, um die Schüler aufzuscheuchen.
Nachdem wir die Besichtigung beendet hatten und zur Schule zurückgekehrt waren, war Annes Laune bestens. Die Mädchen der A-Liga hatten sich mit gequälten Mienen so schnell wie möglich verdrückt.
»Was hast du heute Nachmittag vor?«, fragte Anne, als wir uns am Schulparkplatz verabschiedeten.
Ich zuckte mit den Schultern und stieß meine Stiefelspitze gegen den Randstein. »Ach, weißt du …«
»Wir treffen uns mit einem Hehler, um ein gestohlenes kunsthistorisches Werk auf dem Schwarzmarkt zurückzukaufen, das wahrscheinlich Informationen über die geheime Welt der Engel und Dämonen enthält«, antwortete Nathaniel.
»… nichts Besonderes«, vervollständigte ich meinen Satz und ignorierte Nathaniel, der mir zuzwinkerte.
»Anne, kommst du?«, rief Chrissy, die mit Mark schon auf dem Weg zur Bushaltestelle war. Anne winkte mir zu und lief hinter den beiden her.
Glaubst du wirklich, dass das Buch Informationen über Engel enthält? , dachte ich, während ich mit Nathaniel zu meinem Wagen ging.
»Warum sonst sollte Melinda wollen, dass du bei dieser dubiosen Übergabe dabei bist? Sie kann Wagner nicht sagen, worum es wirklich geht, aber ich gehe jede Wette ein, dass es sich dabei nicht nur um die Aufzeichnungen über irgendein Konzil handelt.«
Ich sperrte die Autotür auf, stieg aber nicht ein. Warte mal, glaubst du, dass, wer auch immer dieses Buch verkauft, weiß, worum es sich dabei wirklich handelt?
Nathaniel zog die Brauen hoch. »Möglich.«
Was für Leute verkaufen denn eine gestohlene Schrift über Engel auf dem Schwarzmarkt?
Nathaniel warf mir einen vielsagenden Blick zu, ließ mich einsteigen und schloss die Wagentür. Während ich den Motor startete, dämmerte mir, dass der wahre Grund, aus dem Melinda mich dabeihaben wollte, möglicherweise der war, dass Nathaniel das Buch schützen sollte. Vor wem oder vor was , darüber wollte ich lieber nicht nachdenken.
Als ich gegen halb sechs zum Treffpunkt fuhr, dämmerte bereits der Abend und der Himmel war hellblau und voller pastellfarbener Wölkchen. Ich hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch. Nathaniel spürte es und nahm meine Hand, was das Kribbeln nur noch verstärkte.
Unser Treffpunkt, die Statue der Maria Theresia, stand in einem Park zwischen zwei großen Museen. Der Park, der sich zwischen den eindrucksvollen Bauwerken aus dem 19. Jahrhundert erstreckte, war sehr gepflegt, mit Bäumen und Büschen, die sorgfältig in geometrische Formen gestutzt waren. Zu den Füßen des Denkmals der Kaiserin spielte ein Straßenmusiker und einige Touristen hatten sich um ihn herum versammelt, daher entdeckte ich Herrn Wagner nicht sofort. Er winkte mich verstohlen auf die andere Seite des Denkmals.
»Wir haben nicht viel Zeit!«, murmelte er nervös und zog etwas aus seiner Jackentasche hervor. »Bevor wir hineingehen, will ich dir etwas zeigen.« In seinen Händen hielt er einen zusammengeknüllten Schal, aus dem er einen Gegenstand hervorzog. Es war ein schmaler Metallzylinder von der Länge meiner Hand. Unterschiedliche Symbole waren darauf geprägt und er schien aus kleinen, gelöcherten Rädern zu bestehen, die gegeneinander verdreht werden konnten.
»Was ist das?«, fragte ich.
»Ein Entschlüssler«, erwiderte Nathaniel an Wagners Stelle. »Damit kann man versteckte Inhalte in Büchern lesen. Vorausgesetzt, man kennt den Code.«
»Es ist eine Lesevorrichtung für geheime Informationen«, flüsterte Herr Wagner. »Wenn man weiß, wie man es einstellt, dann zeigt es einem nur bestimmte Buchstaben, siehst du?« Er ließ mich durch den Metallzylinder durchsehen. »Aber man muss natürlich die richtige Einstellung kennen und wissen, auf welche Seite und auf welche Zeile
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