Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zehn Milliarden (German Edition)

Zehn Milliarden (German Edition)

Titel: Zehn Milliarden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Anderegg
Vom Netzwerk:
musste eine unabhängige Überprüfung stattfinden, bevor er den Kontakt intensivieren konnte, denn Code 3 bedeutete Arbeit. Sie würden von nun an jeden Schritt der Entwicklungen verfolgen. Er gab ihr das Papier zurück und sagte in seinem notorischen Telegrammstil: »Verifizieren und Antrag auf Code 3. Danke, Rachel.« Er lehnte sich zufrieden zurück, als sich die Tür hinter ihr schloss und drückte auf die Kurzwahltaste, um seinen Freund Jimmy anzurufen. Colonel James Stark, Chef der Waffentechnologie bei der Air Force, würde ihm die Füße küssen bei solchen Good News. Sein Projekt ›Z‹ würde bald ungeahnte Fortschritte machen.
     

 
KAPITEL 4
     
Bellagio, Las Vegas
     
    D ie hochgewachsene, vollschlanke, blonde Frau mit der schwarzen Einkaufstasche unterschied sich in nichts von den zahlreichen übrigen Besuchern, die durch die glamouröse Shopping-Arkade des Bellagio Resort und Casino Hotels in Las Vegas flanierten. In ihrem eleganten, himmelblauen, schulterfreien Kleid und den hochhackigen weißen Schuhen fiel sie niemandem sonderlich auf, eine gewöhnliche Touristin wie tausend andere auch. Doch Simone Herzog war nicht zum Vergnügen hier. Geschlagene zwei Stunden lang war sie nun unter dem ausladenden Meer rot, orange, gelb, blau und grün leuchtender Glasblüten des Kunsthimmels durch die Lobby des gigantischen Hotels geschlendert, hatte jedes der samtenen Belle Époque Sofas gedrückt, stets bemüht, nur ja kein Aufsehen zu erregen. Sie ließ dabei die lange Reihe der Empfangsschalter nie aus den Augen. Außer den Photos und den richtigen Namen besaß sie keine weiteren Informationen über die zu überwachenden Personen, kannte keine Hintergründe und fragte auch nicht danach. Ihre Detektei erledigte die lukrativen Aufträge der IARPA und anderer Regierungsorganisationen stets ohne wenn und aber. Die erste Person, ein sportlicher junger Mann mit dunkler Brille und etwas greller Kleidung, hatte kurz nach zwölf eingecheckt, doch die zweite Zielperson, eine äußerst attraktive dunkelhäutige Lady, ließ sich Zeit bis 13:45 Uhr. Simone brauchte nur die Ohren zu spitzen, um die Namen, unter denen die beiden abstiegen, zu erfahren, doch der Frau musste sie in den Aufzug und durch das Labyrinth der Gänge folgen, um die Zimmernummer zu erhalten. Nun hatte sie die Informationen, die sie brauchte und war auf dem Weg zu ihrem Kontakt. Ohne Eile betrachtete sie die raffiniert schlichte Auslage bei Yves Saint Laurent und Chanel, mehr oder weniger geschmackvolle Luxusfetzen ohne Preisangabe, die sie sich sowieso nie leisten konnte, bevor sie bei Tiffany & Co. wartete.
    »Ich habe einen Tisch reserviert im Olives«, begrüßte sie Rachel Heaton, als sie zu ihr trat. »Sie werden sicher hungrig sein nach diesem Marathon.«
    »Gut geraten, doch es hat sich wenigstens gelohnt.« Nach ein paar Schritten waren sie beim Eingang des Restaurants.
    »Unsere Freunde sind also endlich eingetroffen«, bemerkte Rachel, während ein Kellner sie zu ihrem Tisch an der Fensterfront mit dem spektakulären Blick auf den Lake Bellagio und seine Wasserspiele geleitete.
    »Ja, wie erwartet. Hier sind die Koordinaten.« Sie übergab ihr einen Zettel mit den Daten, die sie gesammelt hatte.
    »Hmm, Mister Larry Baxter und Miss Carol Jones. Nettes Pärchen«, murmelte Rachel. »Gut, ich möchte, dass sie vor allem an Baxter dranbleiben. Er ist die treibende Kraft, und ich gehe davon aus, dass er sich vorwiegend an den Spieltischen herumtreiben wird.«
    »Sie sollten mir schon etwas mehr Informationen geben, was Sie eigentlich suchen, sonst wird die Observation sinnlos.« Rachel war klar, dass sie recht hatte. Während des Essens klärte sie daher Simone soweit über Casanovas Informationen auf, wie sie es verantworten konnte.
    »Hören Sie, Simone«, begann sie. »Die genauen Hintergründe sind leider streng vertraulich, aber die sind hier auch nicht wichtig. Dieser Baxter ist in Wirklichkeit ein brillanter Wissenschaftler. Wir vermuten, dass er hierher gekommen ist, um zusammen mit seiner schönen Komplizin einen ziemlich gewagten Versuch im Spielkasino durchzuführen, dessen Ausgang für uns von Bedeutung ist. Wir wissen nicht genau, wie er es anstellen wird, aber er wird sich dabei, sagen wir mal, nicht durch die Hausordnung beeinflussen lassen, und das ist hier gar nicht beliebt. Unsere Aufgabe ist also, so viel wie möglich über seine Pläne und Aktivitäten zu erfahren.« Simone gefiel die Geheimniskrämerei ihres Gegenübers

Weitere Kostenlose Bücher