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Zehn Milliarden (German Edition)

Zehn Milliarden (German Edition)

Titel: Zehn Milliarden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Anderegg
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seine Kreuz 5 um und nach einer Kunstpause die Kreuz 3. Drei Dreien gegen zwei Asse. Unbeschreiblicher Jubel und Applaus brandete auf. Das Kasino schien zu tanzen. Ungerührt strich Nick die total 1.8 Millionen ein und verabschiedete sich zuvorkommend von Mr. Prescott und dem übrigen Volk in Bobby’s Room, nicht ohne ein sattes Trinkgeld für das Personal zu hinterlassen.
    »Verdammt, Leute, hier muss etwas faul sein«, tobte John Tremaine und hieb die Faust auf den Tisch. Auch das neuste Briefing bestätigte nur die früheren Erkenntnisse über Mr. Baxter: nichts, nada, der Mann war so unbefleckt wie eine Jungfrau. Seine Spezialisten hatten Baxters Aufenthalt im Bellagio minutiös Minute für Minute protokolliert. Der Mann war ein Einzelgänger, der offenbar einfach unbeschreibliches Glück hatte. »Was ist mit seinem Background? Der Kerl muss doch eine Geschichte haben.«
    »Wir haben alle Kasinos abgeklappert. Niemand kennt einen Mr. Baxter. Der Name ist auch bei keinem der bekannten Pokertourniere aufgetaucht, Sir. Noch nicht einmal ein Google-Eintrag ist zu finden.« Tremaine fuhr auf.
    »Was? Und das nennt ihr nicht auffällig? Ein US-Bürger, über den man nichts im Internet findet, ist höchst verdächtig, Leute. Sogar über mich könnt ihr jede Menge Blödsinn nachlesen.« Im Kontrollraum herrschte betretenes Schweigen. Alle wussten, dass jede Bemerkung Tremaine nur weiter reizen würde. Ein Alarm ertönte. Auf einem der Bildschirme blinkte eine Anzeige rot.
    »Sir?« meldete sich die Assistentin, die diesen Sektor überwachte.
    »Was ist?«
    »Mr. Baxter hat soeben ausgecheckt, Sir.«
    »Scheiße«, entfuhr es Tremaine. »Sofort Posten an den Ausgängen, Garage, Valet alarmieren. Er darf das Hotel nicht verlassen, bevor ich mit ihm gesprochen habe. Ich will diesen Baxter umgehend in meinem Büro, verstanden?«
    Nick steckte seine Brieftasche ein und schaute sich ein letztes Mal erleichtert, aber immer noch angespannt, in der Lobby um. Beinahe etwas wehmütig wanderte sein Blick an der Bar vorbei zu den Automaten und Spieltischen des Kasinobereichs, seinem Schlachtfeld, das er als strahlender Sieger verlassen hatte. Alles war glatt gelaufen, sein Gewinn sicher verbucht auf dem Konto der Firma Baxter und Jones, Export-Import. Nur noch wenige Schritte trennten ihn vom prunkvollen Portal des Bellagio, wo er vor wenigen Tagen mit seiner gemieteten Corvette wie ein Paradiesvogel vorgefahren war. Es wurde allmählich Zeit, wieder in normale Kleider zu schlüpfen und die dämliche Sonnenbrille endlich abzunehmen. Am liebsten wäre er geradewegs hinausgerannt. Er wandte sich eilig zum Ausgang und überrannte beinahe die platinblonde Frau, die sich lautlos an ihn heran gepirscht hatte. Er fuhr zusammen, als blickte er in den Rachen des Weißen Hais.
    »Sie müssen mir unbedingt beibringen, wie Sie das gemacht haben«, hauchte sie ihm ins Ohr. »Ich bin eine sehr gelehrige Schülerin, Mr. Baxter.«
    »Daran zweifle ich keinen Augenblick«, antwortete er ausweichend. Er musste sie rasch wieder loswerden, denn er wollte nur noch weg hier, und er wurde erwartet. Während er noch überlegte, wie er sich elegant aus der Affäre ziehen könnte, klingelte sein Handy. Eine unbekannte Frauenstimme meldete sich.
    »Geben Sie vor, eine dringende Verabredung zu haben, und verlassen Sie das Hotel so schnell wie möglich, Sie werden beobachtet. Keine Fragen, tun Sie’s einfach.« Die Anruferin hatte aufgelegt. Konsterniert steckte er das Telefon wieder ein und murmelte:
    »Entschuldigen Sie, eine dringende Angelegenheit.« Er nickte seiner enttäuschten Verehrerin freundlich zu und verschwand in Richtung Ausgang. Wer sollte ihn beobachten? Was wollte der unbekannte Schutzengel von ihm? Plötzlich fühlte er sich nicht mehr sicher, als spürte er die stechenden Blicke der Beobachter in seinem Nacken. Er musste sich zwingen, ruhig weiterzugehen, ohne sich dauernd umzusehen. Wie vereinbart, ging er nicht zum Parkservice, um seinen Wagen zu verlangen, sondern ließ sich ein Taxi heranwinken. Der Page hielt bereits die Tür für ihn auf, als unvermittelt ein dunkel gekleideter Herr des Sicherheitsdienstes auf ihn zutrat.
    »Mr. Baxter, einen Augenblick ...« Weiter kam er nicht, denn eine eilige Dame rannte geradewegs in ihn hinein, verlor das Gleichgewicht und fiel hin, ihre Einkaufstüten zu Füssen des verblüfften Mannes auf dem Boden verstreuend. Instinktiv bückte er sich, um ihr zu helfen, und als er wieder aufblickte, war das

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