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Zehn Milliarden (German Edition)

Zehn Milliarden (German Edition)

Titel: Zehn Milliarden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Anderegg
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Moreau.«
    »Dann sorgt dafür, dass er an Bord kommt. Ich kann mir keine Unbekannten leisten, das weißt du.« Joe musste ihm zustimmen. Er war sauer, aber er beneidete seinen Freund insgeheim für die Gabe, stets genau die richtigen Fragen zu stellen. Sie mussten diesen Victor de Moreau besser einbinden.
Bellagio, Las Vegas
     
    John Tremaine hatte es kommen sehen. Er war zu lange in diesem Business, um noch falschen Illusionen nachzuhängen. Ein High Roller, der dreimal hintereinander von einem Nobody an die Wand gespielt wurde, ließ so etwas nicht einfach auf sich sitzen. Fuchsteufelswild hatte Tremaine zur Kenntnis nehmen müssen, dass sie Mr. Baxters überstürzte Abreise nicht hatten verhindern können. Sie waren gleich schlau wie zuvor, und nun saß Bull Prescott mit seinem Chef beim Frühstück. Er hasste diesen Tag jetzt schon, und seinen Leuten erging es ähnlich. Jede Minute erwarteten sie den gefürchteten Anruf, der den Sicherheitschef zum obersten Boss des Kasinos zitieren würde.
    »John?«, sagte Matt Stierle, Tremaines engster Mitarbeiter und trat an seinen Schreibtisch. Er blickte fragend auf. »Wir haben da vielleicht etwas gefunden.«
    »Wenn das ein Scherz ist, erschieße ich dich.« Matt grinste gequält.
    »Kein Scherz. Baxter war doch nicht allein.«
    »Was?«, fuhr Tremaine auf. Wenn das stimmte, kam es einem Sechser im Lotto gleich. Jedenfalls erschien ihm das so, an diesem jämmerlichen Tag.
    »Etwa eine Stunde bevor er ausgecheckt hat, wurde sein Gepäck abgeholt, und jetzt halt dich fest.« Tremaine schaute ihn so durchdringend an, dass er schnell weiterfuhr: »Die Person, die Baxters Gepäck abgeholt hat, ist niemand anderes als eine gewisse Miss Carol Jones, die dunkelhäutige Schönheit, die sich in letzter Zeit so liebenswürdig um den guten Mr. Prescott gekümmert hat.« Matt wartete, bis sich die Erkenntnis gesetzt hatte.
    »Heilige Scheiße«, brummte Tremaine endlich, dann richtete er sich auf und sagte für alle hörbar: »Leute, wir sind nach Strich und Faden gelinkt worden. Ich habe keine blasse Ahnung, wie die Sache gelaufen ist, aber wir wissen jetzt, wer dahinter steckt. Ich will bis in einer Stunde alles über das saubere Pärchen wissen. Jede Bewegung dieser schönen Miss Jones wird sorgfältig analysiert, haben wir uns verstanden?« Wäre doch gelacht, wenn wir bei beiden nichts finden würden , dachte er überzeugt. Es konnte kein Zufall sein, dass sich Miss Jones und Mr. Baxter gleichzeitig um Bull Prescott bemüht hatten. Der Anruf des Chefs hatte schon viel von seinem Schrecken verloren.
    Während Tremaine auf der obersten Etage ausführlich über die Launen und unmissverständlichen Drohungen des Texaners gegenüber dem Kasino aufgeklärt wurde, bemühten sich seine Spezialisten, ein möglichst vollständiges Profil der zweiten Verdächtigen zu erstellen. Seltsam und zugleich nicht überraschend war, dass sie auch über diese Carol Jones nichts fanden im Internet und bei ihren übrigen Quellen.
    »Die Sache stinkt langsam zum Himmel«, bemerkte Matt. »Noch nichts Auffälliges über Miss Jones Bewegungen?« Ungewöhnlich war bisher höchstens, dass die Frau drei Stunden in Prescotts Villa verbracht hatte. Allerdings, so unerwartet erschien das Matt auch wieder nicht, bei der Figur. Was die beiden in der Zeit angestellt hatten, konnte nur Prescott wissen, und den wagte niemand zu fragen. »Die Villa führt nicht weiter. Ich denke, wir sollten uns auf den Showdown in Bobby’s Room konzentrieren. Schauen wir uns nochmals die ganze verfluchte Aufzeichnung an.« Mürrisch setzte er sich zu den anderen an die Bildschirme. »Beginnen wir mit der ersten halben Stunde, diesmal in Echtzeit, kein fast forward mehr.«
    »Jones war nur zum Essen in der Villa, danach hat sie sich mit Migräne zurückgezogen, behauptet Prescott«, sagte Tremaine, als er den Kontrollraum wieder betrat.
    »Wir dachten schon, dass uns das nicht weiter bringt«, antwortete Matt. »Wir scannen gerade die ersten 30.« Der Stummfilm, den sie betrachteten, war höchst unspektakulär. Miss Jones hielt sich die meiste Zeit im Hintergrund auf und beobachtete das Spiel, wie die übrigen Anwesenden auch. Unvermittelt rief Matt: »Stopp! Beginnen wir nochmals, zehn Minuten früher.« Nach kurzer Zeit starrten alle fasziniert auf das Bild. Miss Jones stritt sich offensichtlich mit einer Angestellten und entfernte Prescotts Drink. Nach ein paar Minuten stellte sie ihm ein frisches Glas Milch auf den Tisch. Matt

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