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Zehnmall Männerliebe

Zehnmall Männerliebe

Titel: Zehnmall Männerliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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mir.
    „Es ist doch so“, sagt Stephano und rückt näher – wir sitzen auf dem alten Sofa im Woh n zimmer. „Die Liebe ist so schön, dass das schnöde Leben an Leichtigkeit gewinnt. Du – du bist leicht. Du hast mir heute gezeigt, dass es auch eine andere Seite gibt. Ich habe heute bestimmt ein paar Tausend Euro in den Sand gesetzt, während wir hier … J e denfalls fühle ich mich trotzdem gut, oder gerade deswegen. Ich kön n te ewig hier so mit dir sitzen, aber ich wünsche mir…“  
    Er macht eine Pause, in der er die letzten trennenden Zentimeter überwindet und ich zittere am ganzen Körper, warte, bete um die For t setzung, doch es kommt nichts. Schließlich lecke ich mir über die Li p pen und frage mit brüchiger Stimme: „Ich wünsche mir…?“  
    Stephano, der die ganze Zeit meinen Mund angeglotzt hat, murmelt: „Ich wünsche mir, dass du mich küsst.“
    Oh mein Gott! Ich umschlinge ihn, verschlinge seine schönen Lippen und vergehe vor Gei l heit. Der Umzug ins Schlafzimmer folgt und dort…  
     
    Mein Arsch brennt, mein Mund ist ganz ausgetrocknet und mein Bauch – der fühlt sich an, als hätte ich gestern noch eine Spermadusche g e nommen. Mit einem kurzen Blick stelle ich fest, dass es wohl wirklich zu ausschweifenden, sexuellen Handlungen gekommen sein muss, doch der Platz neben mir ist leer. Wo ist Stephano hin?  
    Ich mustere die nähere Umgebung. Seine Klamotten sind weg. Kein gutes Zeichen. Ich fü h le, wie mein Herz immer schneller klopft und der Hals ganz eng wird. Verliebt. Ich. Nach e i ner Nacht. Oh nein, bitte nicht. Aufschluchzend kralle ich die Finger ins Bettzeug und will mich gerade dem Kummer ergeben, als die Tür aufschwingt und Stephano hereinkommt. Adrett im Anzug, mit akkurat gebundener Krawatte.  
    Als er mich so aufgelöst entdeckt, läuft er zum Bett, hockt sich auf die Kante und zieht mich in seine Arme. Ich heule ihm das Hemd nass und umschlinge ihn mit beiden Armen. Stolz war ge s tern, jetzt bin ich Leid. Tief und schmerzhaft umkrallt es mein Herz, obwohl Stephano mich li e bevoll umarmt.  
    „Sch-sch“, macht er und küsst mein Haar. „Was ist denn los?“
    „Du-hu“, schniefe ich an seiner Brust. „Du wi-hilst mich ni-hicht.“
    „Wie kommst du darauf?“, fragt Stephano erstaunt, schiebt mich weg und zieht mein Kinn mit einem Finger hoch.
    „Du-hu ver-her-lässt mich“, wimmere ich, bar jeder Selbstachtung.
    „Niemals“, sagt er und umarmt mich so fest, dass meine Knochen kn a cken.  
    „Nei-hein?“, frage ich schnüffelnd.
    „Oh nein.“ Stephano lacht leise, schiebt mich weg und schlüpft aus seiner Kleidung.
    Stück für Stück fliegen Hemd, Schlips und Schuhe weg, gefolgt von Hose, Unterwäsche und S o cken. Dann krabbelt er zu mir unter die Decke. Himmlisch. Ich fühle ihn überall und seine Lippen verschme l zen mit meinen.  
    „Ich wollte nur ein paar Termine wahrnehmen und dann zurückko m men“, erklärt er leise, wobei er mich die ganze Zeit liebevoll streichelt. „Die müssen jetzt warten, bis ich meinen Schatz ber u higt habe.“  
    Schatz???? Ich bin sein – Scha-hatz? Ein tiefer Schluchzer steigt in mir hoch, danach bin ich nur noch ein einziges Stöhnen. Mein Bauch ist etwas später erneut Opfer einer Eiweißattacke g e worden und ich bin selig. Stephano hat mir all das zugeflüstert, was ich mir wünsche. Kooki im Glück?  
    „Ich komme nachher wieder“, verspricht mein Lover, während er sich anzieht.
    Ich glaube ihm.
     
    Er kommt wieder, und das nicht nur heute. Mit seiner Hilfe kann ich weiter schreiben und Bilder am Computer erstellen. Inzwischen sind wir Partner, in mehr als einer Hinsicht. Mein Wagen – der ist auf dem Schrottplatz. Stephano ist mein Chauffeur und Liebhaber und Koch und … und … und …
     
    ENDE

Fehlender Fahrschein
     
    Es war Weihnachten, und trotzdem machten diese Hirnis Fahrkartenkontrollen. Genervt ta s tete ich meine Taschen ab, fand aber keinen Fahrschein. Da fiel es mir siedendheiß ein: tief in Gedanken war ich am Automat vorbeigelaufen, anstatt ein Ticket zu lösen.  
     
    Der Kontrolleur, ein breiter Kerl, der recht attraktiv aussah, hob die Augenbrauen und zückte einen Block.
    „Ausweis“, bellte er.
    „Zuhause“, wisperte ich verlegen.
    „Ach?“
    „Ehrlich. Es ist mir so peinlich.“
    Mir kroch Schamesröte ins Gesicht, als ich bemerkte, mit welch mis s billigendem Blick die alte Dame von gegenüber mich musterte.  
    „Gott sieht alles“, zischte sie mir

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