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Zehnmall Männerliebe

Zehnmall Männerliebe

Titel: Zehnmall Männerliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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die Schulter an. „Ich hab dreimal deine Fahrkarte kontro l liert, du hast mich nicht mal angesehen. Es ist passiert, ich wollte es gar nicht. Ich hab mich in dich verliebt ... es tut mir so leid. Auch die Handschellen, ich … wollte dir nicht we h tun.“  
    Das Kribbeln im Bauch setzte unerwartet ein. Ich starrte Daniels R ü cken an und erinnerte mich jetzt. Er war der Kontrolleur, der mich so eindringlich betrachtet hatte. Ich hatte ihn in meiner Müdigkeit auf dem Weg zur Arbeit gar nicht beachtet. Dafür tat ich es jetzt, mit allen Si n nen.  
    „Daniel“, flüsterte ich erregt. „Setz dich sofort auf den Stuhl da.“
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis er gehorchte. Mit gesenktem Kopf ging er rüber zu dem Stuhl, auf dem ich eben noch gesessen hatte. Langsam sank er nieder.
    „Daniel, sieh mich an“, sagte ich, und meine Stimme klang rau vor Lust und Gefühl.
    Er hob den Blick.
    „Weißt du, was gerade passiert?“
    „Du willst dich rächen?“, fragte er verzagt.
    „Ja, aber sehr zärtlich.“ Ich grinste und ging vor ihm auf die Knie. „Ich habe mich gerade ve r liebt.“  
     
    Ich verpasste Daniel einen Blowjob, der ihn abheben ließ. Danach nahm ich ihn mit zu mir, damit wir uns endlich ein bisschen unterhalten konnten. Daraus wurde jedoch lange nichts, denn in unserer rosaroten Wolke hatten wir anderes zu tun.
     
    Weihnachten. Man sollte dieses Fest nicht unterschätzen. Es birgt u n geahnte Gefahren.  
     
    ENDE

Der Unfall 3
     
    Ich hänge an einer Eiche. Nein, nicht mit einem Seil, sondern mit dem vorderen linken Ko t flügel. Der Airbag und der Gurt hindern mich daran, einen Spaziergang zu machen. Als ich schon denke, ich muss erfri e ren, naht Rettung ...  
     
     
    Scheiße, nicht einmal sterben kann ich vernünftig. Jetzt hänge ich hier eingeklemmt in me i ner Karre und bin mutterseelenallein. Im tiefsten Mecklenburg-Vorpommern auf einem Feld, direkt neben dem Baum, dem ich im letzten Moment doch noch ausgewichen bin. Gebremst habe ich auch, ich Memme. Dabei war ich mir doch so sicher, dass ich nicht mehr weiterl e ben möchte.  
     
    Weshalb ich hier sitze, in dem Wrack? Ganz einfach: Liebeskummer. Ich bin auch noch selbst schuld daran. Ich war es nämlich, der sich dämlicherweise beim Fremdficken erw i schen ließ. Okay, es war Fremdblasen und ich betrunken und unglücklich, doch ich will mich gar nicht rau s reden. Es war dumm und völlig unnötig. Dass Marcel darau f hin auszog, war klar und tat rasend weh. Keine Entschuldigung half, kein Betteln und kein Flehen. Mein G e liebter und langjähriger Partner ließ sich nicht erweichen und zog zu seinem Bruder.  
     
    Das ist nun einen Monat her und ich bin am Ende. Ich liebe Marcel und der Kerl, der mir unb e dingt einen blasen wollte, sah ihm ein wenig ähnlich, weshalb ich es wohl zuließ. Ich Narr, blöder Esel und Vollidiot. Einmal Abspritzen im Vergleich zu den fast zehn Jahren, die Marcel und ich uns schon kennen – ich bin so dumm.  
    Dumm und leider wohl auch zum Erfrieren verdonnert. Es ist herbstlich und langsam senkt sich die Dämmerung über das Feld. Es wird kühl und ich versuche erneut, mich aus dem Gurt zu b e freien, doch der hält und der Airbag drückt von vorn. Scheiß Technik. Mit einem alten Fah r zeug hätte mein Plan problemlos funktioniert, trotz Ausweichmanöver. Dann säße ich jetzt auf einer Wolke und hätte alles hinter mir.  
    Die Stelle, an der mein Wagen steht, ist denkbar ungünstig. Von der Straße aus wird man mich nur dann sehen können, wenn man die Umgebung sorgfältig absucht. Genau so habe ich diesen Baum auch gefunden, während der vielen Touren, bei denen ich Marcel in seinem LKW begleitet habe. Er fährt hier immer entlang, wenn er von Rostock nach Schwerin muss, daher ist mir i r gendwann diese schöne Eiche aufgefallen, die einsam und majestätisch auf einem Feld steht.  
    Nun, meine Bemühungen, den Baum zu fällen hatten keinen Erfolg. Was soll ich jetzt tun? Ich bewege die Beine ein wenig. - sie scheinen in Ordnung zu sein. Überhaupt habe ich Glück im U n glück, denn ich kann auch die Arme bewegen und mein Kopf brummt zwar, aber das ist noch der Kater von letzter Nacht.  
    Ich hatte mich betrunken und am nächsten Tag, als ich gegen Mittag erwachte, beschlossen, dass ich meinem Leben ein Ende setzen we r de. Marcel soll an meinem Grab begreifen, dass er mich verloren hat - für immer. Dann wird er meinen Sarg mit Rosen bewerfen und … M o ment, ich bin doch gar nicht

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