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Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Titel: Zeig Gefühl, Darling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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gefiel Charlie nicht zu warten. Sie kam sich dabei nutzlos und feige vor, und das passte gar nicht zu ihr. Sie war es gewohnt zu handeln und die Dinge unter Kontrolle zu haben.
    Floyd gefiel das Warten offenbar ebenso wenig. „Ich zähle bis zehn, dann kommen wir rein und schießen auf alles, was sich bewegt. Carlyle wird euch lieber tot haben wollen, als euch zu verlieren.“
    Beeil dich, Harry, dachte sie und lauschte, wie Floyd mit lauter, monotoner Stimme rückwärts zählte.
    Hinter der Tankstelle splitterte Glas, gefolgt von eiligen Schritten. Vorsichtig spähte Charlie über das Fensterbrett. Floyd und Ralph standen für eine Sekunde wie erstarrt im Mondlicht. Dann liefen sie fluchend zur Rückseite der Tankstelle.
    Charlie wartete, bis sie außer Sichtweite waren, bevor sie zur Tür schlich, die Harry eingetreten hatte. Sie war stolz auf sich, dass sie ebenfalls kein Geräusch verursachte. Kaum war sie draußen, hielt ihr eine große Hand den Mund zu. Gleichzeitig legte sich ein Arm fest um ihre Taille. Sie wäre in Panik geraten, wenn sie Harry nicht an seiner Größe erkannt hätte.
    Ohne sich zu wehren, ließ sie sich zum Lieferwagen zerren und durch die Fahrertür hineinschieben. Harry sprang neben sie auf den Fahrersitz. Charlie strich den Mantel glatt und hielt die Revers zusammen. „Was sollte das? Hast du etwa geglaubt, ich würde lieber bei meinem Kumpel Floyd bleiben?“
    Er ignorierte ihre Vorwürfe. „Verdammt, kein Schlüssel!“
    „Was soll das heißen, kein Schlüssel? Wie um Himmels willen sollen wir denn dann …“
    Er drückte ihr die Pistole in die Hand. „Halt nach den beiden Ganoven Ausschau, während ich den Wagen kurzschließe.“
    Verblüfft starrte Charlie auf die Waffe in ihrer Hand und dann zu Harry, ehe sie pflichtbewusst durchs Fenster spähte. Charlie fand, dass ein Mann, der einen Wagen kurzschließen konnte, etwas Erotisches an sich hatte.
    Er brauchte nur ein paar Sekunden. Kaum hatte er den Motor gestartet, kamen Floyd und Ralph um die Ecke. Die beiden sprangen vor Wut regelrecht auf und ab, als der Wagen mit durchdrehenden Rädern losfuhr. Ralph feuerte, und Charlie glaubte eine oder zwei Kugeln in die Seitenwand der Ladefläche einschlagen zu hören. Aber das bremste Harry nicht. Charlie fragte sich, ob er wegen der Schüsse ihr Gesicht wieder in seinen Schoß drücken würde.
    Ein wenig enttäuscht erkannte sie, dass er es nicht tun würde.
    Harry sagte kein Wort, sondern konzentrierte sich darauf, die Hauptstraße zu finden, und im Wagen Lichtschalter, Heizung und Scheibenwischer. Charlie wollte gerade die Pistole einstecken, als er sie ihr wortlos wieder aus der Hand nahm.
    Sie wusste, dass ein Kampf um die Waffe sinnlos war, daher meinte sie nur finster: „Und was jetzt?“
    Harry rieb sich den Nacken. „Wir lassen den Wagen vor der Stadt stehen, um nicht zu riskieren, dass Carlyle oder einer seiner Kumpane ihn erkennen und uns anhalten. Wir werden ein Taxi zu meinem Apartment nehmen.“
    „Wieso zu deinem Apartment?“
    „Wir müssen uns erst einmal unterhalten und herausfinden, was wir jetzt tun.“
    Es hatte wieder zu regnen begonnen. Harry legte den Arm um Charlie und zog sie zu sich heran. Das war zwar nicht so gut, wie auf seinem Schoß zu sitzen, aber sie fühlte sich warm und geborgen an seiner Seite. Nach einer Weile, als sie sich dem Stadtrand näherten, sagte Harry: „Schade, dass wir dort in der verlassenen Tankstelle unterbrochen wurden.“
    „Ja.“
    Harry lachte, hielt am Straßenrand und stellte den Motor ab. Dann küsste er Charlie sanft. „Besonders schüchtern bist du nicht, was?“
    Sie hob eine Braue. „Soll ich etwa so tun, als sei ich nicht interessiert? Das wäre dumm, weil mir das nämlich nicht oft passiert.“
    Harry grinste. „Warte hier. Ich rufe uns ein Taxi.“ Er stieg aus und lief zu einem Münzfernsprecher auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Nur einige Sekunden später kam er zurück. Sein nasses Hemd klebte an seinem Oberkörper und brachte seine muskulöse Brust und die breiten Schultern zur Geltung. Trotz seines Unterhemds konnte sie die dunklen Haare auf seiner Brust erkennen. Die obersten Hemdknöpfe standen offen, und ein paar Regentropfen rannen seinen Hals hinunter in den Kragen des Hemdes. Charlie schluckte. Seine feuchten Haare klebten am Nacken, und eine braune Strähne fiel ihm in die Stirn.
    Als Harry bemerkte, dass sie ihn anstarrte, lehnte er sich zurück und lächelte. „Wachsen mir

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