Zeig Gefühl, Darling (German Edition)
Aber ich bin größer und stärker als Sie. Außerdem bin ich mit der Situation vertraut. Sie hingegen sind klein und schwach …“
Sie boxte ihn in den Magen. Harry keuchte und drückte sie sofort fest an sich, um weiteren Attacken vorzubeugen.
„… und im Übrigen wissen Sie anscheinend nicht, in was Sie sich da hineinmanövriert haben.“
„Na schön, dann erklären Sie es mir. Wer sind diese Clowns, die uns entführt haben, und was gedenken Sie zu tun?“
„Zuerst werde ich Sie nach Hause bringen, damit Sie mir nicht mehr im Weg sind. Dann schnappe ich mir Floyd und Ralph auf meinem eigenen Territorium und hämmere ihnen ein bisschen Verstand ein.“ Er zögerte und dachte über seine Worte nach und über die Chancen, sie in die Tat umzusetzen. „Möglicherweise. Ich muss meine persönlichen Rachegefühle gegen mein Versprechen abwägen, sie auf legale Weise zu stoppen.“
„Wem haben Sie das versprochen?“
„Dem Freund, der den gebrannten Zucker gemacht hat. Ihm gehört ein Laden in der Gegend. Floyd und Ralph arbeiten als Schutzgelderpresser für Carlyle, und mein Freund weigert sich zu zahlen. Man hat ihm gedroht, und solche Sachen mag ich gar nicht.“
„Was wollten Sie heute tun?“
„Heute wollte ich die Lage sondieren.“ Er berührte ihre Wange, auf der die Prellung sichtbar wurde. Sie war leicht geschwollen. „Es tut mir sehr leid, dass Sie geschlagen wurden.“
„Ich habe schon Schlimmeres erlebt.“
Ihr Mut deutete darauf hin, dass sie ein hartes Leben geführt hatte. Trotzdem weckten ihre Worte in ihm den Wunsch, sie beschützend in den Armen zu halten. Sie sahen einander an, während Harrys Finger sanft über ihre Prellung strichen. Er entschied, dass Floyd es dafür mindestens verdient hatte, seine Faust zu spüren.
„Beantworten Sie mir eine Frage, Charlie.“ Er legte die Hand an ihre Wange, und Charlie protestierte nicht. Er strich ihr ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht und war erstaunt, wie weich sich ihre Haut anfühlte. Sicher fühlten sich alle Frauen so an, nur konnte er sich anscheinend nicht mehr daran erinnern.
Sie wich nicht zurück. Sein Herz schlug schneller, und seine Muskeln spannten sich an. „War das Ihr Ernst, was Sie vorhin sagten? Dass Sie absolut nicht interessiert sind?“
Ihr Gesicht war seinem so nah. „Woran interessiert?“
„An einem Liebhaber.“
„Ich weiß nicht.“ Sie runzelte die Stirn und betrachtete seinen Mund. „Ich habe bisher nicht viel darüber nachgedacht.“
Er atmete tief ihren Duft ein. „Und jetzt?“
Sie wandte sich kurz ab, bevor sie ihn mit einem herausfordernden Lächeln wieder ansah. „Ich gebe zu, dass ich darüber nachdenke.“
Er musste über ihre unverblümte Offenheit grinsen. Charlie mochte schwierig sein, aber sie würde niemals unaufrichtig sein.
Sie schlang ihm die Arme um den Hals. „Weißt du, Harry, jetzt wird es doch noch romantisch, nicht wahr?“
Er küsste zärtlich die Prellung auf ihrer Wange. Seine Lippen streiften ihre Haut, seine Nase ihre Schläfe. „Hm. Und ich habe noch nicht einmal meine Taschenlampe herausgeholt.“
Sie lachte leise. „Ich fange an, dich zu mögen.“
Ihr leises, heiseres Lachen war der Auslöser. Ihre Lippen fanden sich zu einem leidenschaftlichen, fordernden Kuss. Harry war erstaunt, weil er niemals geglaubt hätte, dass Charlie den Kuss mit einem so begierigen Eifer erwidern würde. Es war fast so, als hätte sie ihm regelrecht entgegengefiebert. Er stöhnte auf.
Mit einer Hand fuhr er ihr über den Rücken und umfasste ihren festen kleinen Po. Doch bevor sich die Dinge weiterentwickelten, schuldete er ihr ein gewisses Maß an Ehrlichkeit.
„Charlie hör mir zu. Ich muss dir etwas sagen.“
Sie kniff die Augen zusammen. „Zierst du dich etwa schon wieder, Harry?“
Er schluckte hart. Glaubte sie tatsächlich, dass er sich trotz seiner heftigen Erregung zurückziehen würde? „Ich bin nicht an einer festen Beziehung interessiert.“
Sie blinzelte überrascht. „Okay.“ Sie versuchte ihn erneut zu küssen und umklammerte seine Schulter.
Doch Harry hob eine Hand, um sie aufzuhalten. „Charlie, ich kann dir keine Versprechungen machen.“
Ihre Brauen zogen sich zusammen. „Wovon redest du eigentlich?“
Er räusperte sich und erklärte: „Es ist wegen deiner Fragen vorhin. Du hast da einige Andeutungen gemacht. Ich will dir nur sagen, dass ich momentan zu viel um die Ohren habe. Ich habe nicht einmal die Absicht, mich auch nur ansatzweise
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