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Zeig keine Angst!

Zeig keine Angst!

Titel: Zeig keine Angst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Bowler
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Motorboot mit der kaputten Abdeckung.
    Sie spähen durch die Bullaugen.
    Einer klettert an Bord und schaut unter die Abdeckung. Jetzt ist er wieder zurück auf der Barkasse. Sie geben Gas und fahren weiter, aber nur bis zum nächsten Boot.
    Dieselbe Prozedur.
    Verdammt, Bigeyes, wenn sie mein Boot auch durchsuchen, bin ich geliefert.
    Und das werden sie. Sie nehmen sich alle größeren Boote vor und werden auch auf dieses kommen. Wenigstens habe ich kein Licht an. Und meine Feinde scheinen nicht zu wissen, auf welchem Boot ich bin, weil sie alle überprüfen. Vermutlich hat irgendwer ihnen einen Tipp gegeben, aber keinen konkreten, sonst würden sie gezielter suchen.
    Trotzdem muss ich mich verstecken.
    Aber wo? In den Kabinen und im Ruderhaus würden sie mich schnell finden. Im Klo auch. Es bleibt also nur ein Versteck und das ist ein übles Loch. Da gehe ich nur rein, wenn es sein muss. Ich spähe aus dem Bullauge.
    Vorsicht.
    Ich muss die drei im Auge behalten, aber außer Sicht bleiben. Ja, sie durchsuchen alle Boote. Sie beschränken sich jetzt nicht mehr auf die großen, sondern schauen zur Sicherheit auch in die kleinen.
    Sie steuern in meine Richtung.
    Schnell!
    Ich lege das Messer hin, ziehe mir den Mantel an, nehme das Messer wieder in die Hand und schaue mich um. Nur das Essen und das Mineralwasser würden ihnen verraten, dass ich hier gewesen bin. Ich stopfe die Bananenschale in die Plastikbox und stecke sie in die eine Manteltasche. Dann die Flasche in die andere.
    Der Motor wird lauter.
    Ich schleiche gebückt zur Vorderseite der Kabine und ins Ruderhaus rauf. Ich halte inne und horche. Sie sind inzwischen fast neben dem Boot angekommen. Runter in den Maschinenraum. Eigentlich ist das gar kein Maschinenraum, sondern nur ein ölverschmierter Verschlag, in den man nicht mal eine Ratte reinjagen würde.
    Aber dort muss ich mich verstecken.
    Irgendwie.
    Ich zwänge mich hinein, um den Motor herum, schließe die kleine Tür hinter mir und halte sie zu. Im selben Augenblick höre ich meine Feinde an Bord klettern.
    Alle drei. Da bin ich mir sicher, denn die Steuerbordseite hat sich stark gesenkt. Selbst der Dicke würde das allein nicht schaffen. Der Motor tuckert noch neben dem Boot, aber ich schätze, sie haben die Barkasse festgemacht und sind alle an Bord gekommen.
    Drei Feinde.
    Und ich.
    Verdammter Mist.
    Schritte auf Deck. Das Boot ist wieder auf ebenem Kiel. Die drei verteilen sich. Gleich werden sie sehen, dass die Luke offen ist, und zu den Kabinen runtersteigen. Dann werden sie ins Ruderhaus schauen. Und in den Maschinenraum.
    Eine Stimme. Trotz des tuckernden Motors erkenne ich sie sofort.
    Â»Die Luke ist nicht abgeschlossen«, grunzt der Dicke.
    Ich höre, wie die Luke geöffnet wird. Schritte poltern in die Kabine runter, in der ich war. Eine Tür knallt, als jemand die andere Kabine durchsucht. Sie knallt noch mal, als er wieder rauskommt. Weitere Schritte.
    Sie laufen zum Ruderhaus.
    Ich hatte recht. Es sind drei. Das höre ich an den Schritten. Der erste ist im Ruderhaus, nun auch der zweite und der dritte. Einen kann ich durch einen Spalt in der Tür sehen. Und im Hintergrund ein Stückchen von ihrem Boot.
    Gleich wird jemand die Tür aufreißen.
    Und dann haben sie mich.
    Der Dicke spricht.
    Â»Ich sehe ihn.«
    Â»Blade?«, fragt ein anderer.
    Â»Ja.«
    Â»Wo ist er?«
    Er spielt mit mir, Bigeyes. Und er spielt mit seinen Kumpels. Er hat die kleine Tür entdeckt. Die anderen sicher auch, denn sie ist nicht zu übersehen. Und er hat gemerkt, dass ich mich dahinter verstecke. Er muss mich durch den Spalt gesehen haben. Ich umklammere das Messer in meiner Hand.
    Hoffentlich ist noch ein Rest meiner früheren Kaltblütigkeit in mir.
    Es ist riskant und sie werden mich trotzdem kriegen. Aber vielleicht kann ich vorher einen von ihnen ausschalten. Der Dicke spricht wieder.
    Â»Da.«
    Vermutlich deutet er zur Tür meines Verstecks runter.
    Â»Am Ufer drüben«, sagt er. »Seht ihr ihn?«
    Keine Antwort von seinen Kumpels, nur hastige Schritte. Die Tür zum Ruderhaus knallt, als sie sie aufstoßen. Dann heult der Motor auf.
    Und sie fahren davon, aufs Ufer zu.
    Mensch, Bigeyes, ich danke diesem Kerl, den sie für mich halten. Hoffentlich passiert ihm nichts. Aber wer er auch ist, ich schulde ihm was.
    Okay, ich muss noch eine Weile hier drin bleiben und abwarten.
    Zur Sicherheit. Der Motor

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