Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeig mir, was Liebe ist

Zeig mir, was Liebe ist

Titel: Zeig mir, was Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
Vom Netzwerk:
Zeit, als er nichts weiter hatte tun können, als
ihr tröstend seine Schulter zum Ausweinen anzubieten.
    Er
zuckte kurz zusammen, als er mit seinem nackten Fuß auf einen
spitzen Stein trat, schlug dann die Haustür hinter sich zu und
marschierte in Richtung Wohnzimmer.
    Ohne
sie aus den Armen zu lassen, setzte er sich auf die Couch und nahm
sie auf seinen Schoß, während sie ihren schlanken Körper
gegen seinen schmiegte und sich an ihn klammerte.
    Schuldgefühle
wegen der Szene in ihrer Wohnung nisteten sich wie ein Stachel in
seinem Inneren ein.
    Nur
der Vollmond, der durch das riesige Fenster auf der Westseite
hereinschien, erleuchtete das Zimmer, tauchte sie in sanfte Schatten
und hüllte sie in die Dunkelheit der Nacht. Obwohl er sich wie
ein gemeiner Schurke vorkam – und er war ja auch einer –,
war Ryan sich nur allzu deutlich ihrer schlanken Hüften bewusst,
die in seinem Schoß ruhten, der warmen Brüste, die er
durch die rote Seidenbluse an seinem nackten Oberkörper spüren
konnte. Aber vor allem war er sich bewusst, wie sehr Carrie es
brauchte, dass die Person, die an ihrem ganzen Kummer Schuld hatte,
sich jetzt wie ein Freund benahm. Wie ein Freund … nicht wie
ein Mann, dessen erster und fundamentalster Instinkt es gewesen war,
sie auf die elementarste und wunderbarste Art und Weise zu trösten.
    Es
brach ihm das Herz mitzuerleben, wie ihre schmalen Schultern bebten,
zu spüren, wie ihre Tränen auf seine Haut tropften. Sie
klammerte sich noch fester an ihn. Während er einen Kuss auf
ihren Kopf hauchte und mit den Fingern durch ihr seidiges Haar
strich, murmelte er tröstende Worte, um sie zu beruhigen.
    Ihre
Augen waren rot und geschwollen, als sie schließlich den Kopf
hob und die Handballen in die Augenhöhlen presste. Schweigend
sah er zu, wie sie schluckte und sich darum bemühte, die Fassung
wiederzuerlangen.
    "Warte
eine Sekunde", sagte er schließlich und setzte sie von
seinem Schoß herunter auf das Sofa, um kurz das Zimmer zu
verlassen. Er wollte ihr einen Moment Alleinsein gönnen, damit
sie sich wieder fangen konnte. Und genau das hatte sie getan, als er
wiederkehrte.
    Er
reichte ihr ein Glas Wasser und ein Paket Taschentücher.
    "Ich
bin einfach zu …", ein Schluckauf unterbrach ihre Worte,
"… zu jämmerlich für diese Welt."
    Trotz
ihres Elends lächelte er. "Und du bist ganz allein zu
diesem Ergebnis gekommen? Oder hat jemand oder etwas dich zu dieser
Erkenntnis getrieben?"
    Sie
schniefte, blinzelte und trank einen großen Schluck Wasser,
bevor sie sich ein Taschentuch nahm und sich die Nase putzte. "Jemand
und etwas", sagte sie und wischte sich über ihr hübsches
Gesicht.
    Ryan
zögerte nicht länger. Er setzte sich neben sie und zog sie
wieder auf seinen Schoß. Sie kuschelte sich an ihn wie eine
schläfrige Katze, schlang die Arme um seinen Hals und vergrub
ihren Kopf unter seinem Kinn. Ihr Atem strich warm über seinen
Oberkörper, während ihre Finger kalt waren, als sie sie auf
seiner nackten Schulter ineinander verschlang.
    Er
umfasste ihre Hüften und legte sein Kinn auf ihren Kopf. "Willst
du mir nicht einfach eine Ohrfeige verpassen, damit wir es hinter uns
bringen?"
    "Dich
ohrfeigen?"
    "Weil
ich solch ein gemeiner Kerl gewesen bin."
    "Nun,
du kannst ja nichts dafür, dass du so bist."
    "Oh,
autsch." Aber er grinste über ihre rückkehrende
Schlagfertigkeit, während er ihren Arm streichelte. "Es tut
mir Leid, dass ich dich so zum Weinen gebracht habe."
    "Du
brauchst dir gar nichts einzubilden. Hier geht es nicht um dich."
    Er
wusste nicht, welches Gefühl stärker war. Erleichterung
oder Erstaunen. "Na gut, willst du mir dann erzählen, worum
es geht?"
    "Warum?
Damit du prahlen kannst, das hättest du mir doch gleich gesagt?"
    In
ihren Worten schwang mehr Resignation als Ärger mit. Und
plötzlich kannte er den Grund für ihren Kummer. Beldon.
    "Was
hat er dir angetan?" fragte Ryan mit kaum unterdrückter
Wut. "Wenn dieser Mistkerl dich gegen deinen Willen auch nur mit
dem kleinen Finger berührt hat, werde ich persönlich dafür
sorgen, dass der gute Doktor in absehbarer Zukunft nicht einmal die
einfachsten, alltäglichen Dinge – so wie Blinzeln, Atmen
oder Essen – ohne professionelle ärztliche Hilfe ausführen
kann."
    Carrie
schniefte und lachte gequält. "Entspann dich, Rambo",
meinte sie leise. "Er hat mir nichts getan … aber so wie
seine Krankenschwester aussah, als sie aus seinem Schlafzimmer
geschlendert kam, würde ich sagen, dass er ihr durchaus

Weitere Kostenlose Bücher