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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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nicht auffallen.«
    Löwenpfote biss wütend in die Drossel. Was nützt so viel Macht, wenn keine Katze davon weiß? Insgeheim wünschte er sich beinahe, in einer weiteren Schlacht seinen Clan-Gefährten zeigen zu können, was wirklich in ihm steckte. Die anderen Clans müssten sich dann allerdings in Acht nehmen, dachte er finster.
    Auf müden Pfoten, weil ihm von der Reise noch immer alle Muskeln schmerzten, kroch Löwenpfote in sein Nest. Wenn er nur einmal richtig ausschlief, war er bestimmt wieder der Alte. Er kreiselte im trockenen Moos, dann schloss er die Augen.
    »Gehst du etwa schon schlafen?«, rief Mohnpfote durch den Bau.
    »Willst du nicht wissen, was Sandsturm beim Training zu mir gesagt hat?«, fiel Honigpfote ein.
    »Ich bin müde«, murmelte Löwenpfote. Er hatte keine Lust, sich das Geschwätz seiner Baugefährten anzuhören.
    »Wie du willst«, miaute Mohnpfote.
    Plötzlich landeten zwei kleine Pfoten auf seinem Rücken und bohrten sich zwischen seine Rippen.
    »Entschuldigung!« Fuchspfote wich zurück, als Löwenpfotes Kopf in die Höhe schoss.
    Löwenpfote funkelte den jungen Schüler an. »Pass doch auf!«
    »Ich wollte Eispfote bloß zeigen, wie ich einen Fuchs fange, um mir meinen Kriegernamen zu verdienen«, miaute Fuchspfote. »Ich will nämlich Fuchsfänger heißen!«
    »Dass du schlafende Katzen fangen kannst, hast du jedenfalls schon bewiesen!«, foppte ihn Honigpfote.
    Eispfote setzte sich für ihren Bruder ein. »Eines Tages wird er bestimmt einen richtigen Fuchs fangen!«
    »Na klar.« Mohnpfote warf einen Moosfetzen nach der weißen Schülerin.
    Fuchspfote sprang in die Luft, erwischte das Moos, bevor es seine Schwester treffen konnte, und schlug es zu Mohnpfote zurück. »Ich werde ihn fangen, wartet nur ab!«
    »Du schaffst es noch nicht einmal, Grünen Husten zu fangen!«, provozierte ihn Mohnpfote.
    »Schaffe ich wohl!«, widersprach Fuchspfote.
    Die anderen Schüler schnurrten belustigt.
    »Will sagen, ich könnte alles einfangen, wenn ich es will«, lenkte Fuchspfote hastig ein. »Wenn Eichhornschweif endlich aufhören würde, mir ständig am Pelz zu kleben.«
    »Vielleicht könnte sie damit aufhören, wenn du nicht mehr ständig abhauen würdest«, mischte sich Honigpfote ein. »Wir mussten heute ewig auf euch warten, weil sie so lange nach dir gesucht hat. Bis sie dich endlich zurückgebracht hat, war das Eichhörnchen, dessen Spur ich folgen wollte, bestimmt längst im SchattenClan-Territorium verschwunden!«
    »Ich musste etwas erkunden!«, protestierte Fuchspfote.
    »Nimm das hier, dann hast du etwas zum Erkunden.« Ruß-pfote war in den Bau geschlüpft. Löwenpfote roch Honig, rührte sich aber nicht von der Stelle, während die anderen Schüler aus ihren Nestern krabbelten, um zu sehen, was Rußpfote mitgebracht hatte.
    »Wo hast du den denn her?«, staunte Eispfote.
    »Wolkenschweif hat einen Bienenstock in einem hohlen Baumstamm gefunden, als wir in der Nähe des verlassenen Zweibeinernests auf Patrouille waren«, erklärte Rußpfote. »Er hat eine Pfote hineingesteckt und ein Stück Honigwabe herausgeholt.«
    »Hat er Stiche abgekriegt?«, miaute Fuchspfote.
    »Nur einen.«
    »Ich hab seit Monden keinen Honig mehr genascht«, seufzte Mohnpfote.
    »Wolkenschweif hat Blattsee den größten Teil für ihre Vorräte gebracht, nur dieses Stück hat er uns geschenkt«, miaute Rußpfote.
    »Darf ich mal lecken?«, bettelte Eispfote.
    »Na gut, aber nicht zu viel«, willigte Rußpfote ein. »Wir sollen es uns teilen.«
    Eispfote schluckte mit geschlossenen Augen, dann blinzelte sie, schlug die Augen wieder auf und rief überrascht: »Das schmeckt ja nach gar nichts!«
    Mohnpfote schnurrte. »Das weiß doch jede Katze, Mäusehirn.« Sie leckte an der Honigwabe und seufzte. »Ich mag das weiche Gefühl im Hals und dass mir im Bauch ganz warm wird. Es erinnert mich an Milch.«
    Löwenpfote steckte die Nase unter die Pfoten, versuchte, die Geräusche seiner zufrieden schnurrenden Baugefährten auszublenden, die sich an der Honigwabe gütlich taten. Wie leicht sie sich zufriedenstellen ließen. Ihm würde eines Tages sämtlicher Honig im Wald gehören. Er war nicht so wie sie – für jede kleine Belohnung dankbar. Das einsame Gefühl kehrte zurück, schlimmer denn je.
    Ein warmer Körper kuschelte sich an ihn. Distelpfote war im Bau eingetroffen und legte sich neben ihn.
    »Keine Lust auf Honigparty?«, flüsterte Löwenpfote.
    »Von mir aus können sie ihn haben«, flüsterte

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