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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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es?«, rief Graustreif über die Lichtung.
    Minka war im Eingang zur Kinderstube aufgetaucht. »Ist es wieder gebrochen?«
    »Das wissen wir noch nicht.« Häherpfote umkreiste seine Patientin fürsorglich, während Löwenpfote und Wolkenschweif ihr halfen, die Lichtung zu überqueren. Als sie Blattsees Bau erreichten, hielt Distelpfote bereits den Brombeervorhang beiseite.
    »Leg dich hier hin«, wies Blattsee Rußpfote an, als sie eingetreten waren. Es roch nach frischem Moos, aus dem sie offensichtlich bereits in einer ruhigen Ecke der Höhle ein Nest vorbereitet hatte.
    Stöhnend ließ sich Rußpfote ins Moos sinken.
    »Raus mit euch.« Blattsee scheuchte Distelpfote und Löwenpfote nach draußen.
    Distelpfote war damit nicht einverstanden. »Ich will aber bei Rußpfote bleiben!«
    »Du kannst sie später besuchen.« Blattsee blieb unerbittlich. Die beiden Schüler wurden zum Eingang hinausgeschoben. »Wie ist das passiert?«, erkundigte sich Blattsee an Wolkenschweif gewandt.
    Der Krieger hob an: »Sie wollte über einen umgefallenen Baustamm springen …«
    Rußpfote fiel ihm ins Wort. »Mein blödes Bein ist einfach weggeknickt! Und jetzt habe ich meine Prüfung nicht bestanden!«
    »Das ist nicht schlimm«, versuchte Wolkenschweif sie zu beruhigen, aber Rußpfote kochte vor Wut.
    »Und ob das schlimm ist!«, fauchte sie. »Ich will mit Honigpfote und Mohnpfote zusammen in den Kriegerbau umziehen. Ich will nicht allein Kriegerwache sitzen!«
    »Ich verstehe ja, dass du aufgebracht bist«, versuchte Blattsee zu trösten. »Mal sehen, ob wir es dir etwas bequemer machen können.« Ihre Stimme klang ruhig, aber Häherpfote spürte die Bedrängnis unter ihrem Pelz, während sie mit einer Pfote Rußpfotes Bein abtastete. »Gebrochen ist nichts«, miaute sie. »Es ist nicht so schlimm wie beim letzten Mal.«
    »Fühlt sich aber schlimmer an«, knurrte Rußpfote.
    »Du hast nur eine Muskelzerrung«, versicherte ihr Blattsee. »Das heilt wieder, wenn du nur Ruhe hältst.«
    »Aber warum ist es weggeknickt?«
    Statt zu antworten, wandte sich Blattsee an Wolkenschweif. »Überlass sie mir«, miaute sie leise. »Ich sage dir Bescheid, wie es ihr geht, sobald ich mit meiner Behandlung fertig bin.«
    Häherpfote wich zur Seite, um Wolkenschweif vorbeizulassen. Er fragte sich, ob er seine Hilfe anbieten sollte, aber Blattsee wirkte so beschäftigt mit Rußpfotes Verletzung, dass er sich nahe beim Eingang still in eine Ecke hockte, um zu warten, ob sie ihn brauchen würde.
    »Warum ist es weggeknickt?« Rußpfote wiederholte ihre Frage noch einmal nachdrücklicher. »Ist es beim letzten Mal nicht richtig geheilt? Wird es immer schwach bleiben? Was ist, wenn ich nie Kriegerin werden kann?«
    Häherpfote spürte die Panik, von der Blattsee ergriffen wurde wie von einem heißen Wind, der ihr das Fell an den Körper presste.
    »Du wirst wieder ganz gesund«, tröstete Blattsee. »Ich habe eine Paste für dich zerkaut.« Sie tappte in den hinteren Teil des Baus. Häherpfote roch, dass sie eine Mischung aus Brennnessel und Beinwell mitgebracht hatte, die sie nun auf Rußpfotes Bein verteilte. »Nimm diese Mohnsamen«, ordnete Blattsee an. »Mit ihrer Hilfe wirst du zur Ruhe kommen.«
    Häherpfote lauschte, während Rußpfote immer langsamer und tiefer atmete. Blattsee saß reglos neben ihr, und erst als Rußpfote endlich eingeschlafen war, wandte sie sich ab.
    Häherpfote spürte, wie überrascht sie war, als sie ihn bemerkte. »Du bist noch hier?«
    Häherpfote setzte sich auf, seine Gliedmaßen waren ganz steif von der geduckten Haltung. »Ich wollte nicht gehen, bevor unsere Patientin versorgt ist.«
    »Ich dachte, du hättest den Bau zusammen mit den anderen verlassen«, murmelte Blattsee abwesend.
    »Es war ein Fehler, Wolkenschweif zu sagen, sie wäre für ihre Prüfung bereit.«
    »Dieses Urteil steht dir nicht zu.« In Blattsees Stimme hing ein Zweifel.
    »Du hättest dir eine Trainingsstunde ansehen müssen, um sicherzugehen, dass sie ganz gesund ist.«
    »Das verstehst du nicht!«
    »Und ob«, antwortete Häherpfote leise. Mit einem Kopfnicken deutete er zum Ausgang, um Blattsee nach draußen zu bitten. Sie folgte ihm zu den abgelegten Brombeerranken. Dort würde sie niemand belauschen.
    Häherpfote holte tief Luft. »Ich weiß, wie wichtig es dir ist, dass Rußpfote so schnell wie möglich zur Kriegerin ernannt wird. Du willst nicht, dass sie das gleiche Schicksal erleiden muss wie Rußpelz.«
    »Und was ist daran

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