Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
erlaubt?«
    »Nach dem Gesetz der Krieger?«
    »Was habt ihr denn so Wichtiges zu besprechen?« Löwenpfote war hinter Distelpfote aufgetaucht.
    »Wir haben überlegt, ob wir morgen bei Rußpfotes Prüfung zusehen sollten«, erklärte Distelpfote.
    »Dürfen wir das denn?« Löwenpfote teilte die Bedenken seiner Schwester.
    »Ich glaube kaum«, miaute Häherpfote. »Ich hatte aber auch nicht vor, es von der Hochnase zu verkünden.«
    »Dann machen wir das!«
    »Wenn uns jemand erwischt«, miaute Distelpfote, »sagen wir einfach, wir wollten uns ein paar Tipps für unsere eigene Prüfung holen. Dagegen kann kein Krieger etwas haben.«
    Vogelgezwitscher in den Bäumen über den Felswänden weckte Häherpfote. Morgendämmerung. Er streckte sich und kletterte fröstelnd aus seinem Nest. Der Morgen hatte eine Kälte mit ins Lager gebracht, die ihn daran erinnerte, dass Blattfall nicht mehr weit sein konnte. Er unterzog Pfoten und Gesicht einer schnellen Wäsche. Die Prüfung würde früh anfangen und er hatte sich mit Löwenpfote und Distelpfote vor dem Lager verabredet.
    »Wo willst du hin?« Blattsees Miauen ließ ihn erschrocken auf seinem Weg zum Ausgang innehalten.
    »Ich muss noch die restlichen Blätter holen«, log er.
    »Wirst du die Stelle allein wiederfinden?«
    »Ich war gestern erst da«, knurrte er. »Ich weiß genau, wo ich sie finde. Schließlich bin ich kein Mäusehirn.« Er hoffte, dass ihn Blattsee jetzt nicht noch mehr kränken wollte und ihm deshalb keine weiteren Fragen mehr stellte.
    Er verließ den Bau und das Lager durch den Dornentunnel.
    Lichtherz hielt am Ausgang Wache. »Du bist aber früh auf.«
    »Ich hole Kräuter für Blattsee.«
    »Brauchst du Begleitung?«
    »Nein«, miaute Häherpfote schnell. »Danke.«
    »Die Morgenpatrouille ist schon unterwegs«, informierte ihn Lichtherz. »Und die Prüfung wird auch bald anfangen. Es werden also genügend Clan-Gefährten unterwegs sein, falls du Hilfe brauchen solltest.«
    »Wird nicht passieren«, versicherte er ihr.
    Er tappte weiter, erleichtert, weil er diesen Teil des Waldes so gut kannte. Er wollte nicht, dass Lichtherz ihm dabei zusah, wie er platt auf die Nase fiel. Er folgte dem Pfad, bis er sicher sein konnte, dass er außer Sichtweite war, dann duckte er sich ins Gebüsch. Löwenpfote hatte vorgeschlagen, sich bei der Eiche zu treffen, wo die Pilze wuchsen. Die Stelle würde leicht zu finden sein. Um diese Zeit rochen die Pilze so stark, dass sie sogar für eine Katze, die sehen konnte, leicht mit der Nase zu finden waren. Der modrige Duft wehte ihm jetzt schon entgegen und so folgte er ihm durchs Unterholz. Vorsichtig tappte er voran, bis er jenen torfigen Boden unter den Pfoten spürte, auf dem Pilze wuchsen.
    Kein Zeichen von Löwenpfote und Distelpfote.
    Dann stieg ihm Schmutzplatzgestank in die Nase. Neben ihm raschelte es im Gebüsch.
    »Entschuldige, dass wir so spät sind«, keuchte Distelpfote.
    »Uns ist keine Ausrede eingefallen, um das Lager zu verlassen«, ergänzte Löwenpfote. »Deshalb haben wir uns durch den Schmutzplatztunnel rausgeschlichen.«
    Häherpfote rümpfte die Nase. »Das habe ich gemerkt.« Sie stanken schlimmer als die Pilze, die um sie herum sprossen.
    »Und dann habe ich mir noch Kletten im Pelz eingefangen«, beschwerte sich Distelpfote.
    »Am besten wälzt du dich hier in der Erde«, schlug Häherpfote vor. »Dann wirst du den Gestank und die Kletten los.«
    »Gute Idee!«
    Häherpfote machte einen Satz nach hinten, als ihm krümelige Erde ins Gesicht spritzte. »Besten Dank!«, knurrte er.
    »Das war deine Idee«, konterte sie. Geräuschvoll beschnupperte sie ihren Pelz. »Es hat funktioniert!«
    »Wer hätte das gedacht«, miaute Häherpfote.
    »Lass mich auch mal.« Löwenpfote warf sich ebenfalls auf den Rücken.
    »Jetzt riecht ihr wie zwei Pilze«, beschwerte sich Häherpfote.
    »Das ist eine gute Tarnung«, erklärte Distelpfote.
    »Die arme Rußpfote wird denken, dass sie von Pilzen verfolgt wird«, miaute Löwenpfote.
    Häherpfote spitzte die Ohren. »Pst!« Aus der Ferne hörte er Laub rascheln. Die Morgenbrise trug ihm die Gerüche von Sandsturm, Wolkenschweif und Dornenkralle zu. »Mir nach, und zwar leise.«
    Wie beim Anschleichen an Beute kroch er vorwärts, verfing sich aber mit einer Pfote in einer Baumwurzel und stolperte.
    »Lass mich die Führung übernehmen«, flüsterte Löwenpfote. »Sag mir, in welche Richtung.«
    »Immer geradeaus«, flüsterte Häherpfote zurück und machte

Weitere Kostenlose Bücher