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Zeit der Finsternis

Zeit der Finsternis

Titel: Zeit der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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mich verschreckt und machte einen Schritt nach hinten. Damians Stimme hallte immer noch in meinem Kopf nach:
    Max und Julian...Max und Julian!

"Das schockiert dich, oder?! Dein ach so guter Max und der endlich bekehrte Julian! Tzzz, dass ich nicht lache! Die beiden waren die wohl grausamsten und blutrünstigsten Vampire, die ich jemals erschaffen habe. Uns hätte sich damals niemand in den Weg gestellt, aber dann...wer konnte denn ahnen, dass sich Max trotz aller Druckmittel plötzlich auf die Seite der Menschen schlägt! Und Julian, die undankbare kleine Ratte, hat sich einfach aus dem Staub gemacht. Ich habe ihnen das Leben gerettet, sie unsterblich gemacht und das war dann der Dank dafür!" Damian schien jetzt richtig in Rage zu geraten, denn seine Stimme war nur noch ein bedrohliches Zischen.
Langsam schien ihm sein Gefühlsausbruch bewusst zu werden, denn er straffte die Schultern und räusperte sich.
"Na ja, aber das ist ja nicht mein eigentliches Problem. Im Moment muss ich mich erstmal um andere Dinge kümmern."

"Und was hat das alles mit mir zu tun?", fragte ich vorsichtig. Ich konnte mir immer noch keinen Reim darauf machen, warum er gerade mich hier her bringen hatte lassen.
Er sah mich einen Moment lang an, bevor er weiter sprach. "Nun, die Zeiten ändern sich leider, vieles ist im Auf- und Umbruch und...einige unserer Art sind wohl der Meinung, dass ich nicht mehr so ganz in das neuzeitliche Vampirbild hineinpasse. Zwar würde es sie ohne mich gar nicht geben, aber du siehst ja am Beispiel von Max und Julian, Undank ist der Welten Lohn." Er rollte theatralisch mit den Augen und grinste mich schief an.
In diesem Moment wurde mir klar, wofür er mich brauchte.
"Und ich soll Ihnen dabei helfen...", begann ich zögernd.
"...meine Feinde aufzuspüren, damit meine loyalen Gefährten sie vernichten können - genau!", beendete er den Satz für mich und klatschte in die Hände.

"Du bist dir sicher, dass du nicht doch etwas trinken möchtest?", fragte er leichthin, als er sich erneut sein Glas befüllte und genüsslich in kleinen Schlucken davon trank.
Ich schüttelte wie ferngesteuert den Kopf und ließ mich grübelnd auf dem weißen Ledersofa nieder. Zumindest würde er mich jetzt nicht töten, dafür war ich ihm wohl zu wichtig. Gestärkt durch diese Erkenntnis, kroch langsam wieder die Wut über meine Entführung in mir hoch.
Ich schlug die Beine übereinander, verschränkte meine Arme vor der Brust und sah Damian provozierend in die Augen.
"Warum sollte ich Ihnen helfen? Das ist nicht mein Krieg!"
"Ich hatte schon vermutet, dass du mir so kommst, Tamara. Sagen wir einfach, ich weiß genau wie man die Leute motiviert, das zu tun, was ich will! Du möchtest doch nicht, dass Unbeteiligte - zum Beispiel gute Freunde oder Familie diesem Krieg zum Opfer fallen, oder?" Er lächelte selbstgefällig und nahm den letzten Schluck aus seinem Glas.

Kapitel 3: Julians Geheimnis

    "Julian? Darf ich rein kommen?" Carolines zaghafte Stimme holte mich zurück in die Realität. Eine Realität, der ich gerade versucht hatte, zu entfliehen. Nur für einen Moment.
Ich wandte mich vom Fenster ab und blickte zu ihr. "Klar, was gibt´s?" Ich bemühte mich, normal zu klingen denn ich wollte nicht, dass jeder mitbekam, was in mir für ein Kampf tobte.
"Ich...ich wollte nur mal nach dir schauen. Auch wenn du es versuchst zu verbergen, ich weiß, wie Nahe dir Tamaras Entführung geht." Caroline kam einen Schritt ins Zimmer.
Ich versuchte schief zu grinsen, doch es fühlte sich an, als würden sich meine Gesichtszüge dagegen wehren. "Du kennst mich einfach zu gut.", antwortete ich nur, "Gibt es denn Neuigkeiten, die ich wissen sollte?"
"Max und Andrew versuchen fieberhaft mehr Informationen zu Tamaras Aufenthaltsort und Damians Plan in Erfahrung zu bringen." Sie sah betreten auf ihre Schuhe. Die Stimmung war angespannt und keiner wusste so Recht, etwas mit sich anzufangen. Ich wurde in diesem Zimmer festgehalten, weil Andrew und Benjamin mir nach wie vor nicht trauten. Wahrscheinlich hatte ich es nur Max und Caroline zu verdanken, dass ich nicht in den Raum zurückgesperrt wurde, in den man mich nach meiner Ankunft in New York gebracht hatte.

"Da ist doch aber noch etwas, das dich bedrückt - stimmt´s?" Caroline kam einen weiteren Schritt auf mich zu und blickte mir zögernd in die Augen. Ich wandte mich von ihr ab und zuckte mit den Schultern, unfähig etwas zu erwidern. Meine Kehle brannte und ich versuchte das Zittern, das

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