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Zeit der Finsternis

Zeit der Finsternis

Titel: Zeit der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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großen, azurblauen Augen anblickte, hatte ich das Gefühl, mich in ihnen zu verlieren.

Ihr Vater war das Oberhaupt unserer kleinen Stadt und somit war mir eigentlich der bloße Gedanke an sie verwehrt. Denn als Sohn eines einfachen Baumanns, lebten wir durch das magere Einkommen meines Vaters stets an der Armutsgrenze. Margaretha und ich konnten uns nur heimlich sehen und mir wurde jedes Mal schmerzlich bewusst, dass sie schon bald einen Mann heiraten musste, den ihr Vater ausgewählt hatte. Ich versuchte nicht zu oft an die Zukunft zu denken, sondern genoss jede Minute, die ich mit ihr verbringen durfte. Für mich war sie die Liebe meines Lebens und ich wäre wahrscheinlich sogar für sie in den Tod gegangen.

    ***

Mein Herz hüpfte vor Freude, als ich mich an diesem Dezemberabend aus dem Haus schlich. Die schwere Holztür knarzte und ich betete, dass sie mich nicht verriet. Ängstlich stand ich im Dunklen und horchte auf, als ich auf der Straße Schritte im Schnee vernahm. Eine Gestalt, dick eingehüllt in einen Umhang mit Kapuze huschte durch die Dunkelheit und beachtete mich zum Glück nicht. Auch im Haus meiner Eltern blieb alles ruhig. Erleichtert atmete ich aus und lief auf direktem Weg zu einer abgelegenen Scheune außerhalb der Stadt, in der Margaretha auf mich warten würde.

Ich war ganz außer Atem, als ich endlich ankam. Der tiefe Schnee machte mir das Laufen schwer. Ich schob das schwere Tor ein Stück zur Seite und trat ein. Margaretha stand im schwachen Schein einer kleinen Laterne. Ihr Kopf fuhr herum und als sie mich erblickte, lächelte sie. "Max!" Ihre Stimme klang freudig und hell, wie ein Windspiel. Das Licht der flackernden Kerze ließ ihre Augen leuchten und ihr goldenes Haar schimmerte. Sie erinnerte mich einmal mehr an einen Engel. Nichts konnte mich in diesem Moment mehr halten. "Margaretha..." flüsterte ich und stürmte hastig auf sie zu. Ich nahm ihr wunderschönes Gesicht in meine Hände und unsere Lippen verschmolzen miteinander. Ich öffnete die Kordel an ihrem Mantel und ließ ihn zu Boden gleiten. Zu meiner Verzückung, war sie darunter nackt.
Erregt griff ich ihr ins Haar und zog ihr Gesicht wieder an meines heran. Meine Zunge suchte fordernd die ihre, während sie aufseufzte und ihren Körper an meinen presste. Ich löste mich von ihren Lippen und ließ meine Zunge an ihrem Hals hinunterwandern. Als ich den Kopf hob lächelte sie mich still an. Hektisch zerrte ich an meiner Kleidung, zog mir das Hemd über den Kopf und entledigte mich meiner Hose.
Schnell schloss ich sie wieder in meine Arme und wir ließen uns ins Stroh sinken. Ich schickte meine Zunge wieder auf die Reise, über ihre elfenbeinfarbene Haut. Sie stöhnte auf und da konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Ich glitt an ihrem Körper entlang nach oben und drang dabei tief in sie ein. Keuchend vergrub ich mein Gesicht in ihrem Haar, während unsere Körper miteinander verschmolzen.

    ***

Als ich die Scheune verließ, war es weit nach Mitternacht und es hatte wieder begonnen zu schneien. Dicke, weiße Flocken schwebten durch die Luft und setzten sich auf meine Haare und die Kleidung. Doch die Kälte spürte ich kaum. Mein Herz war eingehüllt in wohlige Wärme, die sich wellenartig über meinen ganzen Körper ausbreitete. Ich dachte an Margaretha und die letzten Stunden mit ihr. An ihren wunderbaren Geruch und ihre samtweiche Porzellanhaut. Ich war tief in meine Gedanken versunken und bemerkte nicht, dass mir jemand folgte. Erst als die knirschenden Schritte im Schnee näher kamen, drehte ich mich um. Ich musste blinzeln, denn die Schneeflocken wirbelten um meine Augen herum und blieben an meinen Wimpern kleben. Die verschwommene Gestalt kam näher, sie war in einen schwarzen Umhang gekleidet und hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Als noch etwa ein Meter zwischen uns war, sprach die Gestalt mich an.
"Guten Abend Maximilian, was treibt dich denn um diese Uhrzeit noch in die Kälte?", fragte eine schneidende Stimme. Das Blut in meinen Adern gefror und der warme Schleier, der sich um mein Herz gelegt hatte, verwandelte sich in eine eiskalte Faust. Margarethas Verlobter Johann war mir offenbar gefolgt. Er hatte mich mit stechendem Blick fixiert und seine schwarzen Augen blitzten vor Zorn.
Ich trat einen Schritt zurück und stieß gegen etwas Hartes. Verwirrt drehte ich mich um und blickte in die Gesichter zweier grimmig aussehender Männer. Sie packten mich links und rechts an den Armen, während Johann einen

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