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Zeit der Finsternis

Zeit der Finsternis

Titel: Zeit der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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stark, Tamara! Sonst hättest du das alles nicht überstanden! Du wirst es auch schaffen, wieder du selbst zu werden! Ich weiß es!"
Statt mir zu antworten, schloss sie ihre Augen und ließ die Tränen, die sich darin gesammelt hatten über ihre Wangen rollen. Ein leiser Schluchzer kam aus ihrer Kehle, während sie ihre Lider wieder öffnete und mich ansah.
"Wir sind wieder zusammen, nur das zählt! Wir helfen uns gegenseitig, einverstanden?", fragend erwiderte ich ihren Blick und sie nickte stumm.
Ich beugte mein Gesicht nach unten, bis sich unsere Lippen trafen und ich ihren weichen Mund auf meinem spürte. Sie seufzte und vergrub ihre Hand in meinen Haaren.
Widerwillig löste ich mich von ihrem Mund, strich ihr über die Wange und küsste die perlenden Wassertropfen von ihren Wangen.

"Ich weiß...das ist jetzt ein blöder Zeitpunkt - aber wir müssen zum Flughafen.", erklärte ich ihr.
"Was? Ist es schon soweit?!" Sichtlich verwirrt fuhr sie sich durch das nasse Haar, rappelte sie sich dann aber auf und folgte mir aus der Dusche. Ich schnappte mir ein Handtuch von der Ablage und warf es ihr zu.

"Ja, Carolines Flieger geht in zwei Stunden", bestätigte ich ihr und sah auf die LED-Uhr, die mir von der Spiegelfront über dem Waschbecken entgegenleuchtete. Tamara wickelte sich in das Frotteetuch und fasste sich an die Stirn. "Das habe ich total verdrängt.", murmelte sie fast entschuldigend und sah mich an. "Wir sollten uns beeilen, schließlich brauche ich noch eine trockene Hose." Ich sah an mir herunter und versuchte, meine Stimme ironisch klingen zu lassen. Anscheinend gelang es mir, sie ein wenig aufzuheitern, denn sie schmunzelte, als sie auf die Pfütze blickte, in der ich stand. "Was steigst du auch in Jeans unter die Dusche?" Ihre Stimme klang gespielt vorwurfsvoll und ein zartes Lächeln huschte ihr über das Gesicht. Dann wurde ihre wieder Miene ernst und sie trat an mich heran, während sie ihre Arme um meine Hüfte schlang. "Danke", murmelte sie und legte ihren nassen Kopf an meine Brust. Ich strich ihr über das Haar und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Du wirst sehen, es wird alles wieder gut.", flüsterte ich.

Kapitel 15: Tamara - Abschied

    Nervös trommelten meine Finger auf meinem Knie herum.
"Keine Sorge, wir schaffen es schon noch rechtzeitig.", versuchte Julian mich zu beruhigen. "Hmmm...", machte ich nur und schielte auf die Fahrerseite. Die Uhr im Armaturenbrett arbeitete mit aller Macht gegen uns.
Der Verkehr wälzte sich mal wieder schleppend durch die überfüllten Straßen und ich begann auf meinem Sitz hin und her zu rutschen.
Julian schmunzelte, hielt aber weiterhin seinen Blick auf die Straße gerichtet. "Sie würde sowieso nicht fliegen, ohne sich von dir zu verabschieden."
Vielleicht hatte er recht, aber ich wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass Caroline und Dorian ihren Flug verpassten.
Erleichtert atmete ich auf, als Julian den Blinker setzte und auf den Besucherparkplatz des JFK-Airport einbog.
Kaum kam der Mercedes zum Stehen, riss ich auch schon die Tür auf und sprang aus dem Auto. Ohne mich nach Julian umzudrehen, rannte ich los.

Ich bahnte mir einen Weg durch die wuselnde Menschenmenge und hielt nur nach Carolines Gesicht Ausschau. Julian hatte mittlerweile zu mir aufgeschlossen und lief mit schnellem Schritt neben mir. Auch er sah sich suchend um.
"Tamara!" Übertönte plötzlich die Stimme meiner Schwester den surrenden Lärm aus Stimmen, vorbeifahrenden Gepäckwägen, schreienden Kindern und anderen Hintergrundgeräuschen, die auf einem Flughafen durch die Wartehallen dröhnten.
Ich blieb stehen und machte ruckartig kehrt, da wäre ich fast schon mit ihr zusammengestoßen, denn sie stand direkt hinter mir.
"Ihr habt es also doch noch geschafft!" Sie zog leicht gekränkt eine Augenbraue nach oben, aber in ihrer Stimme schwang Erleichterung mit. Statt ihr zu Antworten, schloss ich sie in meine Arme. "Tut mir leid...ich...hatte mich etwas verzettelt.", flüsterte ich. Sie nickte und ich konnte spüren, wie sie mir über den Rücken strich. Sie wusste, dass es mir schwer fiel, zu vergessen.

Als ich mich aus ihrer Umarmung löste, sah ich zu Dorian, der die Szene mit einer betroffenen Miene beobachtet hatte. Er gab sich die Schuld, dass Caroline und ich nun wieder getrennt wurden, nachdem wir uns für kurze Zeit endlich wieder gehabt hatten.
    Es ist okay! Ihr habt euch so lange nicht gesehen, weil du für Max unterwegs warst - nehmt euch die Zeit zu zweit!
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