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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wußten. Da dies hier nicht mehr Bel-Air oder Brentwood war, trugen die meisten Bürger Waffen zu ihrer Selbstverteidigung mit sich. So sahen sich die Piraten plötzlich einer gewaltigen Überzahl gegenüber und mußten Stück um Stück auf ihr eigenes Schiff zurückweichen.
    Einigen wenigen war es gelungen, in den ersten hektischen Minuten vor dem Erwachen der Seefahrenden etwas Beute zu machen. Diese eilten auf die Ketsch zurück, gestohlene Güter in den Armen haltend. Das Deck war glitschig von Blut. Dieser gefährliche, unsichere Zustand des Bodens war für die Piraten ein größeres Hindernis als für die Verteidiger.
    Jon-Tom sah, wie der energische Kapitän Magriff den Gegenangriff leitete, wie seine Mannschaft stumm und entschlossen dem Dachs folgte, sich mitten unter die Piraten warf. Mit Hilfe der Passagiere überwältigten sie langsam die Angreifer. Ein paar glücklose Freibeuter wurden niedergemacht, als sie versuchten, auf ihr Schiff zurückzukehren. Die Überlebenden warfen alles, was sie hatten rauben können, über Bord, ließen sich selbst an den Tauen hinunter und kappten diese schließlich. Besatzung und Passagiere des Katamarans sandten ihnen einen Schwall von Flüchen hinterher.
    Jon-Tom und Mudge hörten, wie Schiffsoffiziere mit dem Kapitän stritten. Einige von ihnen waren dafür, leichtere Segel zu setzen und die fliehenden Angreifer zu verfolgen. Doch Magriff wollte das nicht dulden.
    »Etwas ruhigere Gischt, wenn ich bitten darf, meine Herren! Wir werden diesen Phantomen nicht in der Nacht nachjagen. Hört einmal für eine Weile auf eure Köpfe statt auf eure Herzen. Mit starkem Rückenwind könnten wir sie vielleicht einholen, doch die Brise heute nacht ist leicht, und sie weht gen Osten statt gen Norden. Wir müßten hart am Kurswechsel arbeiten, und bei einem solchen leichten Wind kann ein kleineres Boot uns schnell ausmanövrieren. Und vielleicht haben sie dort draußen noch ein paar Freunde, die auf sie warten, mitten auf dem dunklen Meer. Es wäre nicht klug, hinter ein paar verwundeten Totschlägern herzujagen, um plötzlich auf zwei oder gleich drei Piratenschiffe zu stoßen. Unsere oberste Verantwortung gilt unseren Passagieren und der Ladung. Also denkt daran, und kein Wort mehr von wilden Verfolgungsjagden!« Er schritt auf ein Spill zu.
    »Herr Foison, überprüft die Vorräte und stellt fest, was wir verloren haben. Und seht auch nach der Ladung unter Deck. Ich brauche eine Schadensliste für die Versicherung. Herr Opoltin!« Ein großer sehniger Marder mit blutbefleckter Schnauze nahm Habtachtstellung ein. »Ihr und Doktor Kesswith kümmert euch um etwaige Verwundete. Zuerst die Passagiere, dann die Mannschaften, zum Schluß die Offiziere.«
    »Jawohl!« Der Marder verschwand.
    Sodann erschienen zwei Mannschaftsdienstgrade mit dem Leichnam des Fingertiers. Der Primat, der das Schiff gerettet hatte, war kaum dreieinhalb Fuß groß. Steif ruhte der gekringelte Schwanz auf dem Rücken.
    »Hat das Schiff gerettet und uns auch«, murmelte der Kapitän.
    »Ein Heldenbegräbnis, wie es einem guten Seemann zukommt, und eine angemessene Entschädigung für seine Hinterbliebenen. Ich werde mich darum kümmern.« Dann wandte er sich an seinen dritten Maat. »Begebt Euch zum Arzt und laßt mich wissen, wer noch verwundet ist. Ihr da«, bellte er einen anderen Offizier an, »bringt einen Trupp mit Besen und Aufnehmern an Deck, mit Eimern und Schrubbern, Herr Seevar. Ich will, daß diese Schweinerei hier beseitigt wird und das Deck sobald wie möglich wieder ordentlich und sauber aussieht. Doppelte Wachbesatzung, bis etwas anderes befohlen wird. Wollen doch keinen zweiten Überraschungsangriff riskieren.«
    Mudge blickte aufs Meer hinaus. Sein Gesicht war bewegt, seine Augen schimmerten. »Das war keine schlechte Abendunter'altung, nich?« Der Otter liebte einen ordentlichen Kampf, vorausgesetzt, daß er auf Seiten der Übermacht stand. Er blickte zu seinem großen Gefährten zurück und furchte die Stirn.
    »He, Kumpel, du bist ja verwundet.«
    Jon-Tom faßte sich an die linke Seite. Das kleine Blutrinnsal trocknete bereits wieder. »Nur ein Kratzer.«
    Dennoch inspizierte der Otter den leichten Schnitt ganz genau. »Tatsächlich.« Er grinste zu dem großen Menschen hinauf. »Weißt du noch, wie unser guter Freund Clodsahamp dich in diese Welt gebracht und auf mich geworfen 'at?«
    »Natürlich erinnere ich mich daran. Du versuchtest, mich zu durchbohren, aber du hattest viel zuviel

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