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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Kumpel, 'ätte wirklich nich's gegen 'n bißchen Tee und Fisch.«
    »Gut!« Über die Schulter gewandt, brüllte der Fuchs zurück: »Weiterspielen! Macht das Essen fertig!« Dann grinste er zu Jon-Tom empor und zeigte dabei spitze Zähne. »Ist sowieso Essenszeit, und jetzt haben wir sogar Besuchszeit.« Er legte dem hochgewachsenen Menschen eine Pfote auf den Arm und führte Jon-Tom sanft zu den brüllenden, knisternden Flammen.
    »He, Porge! Warum hörst du auf zu spielen?« Die Feldmaus, die vor der Kapelle saß, starrte Jon-Tom an.
    »He, weiß ich auch nicht.« Der Mäuserich legte die Lippen an seine Doppelharmonika. Auch die anderen Musiker nahmen ihre Serenade wieder auf, und ein paar der Dorfbewohner wagten erneut ein heftiges Tänzchen, doch die meisten schritten gerade auf eine Reihe grobgehauener Tische zu, die mit Speisen beladen waren. Das Essen enthielt sehr viel Rot und Gelb, doch konnte Jon-Tom nicht feststellen, ob es von Gewürzen herrührte oder eine natürliche Färbung war. Es war ihm auch egal, vor allem nachdem er einen Tag lang in einem offenen Boot nur kalte Rationen zu sich genommen hatte.
    Wenigstens brauchten sie sich keine Sorgen wegen Gift zu machen. Alle Speisen kamen aus Gemeinschaftstöpfen, tragbaren Herden und Kasserollen. Jon-Tom und Mudge halfen den Dorfbewohnern dabei, es auf einzelne Teller zu geben.
    »Wo kommt ihr beiden komischen Burschen denn nun her?«
    fragte der Fuchs ihn.
    »Oben aus dem Norden.« Irgend jemand häufte eine Kelle voll Gemüse und zwei oder drei verschiedene Fleischsorten auf seinen Teller. Er blickte sich um, bis er einen Baumstumpf erspäht hatte, der ihm als Stuhl dienen konnte. »Sind auf Umwegen von Norden her gekommen.« Da niemand ihm eine Gabel oder anderes Besteck anbot, benutzte er die Finger zum Essen. Der erste Happen hätte ihm beinahe den Gaumen aus dem Mund gesprengt. In der Nähe stand ein großer Kübel mit kühlem Wasser, den er sofort zu einem Drittel leerte, ohne sich erst die Mühe zu machen, nach einem Glas zu suchen.
    »Nimm lieber kleine Happen«, riet die Eichhorndame. Jon- Tom nickte, fuhr sich mit der Zunge vorsichtig über den Gaumen und sah neiderfüllt zu, wie Mudge riesige Mengen des feurigen Essens hinunterschlang. Der Otter bemerkte seinen Blick und kam zu ihm herüber, um sich neben dem Baumstumpf auf den Boden zu setzen. Er zeigte auf das Dorf, das Feuer, die Bewohner.
    »Wer wohl diese Leute sind, und wo'er sie kommen? Auf jeden Fall können sie verdammt gut kochen.«
    »Ihr denkt also, wir Piraten?« Der Fuchs setzte sich auf die andere Seite neben Jon-Tom. »Das reichlich komisch, Mensch. Warum suchst du Piraten? Die meisten Leute meiden die doch lieber.«
    Es war schwierig zu sprechen, weil sein Mund von der ständigen Zufuhr von Pfefferschoten und anderen Gewürzen glücklich betäubt war. Alles zwischen den Lippen und seinem oberen Verdauungstrakt war von einer Kombination aus Essen und Flüssigkeit verwüstet worden, die eine außerordentliche Ähnlichkeit mit Terpentin hatte. Er bemühte sich um Kommunikation.
    »Letzte Nacht haben einige das Schiff überfallen, auf dem mein Freund und ich waren, und sind mit seiner Verlobten verschwunden.«
    Der Fuchs blickte ernst drein. »Verstehe. Böse Sache. Ein bißchen Geld und Güter nehmen, das ist Geschäft. Aber Leute entführen, das mögen wir nicht.«
    »Ihr wißt wohl nicht zufällig, wo dieser Haufen von Halsabschneidern seine Landestelle hat? Man hat uns versichert, daß es irgendwo hier in der Nähe sein muß.«
    Einen Augenblick lang meinte Jon-Tom in den Augen des Fuchses das Schimmern des Wieder erkennens zu bemerken. Dann lehnte sich sein Gastgeber weit zurück und starrte Jon- Toms Gepäck an. »He, noch nie so ein Instrument gesehen. Komisches Ding. Du Musiker? Vielleicht spielst du den Leuten ein bißchen auf, wer weiß, vielleicht regt das das eine oder andere Gedächtnis an.« Er zwinkerte ihm zu.
    Jon-Tom erwiderte sein Lächeln. »Klar, tu ich doch gerne.«
    »Jetzt aber Vorsicht, bitte.« Mudge legte seinen Teller beiseite. »Nich daß die vor Schreck in den Wald ab'auen.«
    Jon-Tom warf seinem Gefährten einen säuerlichen Blick zu, als er an dem Feuer vorbeischritt, um sich zu der Kapelle zu gesellen. Voller Neugier wurde er empfangen, alles musterte seine Suar. Anstatt sich für einen fremdartigen Song zu entscheiden, beschloß er, den Einheimischen lieber zuzuhören, bis er ihre eigene Musik im Ohr hatte. Das war nicht sonderlich schwierig. Die

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