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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sich ein paar Stellen, wo Dach und Seiten wände nicht mehr ganz dicht ineinanderpaßten. Durch diese Ritzen war Sternenlicht zu erkennen. Wenigstens würden sie hier nicht ersticken. Der Laster rollte ein Stück zurück, dann wieder vor und wurde immer schneller. Zweifellos fuhr er den Feldweg entlang, der von dem Haus fortführte.
    Neben sich roch er Weegee. »Dürfen wir jetzt wieder sprechen, Jon-Tom?«
    »Was soll das heißen, ob wir jetzt wieder sprechen dürfen?« Kamaulk klang zugleich verblüfft und verbittert angesichts des Blatts, das ihm das Schicksal zugeteilt hatte. »Was haben diese beiden seltsamen Menschen mit uns vor?«
    Jon-Tom ignorierte ihn. »Jetzt könnt ihr ruhig sprechen, Weegee.«
    Vorsicht stieß ein angewidertes Geräusch aus. »Deine Welt ist nicht sehr gastfreundlich, Mensch. Mag sie nicht besonders. Ist sie immer so gewalttätig, daß die Leute sich ständig mit Blitz und Donner bewerfen?«
    »Nein. Wir haben eben einfach nur Glück gehabt.«
    »Stimmt genau, Kumpel. Das Glück is ja bekanntlich auch deine Lieblingsgefährtin auf Reisen.« Mudge arbeitete sich gerade zur Rolltür vor. »Wenn die uns zu weit von 'ier wegbringen, finden wir niemals zurück.«
    Mudge, du ahnst ja nicht einmal annähernd, wie schlimm es ist, dachte Jon-Tom besorgt. Ein Name, den Cruz erwähnt hatte, war Chicago gewesen. Sie durften nicht nach Chicago. Auf keinen Fall durften sie nach Chicago. Sie mußten zur Namenlosen Höhle.
    »Ihr habt ja alle Angst.« Kamaulks Tonfall troff förmlich vor Verachtung. »Sogar du, Mensch, noch dazu in deiner eigenen Welt.«
    »Darauf kannst du deinen grüngefiederten Arsch verwetten, daß ich Angst habe.«
    »Pah! Du solltest deinem Schicksal mit Würde gegenübertreten.«
    »Du kannst ja deinem Schicksal ru'ig mit Würde gegenübertreten, Arschschnabel. Ich dagegen werde jedenfalls schreiend und strampelnd unterge'en. 'e, was 'aben wir denn 'ier?«
    »Wo?« Jon-Tom konnte die Silhouette des Otters kaum erkennen. Mudge fummelte gerade an einer großen Eichentruhe herum.
    »Da drin is was, was ziemlich komisch riecht. Liebchen, gibste du mir mal meinen Rucksack, bitte? So is es brav.« Weegee reichte ihm den Rucksack. Mudge steckte die Hand hinein, holte ein paar kleine Metallstücke hervor und machte sich über das Schloß der Truhe her. Jon-Tom sah zwar keinen Sinn darin, doch wenigstens lenkte es seine Gefährten von dem Gedanken an ihr drohendes Dahinscheiden ab.
    Aus der Truhe entnahm Mudge zwei Samsonite-Koffer, die ebenfalls abgeschlossen waren.
    »Kannste mir mal 'n bißchen Licht machen, Kumpel? Solche Schlösser sind mir neu.«
    In seiner Hintertasche hatte Jon-Tom noch drei Streichhölzer. Er entzündete eines davon und hielt es dicht ans Schloß des ersten Koffers. Blinzelnd beugte sich Mudge vor.
    »Verdammt raffiniert, diese Konstruktion.«
    »Bekommst du sie auf?«
    Der Otter grinste ihn im Licht des Streichholzes an. »Kumpel, es gibt kein Schloß, in keiner Welt, das dein Busenfreund nich aufbekäme! Muß die Sache nur mal eben kurz durchdenken.«
    Das Streichholz versengte Jon-Toms Finger, und er warf es beiseite, um ein zweites zu entzünden. »Jetzt ist nur noch eins übrig, Mudge.«
    »Macht nich's, Kumpel. Ich kann auch nach Gefühl arbeiten.«
    »Das konntest du schon immer«, sagte Weegee, und die beiden Otter verfielen in ein ziemlich indiskretes Kichern.
    Nach zwei Minuten stiller, intensiver Arbeit hatte Mudge alle vier Kofferschlösser geknackt. Er öffnete den ersten Koffer, und Jon-Tom beugte sich vor.
    »Kann überhaupt nichts erkennen. Was ist da drin?«
    »Nich viel, Kumpel. Nur 'n paar Plastikbeutel mit komisch riechendem Zeug. Vielleicht, wenn man mal besser dran riechen kann...« Und er schlitzte einen der Plastikbeutel mit einer Kralle auf. Dabei lehnte er sich vor und nahm einen tiefen Zug durch die Nase.
    Irgend jemand mußte ein Feuer unter seinen Zehen entfacht haben, denn plötzlich sprang er in die Höhe und stürzte rücklings auf ein ausgefranstes Samtsofa.
    »Mudge - Mudge, bist du in Ordnung?«
    »In Ordnung? In Ordnung? Ordnung ist nich die richtige Bezeichnung, Kumpel, Weegee, meine Liebe, nimm dir auch 'ne Prise voll, aber nur 'ne kleine.«
    Neugierig geworden, tat sie dies und stieß einen Jubelschrei aus, während sie fast bis ans Dach sprang.
    »He, was ist das für ein Zeug? Immer mit der Ruhe, ihr beiden. Unsere Freunde da vorne müssen ja nicht gleich erfahren, was wir hier hinten machen.« Mit Gewalt mußte er Mudge

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