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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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von dem offenen Koffer abhalten.
    »Was das is? Ich werde dir sagen, was das is, Kumpel. Das is der reine Stecherschweiß, is das. Mehr, als ich jemals auf einen 'aufen gese'en 'abe. Mehr, als es jemals auf einem 'aufen gegeben 'at. Das erklärt mir 'ne Menge. Schätze, es muß in deiner Welt genausoviel wert sein wie in meiner.«
    »Stecherschweiß?« Jon-Tom runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach. Doch er brauchte sich nicht allzusehr anzustrengen.
    Schrotflinten. Geschäfte in Chicago. Vorbeikommen, um Gepäck abzuholen. Durchsichtige Beutel mit merkwürdig riechendem Zeug.
    »Welche Farbe hat das Pulver, Mudge?«
    »'türlich weiß, Kumpel. Was denn wohl sonst?«
    »Jesus!« Jon-Tom setzte sich auf einen bequemerweise in der Nähe stehenden Stuhl. Der hüpfte und schaukelte umher, während der Laster den Feldweg entlangrumpelte, doch war er mit wichtigerem beschäftigt als mit den Unbilden der Reise.
    »Das erklärt wirklich einiges. Diese ganze Geschichte: der Möbelwagen, die Möbel, das ist nur Tarnung. Diese beiden Typen sind Koksschieber. Zwei Koffer voll Kokain. Jesus!« Er erhob sich von seinem Stuhl und schloß trotz Mudges Protest den Koffer. Dann überprüften sie den zweiten. Der war genauso voll. Er hob erst den ersten, dann den anderen an.
    Das Eigengewicht der Koffer abgerechnet, schätzte er, daß sie zusammen zwischen achtzig und hundert Pfund reinen, unverschnittenen »Stecherschweiß« enthielten.
    »Ich brauche dich mit klarem Kopf, Mudge. Das Zeug bringt dich nur durcheinander.«
    »Ich weiß, Kumpel, aber was für 'n köstliches Durcheinander.«
    »Jon-Tom hat recht«, ermahnte ihn Weegee. »Außerdem hast du mir erzählt, daß du dich in Zukunft von solchen Versuchungen fernhalten willst.«
    »Stimmt schon, Liebchen, aber 'errje, 'n ganzer Koffer voll davon!«
    »Behalte ihn im Auge«, wies Jon-Tom sie an. »Mudge hat zwar ein gutes Herz, aber was Versuchungen angeht, ist er sehr schwach.«
    »Schwach? Bin doch nich schwach! Ich kann allem widerste'en, wenn ich nur meinen Willen drauf richte.«
    »Ich mache mir eher Sorgen darüber, daß du deine Nase darauf richten könntest.« Er klopfte gegen den Koffer.
    »Wenn ich dich auch nur fünf Minuten mit diesem Zeug allein lasse, schniefst du dir das Hirn aus dem Schädel. Wenn wir hier rauskommen wollen, muß jeder voll funktionsfähig sein.«
    »Und wie sollen wir 'ier 'erauskommen, Euer Zaubererschaft?«
    »Ich will nach Hause«, sagte Vorsicht plötzlich. »Zurück in die geistig gesunde Welt.«
    »Ich auch. Ich meine, ich will dem Rest von euch dabei helfen, nach Hause zu kommen.« Was wollte er, fragte er sich plötzlich? Wußte er es überhaupt?
    »He, ich kann verstehen, was die beiden Burschen dort vorne sagen.« Vorsicht lehnte sich gerade an die Zwischenwand des Lasters.
    »Unmöglich«, meinte Jon-Tom. Doch dann fiel ihm ein, daß er es ja mit einem Waschbären zu tun hatte, einem Wesen, das noch mitten im Wald einen Käfer hören konnte, der dreißig Fuß entfernt über ein Laubblatt kroch. Möglichst lautlos schritten er und die beiden Otter nach vorne, um sich dicht um ihren maskierten Gefährten zu scharen. Stumm warteten sie ab und wagten kaum zu atmen, während er lauschte.
    Schließlich hielt Jon-Tom es nicht länger aus. »Was sagen sie?«
    »Sie lachen viel. Reden davon, was sie tun werden, wenn sie in einem Ort namens Vegas angekommen sind.«
    »Vegas? Las Vegas? Ich dachte, die hätten gesagt, sie wollten nach Chicago.«
    »Wirste denn nie was im Leben lernen, Kumpel?« Im matten Licht schüttelte Mudge den Kopf. »Warum sollten die uns verraten, wo'in sie wollen?«
    Das leuchtete ein, dachte Jon-Tom. Ein geradezu logisches Ziel: leere Grenzübergänge, jede Menge flüssiges Bargeld für große Geschäfte, und Leute, die von überallher zu Besuch kamen.
    »Ruhe«, sagte Vorsicht. Und dann, nach einer Minute: »Sie sprechen über uns.«
    »Uns? Du meinst, über den Rest von euch?«
    »Ja. Die wollen uns verkaufen. An Zoo oder so, was immer das sein mag. Sind sicher, daß sie einen Haufen Geld für uns bekommen.«
    Zwei fünf Fuß große Otter, ein ebenso großer Waschbär und ein Papagei, der das Blaue vom Himmel herunterfluchen konnte, wären für jeden Zoo- oder Zirkusdirektor sicherlich eine gewaltige Versuchung, überlegte Jon-Tom.
    »Was ist mit mir? Sagen sie auch, was sie mit mir machen werden?« Er konnte Vorsichts Augen in der Dunkelheit glitzern sehen.
    »Dich werden sie nicht verkaufen. Aber sie lassen

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