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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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das, was er haben wollte, auch ohne fremde Hilfe an sich zu reißen. Danach wären Jon-Tom und die anderen überflüssig. Also mußte er unbedingt jetzt etwas unternehmen.
    So verblüfft die Rivalen auch von dieser Welt sein mochten, in die sie da hineingestolpert waren, glaubte Jon-Tom doch nicht, daß Kamaulk benommen genug war, um ihm ein Lied auf der Suar zu gestatten. Abgesehen davon hatte er auch keine Ahnung, ob seine Bannsängerei in seiner eigenen Welt überhaupt funktionieren würde. Während er verzweifelt nachdachte, schlüpften Zeit und Gelegenheit davon. Die Piraten waren gerade damit beschäftigt, ihren Gefangenen die wiedergewonnenen Waffen erneut abzunehmen. Traurig mußte Mudge mitansehen, wie sein Langbogen und das Kurzschwert in fremde Hände gerieten. Jon-Tom mußte seine Rammholzstab und die Suar abgeben. Ihre Rucksäcke wurden nicht angerührt. Offensichtlich war Kamaulk der Überzeugung, daß sie nichts enthielten, was für ihn oder seine Mannschaft im Augenblick eine Bedrohung darstellen konnte.
    Der Papagei inspizierte gerade die Gasleitung, entschlossen, vor seinen Leuten weder Zögern noch Furcht zu zeigen. Er beschnüffelte den Herd, nahm die Pfanne auf, die Jon-Tom hatte fallen lassen, und stellte sie wieder auf die Flamme.
    »Ein Kochgerät. Sehr interessant.« Er spähte unter die Flamme. »Woher kommt das Feuer?«
    »Gas.«
    Dies ließ einige der Piraten laut auflachen. Kamaulk schnitt eine Grimasse und holte blitzschnell ein langes Stilett mit hohlem Griff hervor. »Hältst du mich für einen Narren?« Er ließ die Spitze der Klinge an Jon-Toms Hose entlangfahren, ohne den Stoff zu durchtrennen, doch immerhin so, daß er sie deutlich spürte. »Ich habe gesagt, daß ich dich nicht umbringen will. Das heißt aber nicht, daß ich etwas dagegen einzuwenden hätte, an dir ein paar Spuren zu hinterlassen.«
    Jon-Tom merkte, wie er zu schwitzen begann. »Verdammt, das ist ein Gasherd!«
    »Nicht einmal Kizewiz gibt soviel Gas von sich.« Ein massiger Ameisenbär, der in der Tür stand, lachte brüllend.
    »Das ist ein anderes Gas. Siehst du?« Er griff nach einem der Herdknöpfe und hätte beinahe einen Finger eingebüßt, als Kamaulk die Klinge auf das Plastik senkte.
    »Paß auf, was du tust, Mensch! Ich bin sicher, daß du mir diese Geräte auch mit neun Fingern anstatt mit zehn erklären kannst.«
    Ganz langsam verstellte Jon-Tom die Stärke der Flamme.
    »Siehst du, wie es funktioniert? Da wird ein besonderes Gas durch Leitungen in das Haus und zu diesem Herd geführt. Man entzündet es mit einem kleinen Feuer.«
    »Und wie wird es gelöscht?« Jon-Tom führte es vor. Kamaulk nickte zufrieden.
    »Und das hier?« Mit dem Messer klopfte er gegen den Griff der Kühlschranktür.
    »Das sorgt dafür, daß Lebensmittel nicht verderben.« Vielleicht würde Kamaulk die Inspektion moderner Erfindungen doch so schnell nicht langweilig werden. Je länger er bei dem Kapitän Zeit heraus schinden konnte, um so eher konnte er sich etwas ausdenken. Nicht daß es so ausgesehen hätte, als könne man gegen einen Haufen schwerbewaffneter Piraten im Nebenzimmer allzuviel ausrichten. »Zieh an dem Griff.«
    Kamaulk tat es und hopste zurück, als ihn ein Schwall gekühlter Luft traf. Er blinzelte, dann watschelte er vor, um das Innere zu begutachten, das aus porzellanbeschichtetem Stahl bestand.
    »Wunderbar.« Er blickte zu Sasheem zurück. »Wir werden einige dieser Wunderdinge mitnehmen. Der Handel damit wird uns zur reichsten Freibeuterfirma machen, die die Welt je gesehen hat.« Neugierig musterte er das tragbare Fernsehgerät, das oben auf einem der Küchenschränke thronte. »Und was ist das für ein Ding?«
    »Ein Fernseher. Eine magische Bilderkiste.« Er versuchte, sich die plötzliche Aufregung nicht anmerken zu lassen, die ihn durchschoß, als er Mudge zuzwinkerte. Die Miene des Otters blieb unverändert, doch Jon-Tom sah, wie er sich leicht anspannte.
    Kamaulk blinzelte den leeren Schirm an. »Was tut dieses Ding?«
    »Du mußt den Knopf unten rechts ganz nach links drehen und dann herausziehen, bis es klickt.« Er nahm sich zusammen. Vielleicht hatten sie Glück. Wenn plötzlich eine hinreichend laute, gewalttätige Bilderflut zum Leben erweckt wurde, würde dies die Piraten möglicherweise genug erschrecken oder verängstigen, daß Mudge und er einige Waffen an sich reißen konnten. Starksy und Hutch, ein Kriegsfilm, die Abendnachrichten, irgend etwas, das wirklich abstoßend und lärmend

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