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Zeit der Hingabe

Zeit der Hingabe

Titel: Zeit der Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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Hatte er die Worte laut gesprochen oder nur gedacht? Einerlei. Er war berauscht von ihrer zarten Haut, ihrem Duft, ihrem Atem an seinem Gesicht. Er spürte jede Veränderung in ihr, wenn er sich bewegte. Und dann berührte er eine Stelle tief in ihrem Schoß, die Frauen in helle Verzückung versetzte.
    Er raunte ihr erotische Worte ins Ohr, ihre harten Brustspitzen drängten sich an seinen Oberkörper. Bald übernahm sie seinen Rhythmus, bewegte sich mit ihm, wiegte sich im Gleichklang mit ihm, weich und anschmiegsam. Das alte Bett unter ihnen knarrte und ächzte. Er gab ihre Hände frei, stützte sich neben ihr auf der Matratze ab, um sie nicht mit seinem Gewicht zu erdrücken, und stieß verlangend in sie, bis er spürte, wie sie wie entfesselt unter ihm zuckte, als ihre Lust sich machtvoll entlud. Erst dann ließ auch er sich überwältigen und ergoss sich tief in ihren Schoß, bis er glaubte, die Besinnung zu verlieren. Ein Höhepunkt, wie er ihn nie zuvor erlebt hatte. Seine Haut prickelte wie unter tausend Nadelstichen, er legte den Kopf in den Nacken und schrie seine Erlösung hinaus.
    Sein Gewicht auf die Ellbogen gestützt, verharrte er keuchend, während sie noch immer von kleinen Lustschauern erschüttert wurde. Als seine Benommenheit wich, blickte er ihr ins Gesicht und wünschte, es nicht getan zu haben.
    Sie hielt die Augen geschlossen, und Tränen liefen ihr übers Gesicht. Dicke, stumme Tränen, und er wusste nicht, ob der Grund dafür die überwältigende Erlösung war oder etwas weniger Schmeichelhaftes. Hatte er ihr Schmerzen zugefügt? Er hatte Mühe, ruhig zu atmen; auch ihr Atem ging flach und gehetzt, und er konnte ihren heftigen Pulsschlag unter ihrer zarten Haut am Hals sehen.
    Er begann, sich aus ihr zurückzuziehen, doch unvermutet schlang sie ihm die Arme um den Hals und zog ihn zu sich herab. Er sank mit ihr auf die Seite, sein Schaft immer noch in ihrem Schoß, als wollten beide nicht voneinander lassen.
    Sie barg ihr Gesicht an seiner Schulter, und er spürte ihr stummes Schluchzen an seiner Brust. Er zog sie enger an sich, wünschte, er hätte sich Zeit genommen, sich seiner Kleider zu entledigen, statt sie zu nehmen wie eine Dirne. Ein Zopf hatte sich gelöst. Sanft streichelte er ihr über das seidige Haar. Immer noch presste sie ihr Gesicht an seine Schulter, wollte sich vor ihm verstecken, ihm ihre Tränen nicht zeigen, und er ließ sie gewähren. Auch er hätte sich am liebsten versteckt.
    So musste er eingeschlafen sein. Als er erwachte, war es taghell, er lag allein in ihrem Bett, vollständig angezogen. Von Miranda keine Spur.
    Ein Fluch entkam ihm. „Verdammter Mist!“, knurrte er wütend und setzte sich zwischen den zerwühlten Laken auf. Hatte sie versucht zu fliehen? Er fluchte wieder und versuchte, diese befremdliche Schwermut abzuschütteln, die ihm die Brust zusammenschnürte.
    Er hatte sie in den Armen gehalten und tief geschlafen, hatte immer noch den Duft ihrer Haut in der Nase, diesen süßen, sinnlichen Duft. Vermutlich hatte sie sich weinend in irgendeinem Winkel des Hauses verkrochen.
    Er knöpfte seine Hose zu und machte sich auf den Weg zu seinen Gemächern. Es war ihm einerlei, ob ihn jemand in zerknitterten Kleidern, unrasiert und mit wirrem Haar sah. Schließlich hatte er die Nacht mit seiner Verlobten verbracht. Auf dem Lande herrschten weniger strenge Moralvorstellungen, dafür genügte ein Handschlag, um eine Abmachung zu besiegeln. Ja, gut, er war bereit, sie zu heiraten. Allerdings sollte es keine Hochzeitsfeier sein, wie sie sich eine erträumt hatte. Es sei denn in ihren Albträumen.
    Er befand sich in denkbar übler Laune, ohne sich den Grund dafür erklären zu können. Den Akt mit ihr zu vollziehen war aufwendiger gewesen als mit anderen Frauen, aber am Ende hatte die Mühe sich gelohnt. Die Sache war ziemlich … anregend gewesen.
    Bis er ihre Tränen gesehen hatte und mit ihr in den Armen eingeschlafen war. Seine schlechte Stimmung war durch nichts zu erklären. Tatsächlich war sie derart miserabel, dass sogar sein Kammerdiener, der an seine Launen gewöhnt war, sich gekränkt zurückzog. Zu dumm, dass Leopold in London geblieben war. Andererseits hätte der greise Butler das Verhalten seines Herrn zutiefst missbilligt, obwohl er natürlich kein Wort darüber verloren hätte. Und Lucien hatte nicht die Absicht, sich die Meinung eines Untergebenen anzuhören, auch nicht Leopolds Meinung, der ihn besser zu kennen schien als er sich selbst.
    Im

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