Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
Ellbogen an. »Zoe ist doch gar nicht so. Was hast du getan? Hast du sie verprügelt?«
»Ich schlage keine Frauen.« Brad redete leise, aber die Bitterkeit in seiner Stimme war nicht zu überhören. »Vielleicht hat es sie ja geärgert, dass ich mich geweigert habe, ihren Motor auseinander zu bauen. Schließlich waren wir beide in Abendgarderobe und schon ein bisschen zu spät dran.«
Dana zog die Augenbrauen hoch. »Na, na. Du musst sie irgendwie auf die Palme gebracht haben.«
»Es ist mir egal, wenn man mich anmaßend und selbstherrlich nennt, nur weil ich auf das Offensichtliche hinweise.«
Lächelnd kniff Dana ihn in die Wange.
»Aber, Süßer, du bist anmaßend und selbstherrlich. Deshalb liebe ich dich ja so.«
»Ja, ja, ja.« Seine Mundwinkel zuckten. »Warum hatten wir denn dann nie wilden, verrückten Sex?«
»Keine Ahnung. Ich denke mal darüber nach.« Sie spießte ein Stück Lamm auf ihre Gabel. »Du bist wahrscheinlich schon auf vielen schicken Essen in so einer schicken Umgebung gewesen.«
»Das hier ist einmalig.«
Dana fiel es leicht zu vergessen, dass ihr Kumpel Brad Bradley Charles Vane IV. war, der Erbe eines Holzimperiums, aus dem eine der größten Baumarktketten im Land, HomeMakers, entstanden war. Aber die Tatsache, dass er sich so problemlos in dieser eleganten Umgebung bewegte, erinnerte sie daran, dass er längst nicht mehr der unbedarfte Junge aus der Kleinstadt war.
»Hat dein Dad nicht vor ein paar Jahren irgendein großes Schloss in Schottland gekauft?«
»Ein Herrenhaus in Cornwall. Ja, es ist unglaublich prächtig. Sie isst so wenig«, murmelte er und nickte leicht in Zoes Richtung.
»Sie ist nervös. Ich übrigens auch«, fügte Dana hinzu und schnitt ein weiteres Stück Lamm ab, »aber mein Appetit leidet nicht darunter.« Sie hörte, wie Jordan über ihre Bemerkung lachte, und ihre Haut prickelte. Entschlossen steckte sie sich den Bissen Fleisch in den Mund. »Absolut nicht.«
Die meiste Zeit ignorierte sie ihn. Das war Danas Verhaltensmuster, wenn es um ihn ging, dachte Jordan.
Er sollte sich eigentlich mittlerweile schon daran gewöhnt haben, und es war definitiv sein Problem, wenn es ihn kränkte.
Früher einmal waren sie Freunde gewesen, sogar viel mehr als Freunde. Es war seine Schuld, dass es jetzt nicht mehr so war. Er war allerdings fest entschlossen, die Freundschaft wieder zu beleben. Aber wie lange musste ein Mann eigentlich dafür bezahlen, dass er eine Beziehung beendet hatte? War das nicht irgendwann verjährt?
Sie sah umwerfend gut aus, dachte er, als sie sich zu Kaffee und Brandy im Salon versammelten. Aber ihr Aussehen hatte ihm immer schon gefallen, selbst als sie noch ein Kind war, zu groß für ihr Alter und mit Babyspeck auf den Hüften.
Jetzt gab es nirgends mehr Anzeichen für Babyspeck. Nur noch Rundungen an den richtigen Stellen.
Irgendetwas hatte sie mit ihren Haaren gemacht, stellte er fest. In dem Braun tanzten auf einmal so geheimnisvolle Lichter. Dadurch wirkten ihre Augen dunkler und geheimnisvoller. Gott, wie oft war er in ihren schokoladenbraunen Augen versunken.
Hatte er nicht das Recht dazu gehabt, einmal aufzutauchen, um nach Luft zu schnappen?
Auf jeden Fall hatte er das, was er vorhin zu ihr gesagt hatte, ernst gemeint. Er war jetzt wieder zurück, und daran würde sie sich gewöhnen müssen. Genauso, wie sie sich daran gewöhnen musste, dass er Teil dieser seltsamen Geschichte war, in die sie hineingeraten war.
Sie würde sich wohl oder übel mit ihm auseinander setzen müssen. Und er würde mit Vergnügen dafür sorgen, dass dies so oft wie möglich der Fall war.
Rowena erhob sich. Irgendetwas an der Bewegung kam Jordan bekannt vor. Dann trat sie lächelnd einen Schritt vor, und der Moment war vorüber.
»Wenn ihr bereit seid, sollten wir jetzt beginnen. Ich denke, wir sollten uns dazu in den anderen Salon begeben.«
»Ich bin bereit.« Dana stand auf und warf Zoe einen Blick zu. »Und du?«
»Ja.« Zoe war ein wenig blass geworden, aber sie ergriff Danas Hand. »Beim ersten Mal habe ich die ganze Zeit nur gedacht, ich wollte nicht die Erste sein. Aber jetzt weiß ich es nicht.«
»Ich auch nicht.«
Sie gingen durch die große Halle in den nächsten Salon. Jordan wusste genau, dass es nichts nützte, darauf vorbereitet zu sein. Das Porträt überwältigte ihn genauso wie beim ersten Mal, als er es gesehen hatte.
Die leuchtenden Farben, die Freude und Schönheit von Motiv und Ausführung. Und der Schock, Danas
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