Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
hatte er gute Aussichten, den jährlichen Preis zu gewinnen, ein Abendessen im Mountain View Inn.
Diesen Monat lagen sie Kopf an Kopf, also war noch alles offen. Es war Danas Aufgabe, jeden Monat den Sieger zu verkünden und dem Jahresgewinner den Preis zu verleihen.
Der Wettstreit der beiden ging jetzt fast schon zwanzig Jahre lang, und sie nahm daran teil, seit sie ihre Stelle in der Bibliothek in Pleasant Valley angetreten hatte. Das tägliche Ritual würde ihr fehlen, wenn sie kündigte.
Aber der Gedanke verflüchtigte sich wieder, als Sandi mit ihren wippenden blonden Ponyfransen und ihrem Schönheitsköniginnenlächeln an ihren Schalter trat. Das würde ihr keineswegs fehlen, darauf konnte sie gut verzichten.
Eigentlich hätte sie schon längst kündigen müssen, weil ihre Arbeitszeit auf fünfundzwanzig Stunden in der Woche verkürzt worden war. Aber sie konnte die freie Zeit gut nutzen.
In zwei Monaten würde sie ihre Buchhandlung eröffnen, ihr Anteil an dem Geschäft, das sie gemeinsam mit Malory und Zoe gegründet hatte. Und es gab noch viel zu tun. Sie musste renovieren und Ware bestellen.
Sie hatte bereits alle notwendigen Genehmigungen beantragt, war die Vorschauen der Verlage durchgegangen und hatte sich überlegt, was sie zusätzlich noch anbieten konnte. Nachmittags würde man bei ihr Tee trinken können, abends Wein. Und es würde schicke kleine Events geben, Lesungen und Vorträge.
Sie hatte immer wieder davon geträumt, sich jedoch nie vorstellen können, dass sie es wirklich schaffen könnte.
Wahrscheinlich hatten Rowena und Pitte es möglich gemacht, und nicht nur durch die fünfundzwanzigtausend Dollar, die sie von ihnen bekommen hatte, als sie zugestimmt hatte, an der Suche teilzunehmen, sondern auch dadurch, dass sie sie mit Malory und Zoe zusammengebracht hatten.
Am ersten Abend in Warrior’s Peak hatte jede von ihnen in gewisser Weise am Scheideweg gestanden. Und dann hatten sie beschlossen, den Weg gemeinsam zu gehen.
Wenn einem zwei Freundinnen - zwei Partnerinnen - zur Seite standen, war es längst nicht so Furcht einflößend, sein eigenes Geschäft zu beginnen.
Tja, und dann war da der Schlüssel. Natürlich konnte sie den Schlüssel nicht vergessen. Malory hatte fast die gesamten vier Wochen, die ihr zur Verfügung standen, gebraucht, um den ersten zu finden. Und es war keineswegs besonders lustig gewesen, ganz im Gegenteil.
Trotzdem hatte sie in dieser Runde sicher einen Vorteil, weil sie jetzt wusste, was auf sie zukommen konnte, und weil sie die Situation besser einschätzen konnte.
Dana lehnte sich zurück, schloss die Augen und dachte über den Hinweis nach, den Rowena ihr gegeben hatte. Er hatte mit der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft zu tun.
Das war eine große Hilfe.
Wissen, natürlich. Wahrheit und Lügen. Herz und Verstand.
Wo eine Göttin geht.
In Malorys Hinweis war ebenfalls eine Göttin vorgekommen, eine singende Göttin. Und Malory - die Kunstliebhaberin, die davon träumte, Künstlerin zu sein - hatte ihren Schlüssel in einem Gemälde gefunden.
Wenn die Suche nach den anderen beiden Schlüsseln dem gleichen Muster folgte, dann müsste sie, die Buchnärrin, ihren Schlüssel eigentlich im Umfeld von Büchern finden.
»Ein kleines Büronickerchen, Dana?«
Dana öffnete die Augen und blickte in Joans missbilligendes Gesicht. »Nein, ich konzentriere mich nur.«
»Wenn Sie nichts Aufregenderes zu tun haben, können Sie Marilyn beim Einsortieren helfen.«
Dana zauberte ein fröhliches Lächeln auf ihr Gesicht. »Schrecklich gerne. Soll ich Sandi bitten, den Informationsschalter zu übernehmen?«
»Sie scheinen nicht gerade von Anfragen überhäuft zu werden.«
Und du hast anscheinend überhaupt nichts zu tun, dachte Dana, sonst würdest du mir nicht so auf die Nerven gehen. »Ich habe soeben eine Anfrage über privates Unternehmertum und Kapitalismus erledigt. Aber wenn Sie gerne möchten, dass ich …«
»Entschuldigung.« Eine Frau trat an den Schalter. Sie zerrte einen etwa zwölfjährigen Jungen hinter sich her. Genauso sah es aus, wenn Flynn Moe an der Leine hinter sich herzog - er hatte zwar die Hoffnung, ihn unter Kontrolle halten zu können, wusste aber gleichzeitig, dass der Hund bei der ersten Gelegenheit stiften gehen würde.
»Können Sie uns vielleicht helfen? Mein Sohn muss einen Aufsatz schreiben … bis morgen «, fügte sie mit grimmigem Nachdruck hinzu. »Über den Kontinentalkongress. Können Sie uns sagen, welche
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