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Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)

Titel: Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gesagt, hör mal zu, Große, ich breche hier mein Lager ab und ziehe nach New York. Hat Spaß gemacht mit dir, bis dann.«
    »Das stimmt nicht, Dana. So war es nicht.«
    »Aber beinahe. Niemand hat mich jemals so sehr verletzt. Du wirst nicht die Chance bekommen, das ein zweites Mal zu tun - und weißt du was, Hawke? Ich hätte einen Mann aus dir gemacht.«
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging hoch erhobenen Hauptes davon.

4
    Meistens konnte Jordan sehr gut alleine sein. Wenn er arbeitete, über die Arbeit oder darüber, ob er nicht arbeiten sollte, nachdachte, vergrub er sich in der Einsamkeit seines Lofts in SoHo.
    Dann liefen die Geräusche, Bewegungen und Farben auf der Straße draußen wie ein Film vor seinen Fenstern ab, und je nach Laune konnte er zuschauen oder sie ignorieren.
    Meistens gefiel es ihm besser, Zuschauer zu sein, statt aktiv teilzunehmen.
    New York hatte ihn gerettet, auf sehr reale Weise. Die Stadt hatte ihn gezwungen zu überleben, wie ein Mann zu handeln - und nicht wie der Sohn, Freund oder Student, der er bis dahin gewesen war. Er hatte gelernt, sich auf sich selber zu verlassen, weil es der Stadt gleichgültig war, ob er durchkam oder unterging.
    Er hatte schwimmen gelernt. Und er hatte gelernt, den Lärm und die ständige Aktivität zu lieben. Aber je mehr er über das Leben in der Großstadt erfahren hatte, desto klarer war ihm geworden, dass er im Grunde seines Herzens ein Junge aus der Kleinstadt war.
    Für diese Erkenntnis war er New York ewig dankbar.
    Wenn er schrieb, konnte er in diese Welt eintauchen, sie war in seinem Kopf.
    Schreiben wurde nie zur Routine für ihn, sondern blieb eine ständige Überraschung. Er wunderte sich pausenlos aufs Neue, wie viel Spaß es ihm machte, wenn er sich erst einmal daran begeben hatte. Aber es war auch schwer und kam ihm manchmal vor wie eine intensive, frustrierende Liebesaffäre mit einer kapriziösen, tollen Frau.
    Das Schreiben hatte ihm geholfen, die Trauer über den Verlust seiner Mutter zu überwinden. Es hatte ihm eine Richtung und ein Ziel gegeben, Freude, Bitterkeit und große persönliche Befriedigung geschenkt. Und darüber hinaus erfuhr er eine finanzielle Sicherheit, die er sich nie hatte träumen lassen.
    Jemand, der behauptete, Geld spiele keine Rolle, hatte nie nach Münzen suchen müssen, die zwischen die Sofaritzen gefallen waren.
    Jetzt war er allein, und Danas Worte hingen noch in der Luft. Er konnte die Einsamkeit nicht genießen und sich nicht in seine Arbeit vertiefen.
    Es hatte aber genauso wenig Zweck, nach draußen zu gehen und einen Spaziergang zu machen. Hier im Valley kannten ihn zu viele Leute, und er würde ständig angesprochen werden. Das war einer der Gründe gewesen, warum er weggegangen war - wie einer der Gründe, warum er zurückgekehrt war.
    Er würde sich in sein Auto setzen und irgendwohin fahren, wo ihn Danas Stimme nicht mehr verfolgte.
    Ich habe dich geliebt.
    Jesus! Warum hatte er es nicht gewusst? War er so ahnungslos oder so sehr mit sich selber beschäftigt gewesen?
    Er stieg in seinen Thunderbird und ließ den Motor an. Er brauchte jetzt Geschwindigkeit. Eine lange, schnelle Fahrt ohne ein bestimmtes Ziel. Und laute Musik.
    Er hatte damals gewusst, dass er Dana verletzt hatte, aber er hatte geglaubt, er habe lediglich ihr Ego und ihren Stolz getroffen.
    Wenn er gewusst hätte, dass sie ihn liebte, dann wäre er bestimmt sanfter vorgegangen. Oder?
    Na ja, das hoffte er jedenfalls. Sie waren doch Freunde gewesen, selbst als sie ihre Liebesaffäre miteinander hatten. Und einem Freund würde er nie wehtun.
    Er hatte ihr damals nicht gut getan, und es war besser für beide gewesen, dass er gegangen war.
    Aber sie hatte ihn geliebt, dachte er unaufhörlich, während er die schmale, kurvenreiche Straße durch die Hügel hinauffuhr. Das konnte er allerdings nicht mehr ändern. Er war damals noch nicht für die große Liebe bereit gewesen, er hätte absolut nicht gewusst, wie er damit umgehen sollte.
    Zum Teufel, damals hatte er keinen klaren Gedanken fassen können, wenn es um Dana ging. Als er vom College nach Hause kam, hatte er nur einen einzigen Blick auf sie geworfen, und es war um ihn geschehen gewesen. Es hatte ihn fertig gemacht.
    Jetzt konnte er darüber lächeln, aber damals hatte ihn seine Reaktion auf die Schwester seines besten Freundes entsetzt und fasziniert.
    Er hatte alles an ihr attraktiv gefunden. Ihre Figur, ihre scharfe Zunge, ihr warmes, herzliches Lachen, ihren Verstand

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