Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
und zog sie zu der Maschine, die Brad ihm empfohlen hatte. »Sie ist handlich, benutzerfreundlich und effizient.«
»Woher weißt du das?«
»Weil Brad mir gesagt hat, ich sollte dir genau dieses Gerät zeigen. Ich persönlich habe bisher nur auf die altmodische Art angestrichen, und das war …« Er brach ab. »Das ist lange her.«
Dana erinnerte sich. Er hatte das Schlafzimmer seiner Mutter gestrichen, als sie zum ersten Mal im Krankenhaus war. Dana hatte ihm dabei geholfen und ihn aufgemuntert. Sie hatten die Wände in einem weichen, warmen Blau gestrichen, sodass das Zimmer frisch und friedlich wirkte.
Und kaum drei Monate später war sie tot gewesen.
»Sie fand es wunderbar«, sagte Dana leise. »Und vor allem fand sie es großartig, dass du es für sie getan hast.«
»Ja.« Weil die Erinnerung zu sehr schmerzte, wechselte er rasch das Thema. »Also, Brad hat mir hier eine Liste der Geräte erstellt, die euch die Hausrenovierung erleichtern.«
»Okay, dann wollen wir ihn mal schädigen.«
Sie musste zugeben, dass es Spaß machte, ihn dabeizuhaben. Und es fiel ihr leicht, ein wenig zu leicht vielleicht, daran zu denken, warum sie früher so gut befreundet gewesen waren und sich sogar geliebt hatten.
Sie fanden sofort wieder in den gleichen Rhythmus und verstanden sich ohne viele Worte.
»Was ist das denn für eine Farbe?« Jordan rieb sich das Kinn, als er ihre Liste studierte. »Insel? Was soll das sein?«
»Eine Art Grünblau.« Sie reichte ihm das Farbmuster. »Siehst du? Was ist falsch daran?«
»Ich habe ja nicht gesagt, dass irgendetwas falsch daran ist. Ich denke dabei nur nicht unbedingt an eine Buchhandlung.«
»Es ist nicht nur eine Buchhandlung, es ist … Ach verdammt.« Sie betrachtete das Farbmuster eingehend von allen Seiten, aber es gelang ihr trotzdem nicht, sich die Wände in ihrem Laden damit vorzustellen. »Malory hat es ausgesucht. Ich wollte alles in abgetöntem Weiß streichen, aber sie und Zoe haben es mir ausgeredet.«
»Weiß funktioniert immer.«
Sie atmete zischend aus. »Sie haben gesagt, ich dächte wie ein Mann. Männer wollen keine farbigen Wände, weil sie Angst vor Farbe haben.«
»Das stimmt doch gar nicht.«
»In welcher Farbe hast du denn dein Wohnzimmer in New York gestrichen?«
Er warf ihr einen verdutzten Blick zu. »Darum geht es doch gar nicht.«
»Ach, ich weiß nicht. Ich werde dieses Grünblau nehmen. Es ist ja nur Farbe, und ich brauche nicht ein Leben lang dabei zu bleiben. Und Malory hat gesagt, ich sollte mit Bryce Canyon und Spaghetti Akzente setzen.«
»Mit braun und gelb? Süße, das wird hässlich aussehen.«
»Nein, Canyon ist so eine Art Dunkelrosa. Irgendwie ein rosiges, bräunliches Rot.«
»Ein rosiges, bräunliches Rot«, wiederholte er grinsend. »Sehr ausdrucksstark.«
»Ach, hör auf. Und das andere ist so eine Art Creme.« Sie zeigte ihm die Farbmuster, die Malory und Zoe ihr mitgegeben hatten. »Himmel, ich weiß nicht. Ich glaube, ich habe echt ein bisschen Angst vor Farbe.«
»Dabei bist du ganz sicher kein Mann.«
»Gott sei Dank. Mal nimmt dieses Honigfarben, und Zoe hat sich für Begonie entschieden. Warum das so heißt, weiß ich nicht, denn Begonien sind ja normalerweise weiß oder pink, und das hier ist eigentlich eher Purpurrot.«
Sie drückte sich die Finger auf die Augen. »Ich glaube, ich bekomme Kopfschmerzen von all den Farben. Na ja, auf jeden Fall hat Zoe schon die Quadratmeter berechnet und mir aufgeschrieben, wie viel Eimer Farbe ich mitbringen muss. Wo ist mein Zettel?«
Er reichte ihn ihr. »Brad hat sich gewundert, dass Zoe nicht mitgekommen ist.«
»Hmm? Oh, sie musste wieder zu Simon nach Hause.« Sie überflog die Liste, dann blickte sie wieder auf. »Warum?«
»Was?«
»Warum hat er sich gewundert?«
»Na, warum wohl?« Er schielte über ihre Schulter auf die Liste und stellte erstaunt fest, dass sie auf der Rückseite noch weiterging.
»Jesus, dafür brauchst du ja einen Schwertransporter. Brad hat mich übrigens auch gefragt, ob Zoe irgendetwas über ihn gesagt hätte - als ob wir noch auf der High School wären.«
»Nein, sie hat nichts gesagt, aber ich richte ihr gerne aus, wenn sie morgen in der Turnhalle auf ihn warten soll.«
»Ich sage es ihm.«
Sie luden die Farbeimer und die übrige Ausrüstung auf den Einkaufswagen, und als sie an der Kasse standen, war Dana heilfroh, dass Jordan dabei war, denn trotz Rabatt war die Summe Schwindel erregend hoch. Das wirkliche Dilemma offenbarte
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