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Zeit der Jaeger

Zeit der Jaeger

Titel: Zeit der Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bill
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Vorstellung des verhedderten Kreisels als korrekt erwies. Das
    Experiment selbst langweilte Petr schnell, doch die Fähigkeit der Wissenschaftler, durch die minimale Bewegung von Objekten, die Hunderte Kilometer entfernt waren, in Bann geschlagen zu werden, faszinierte ihn. Die Minuten wurden zu Stunden, und die Landungsschiffe bewegten sich erkennbar um den Invasor. Die Technologie verstand Petr noch immer nicht, wohl aber deren Potenzial.
    Etwas über vier Stunden nach Beginn des Experiments gellte eine schrille Sirene auf und verlangte augenblickliche Aufmerksamkeit. Petr fand schnell den Monitor, der die Warnung ausgelöst hatte, konnte aber mit den Daten, die über den Bildschirm rollten, nichts anfangen.
    »Wissenschaftler Kif, was ist geschehen?« Wut stieg in ihm auf, als der Wissenschaftler diese Frage ignorierte. Er setzte an, eine Antwort zu verlangen, aber Jesup legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Sie haben schon genug Sorgen, obKhan. Lass sie arbeiten«, ermahnte er ihn.
    Der ernste Tonfall seines Adjutanten drang besser zu ihm durch, als es grobe Worte gekonnt hätten. Petr nickte. Später blieb noch genug Zeit für Disziplinarmaßnahmen.
    Weitere Minuten verstrichen, während sich die Wissenschaftler bei den Bemühungen, das Problem zu beheben, der Lichtgeschwindigkeit zu nähern schienen. Auf den Außenansichten sah Petr an allen vier Landungsschiffen Steuertriebwerke aufflammen. Sie versuchten, die Drehung anzuhalten, und zwar schnell.
    Er ballte die Fäuste, und der Schmerz, durch die Fingernägel verursacht, die sich in seine Handflächen gruben, hielt die Wut im Zaum. Es kam nicht häufig vor, dass Petr zum tatenlosen Zuschauen verurteilt war, ohne eine Möglichkeit, das Geschehen zu beeinflussen. Die erzwungene Untätigkeit zehrte an seinen Nerven und erstickte ihn fast mit unterdrücktem Zorn.
    Endlich erkannte Petr das Problem: Eines der Kabel waberte. Wie es zu dieser Bewegung gekommen war, spielte momentan keine Rolle. Was aber sehr wohl eine Rolle spielte, war, dass eines der beiden Maultiere unter der immer stärker werdenden Energie ausschlug. Die Innenansicht des Invasor ruckelte und das gesamte Schiff schüttelte sich, als die Sinuswelle es traf. Die zerstörerische Energie baute sich weiter auf.
    Die Landungsschiffe konnten ihre Steuerdüsen abfeuern, so viel sie wollten, es würde ihnen nicht gelingen, das Experiment rechtzeitig abzubrechen.
    Petr trat einen Schritt vor, und wieder hielt ihn Jesup auf. Er riss sich los und wirbelte wutschnaubend zu seinem Adjutanten herum.
    »Nichts mehr zu ändern«, stellte dieser nüchtern fest. »Lass sie retten, was sie retten können. Das wird schon schwierig genug.«
    Petr gestattete sich, zur Ruhe zu kommen, und sie wandten sich wieder der Holoanzeige zu, um das Ende des Experiments zu betrachten, das so vorhersehbar und unvermeidlich wie die Gezeiten war.
    Die Bilder der Außenansichten veränderten sich, als die Raumboote Befehl erhielten, sich aus der Umgebung des Invasor zurückzuziehen. Zwei Beiboote starteten aus dem Sprungschiff und trugen dessen spärliche Besatzung in Sicherheit.
    Die Energie in der Volte stieg unaufhaltsam an, bis das riesige Kabel das Landungsschiff an seinem Ende hin und her peitschte wie ein wütendes Kind, das den Kreisel auf den Boden hämmerte. Die zerstörerische Energie übertrug sich auf die drei anderen Kabel, bis alle vier ein Muster durch den Raum woben, das nicht lange Bestand haben konnte.
    Entsetzt, aber unfähig, den Blick abzuwenden, unterbrachen sogar die meisten Wissenschaftler ihre Arbeit und beobachteten das Ende.
    Es kam schnell und mit brutaler Effizienz, als die durch drei der vier Kabel wandernden Sinuswellen einen Moment im Gleichklang liefen und ungefähr gleichzeitig auf deren Ankerpunkt trafen. Unvorstellbare kinetische Energien schlugen durch die Verankerungen, die nicht einmal für einen Bruchteil dieser Belastung ausgelegt waren. Meterdicke Metallplatten barsten wie Balsaholz unter Hammerschlägen.
    Das Rückgrat des Sprungschiffes brach in einem glitzernden Wirbelsturm aus Metalltrümmern. Drei der vier Kabel rissen ab und glitten in das Schweigen des Weltalls davon wie Schlangen, die aus ihrem Käfig ausbrachen. Das vierte hämmerte weiter auf das todgeweihte Schiff ein, wie in einem verzweifelten
    Versuch, sich zu seinen befreiten Kameraden zu gesellen.
    Selbst nach einem Leben im stummen Vakuum des Alls entstand ein surreales Gefühl der Distanz, wenn ein derartiges Entsetzen in

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