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Zeit der Jaeger

Zeit der Jaeger

Titel: Zeit der Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bill
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Kanal erhielt er keine Antwort. Also versuchte er es noch einmal über die allgemeine Frequenz.
    Die Welt erstrahle in grellweißem Licht, als sonnenheiße Energie durch den Nebel schlug und den Sichtschirm völlig überlastete. Trotz der Polarisation des Kanzeldaches und des Neurohelmvisiers musste er mehrmals blinzeln, um wieder etwas erkennen zu können. Das geisterhafte Nachglühen einer gleißenden Partikelprojektorentladung, die krachend durch den Nebel geschlagen war, überdeckte seine Sicht. Der Schuss hatte ihn nur knapp verfehlt.
    Petr fluchte laut und stampfte auf die Pedale -links, rechts, links, rechts -, während er den Fahrthebel nach vorne schlug. Das Singen des Gyroskops bohrte sich in seinen Hinterkopf, als der Tiburón verrückte Haken schlug.
    »Wo, zum Teufel, kam das her?«, wütete er, warf einen schnellen Blick auf den Radarschirm und versuchte herauszufinden, warum er seinen Angreifer nicht sah. Trotz seiner Hast brachte er den rechten Mecharm hoch und feuerte mittelschwere Zwillingsultralaser in die grobe Richtung des Angriffs. Der Nebel wich geradezu vor der höllischen orangeroten Energie zurück. Hoffentlich auch von dem Angreifer, den er noch nicht identifiziert hatte.
    Er knirschte mit den Zähnen. Im Chaos sowohl des schweren Nebels als auch des Angriffs - der in mehrere Fraktionen zerschlagen war - weigerte sich das Freund-Feind-Kennungsprogramm des Mechs, Aimag Beta als den Feind zu erkennen.
    Plötzlich ragten Formen aus dem Dunst. Gespenstische Leichen, die sich aus dem Boden erhoben, um mit riesigen skelettartigen Gliedmaßen an ihm zu reißen. Entgeistert zog er beide Mecharme hoch und feuerte los, bevor er die Baumreihe erkannte. Er entspannte die Faust und beschimpfte sich selbst als Narren. Vor ihm stürzten mehrere Bäume sauber zerteilt zu Boden, während andere lodernd in Flammen aufgingen.
    Das plötzliche Warnsignal für anfliegende Raketen bohrte sich in seinen Schädel, und Jahre des Trainings ließen ihn den Mech um hundertachtzig Grad herumreißen und in die Hocke senken. Die riesige linke Metallhand grub tiefe Furchen in den Lehm, um den Kampfkoloss abzustützen, als vier Raketen aus dem Himmel fielen und ihn trotz der blitzartigen Reaktion fanden. Panzerung flog als Schrapnell und Trümmer davon, als die Blitz-Raketen auf den Rumpf und linken Arm des Tiburón detonierten.
    Diesmal erhaschte Petr durch die wogenden weißen Nebelschwaden einen Blick auf eine schattenhafte Gestalt, die sich links von ihm zurückzog. Ohne einen bewussten Gedanken und wütend darüber, dass er seinen Peiniger nicht fand, warf Petr den Mech aus der Hocke vorwärts wie ein Läufer, der aus den Startblöcken kommt, und hob fast ab, bevor die schweren Metallsohlen ihr Profil in den Boden senkten, Halt fanden und den Mech seinem Ziel hinterherschleuderten.
    Ein schnelles Rechts-Links des Fadenkreuzes sandte zwei Raketen zu beiden Seiten des gespenstischen Gegners durch den Nebel. Er hoffte, den Feind am Ausbruch zu hindern und aus dem Gleichgewicht zu werfen. Eine plötzliche Senke im Gelände - und sein Magen rebellierte. Das Frühstück kam ihm wieder hoch, und der Schleim war auch keine Hilfe, als er buchstäblich aus der Liege gehoben wurde. Die 5-Punkt-Sicherheitsgurte aber zogen ihn wieder zurück. Der Tiburón kam mit knochenbrecherischer Wucht auf und rannte weiter.
    Petr fluchte vor Schmerz, weil er sich auf die Zunge gebissen hatte, fluchte noch einmal, als er im letzten Moment einem riesigen Felsen auswich, der wie ein gewaltiger Pilz aus dem Boden schoss. Er hatte den nächsten Fluch schon vorbereitet, unterdrückte stattdessen jedoch einen drohenden Hustenanfall und stellte zufrieden fest, dass er seinen Gegner endlich gestellt hatte: Ein Panther versuchte, den Felsen zu imitieren, dem er gerade ausgewichen war, und sprang mit feuernder Waffe aus liegender Position auf.
    Durch geschicktes Ausweichen oder vielleicht auch nur Glück ging der Schuss der gefährlichsten Waffe des Panther daneben, und der tödliche Lichtbogen der PPK-Entladung zuckte am Kopf des Tiburón vorbei. Die Raketen erwiesen sich allerdings als treffsicherer und hämmerten in einem brutalen Stakkato auf ihn ein. Petr überstand das Metallgewitter und feuerte mit den eigenen Waffen zurück, setzte vier Kurzstreckenraketen und die gleiche Anzahl mittelschwerer Ultralaser ein. Mit der Zielgenauigkeit, die ihm bei seinem Positionstest die Spitzenposition gesichert hatte, fanden drei der vier Laser ihr Ziel und

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