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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Monaten angestellt?« , fragte Reacher.
    »Er hat seine letzten Bestände abgestoßen. Er klaut seit mindestens zehn Jahren. Das ist uns klar geworden, als wir es am Computer durchgerechnet haben. Er und zwei Dutzend andere an ebenso vielen verschiedenen Standorten. Wir haben die entsprechenden Schritte unternommen, um diese Diebstähle zu unterbinden, und sämtliche Spitzbuben hochgenommen, die alles mögliche Zeug verkaufen.«
    »Allesamt?«
    »Laut Computer, ja. Uns sind wahnsinnig viele Waffen jedweder Art abhanden gekommen, an etwa zwei Dutzend Stützpunkten. Und seit wir zwei Dutzend Jungs festgenommen haben, hat das aufgehört. McGuire dürfte der Letzte gewesen sein, vielleicht auch der Vorletzte, da bin ich mir nicht ganz sicher.«
    »Keinerlei Waffendiebstähle mehr?«
    »Das war einmal«, sagte Leighton. »Sie sind nicht mehr auf dem Laufenden.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen.
    »Gute Arbeit«, meinte Reacher. »Meinen Glückwunsch.«
    »Eine kleinere Army«, erwiderte Leighton. »Wir haben mehr Zeit.«
    »Sie haben sie alle geschnappt?«, fragte Harper.
    Leighton nickte. »Alle miteinander. Auf einen Schlag, weltweit. So viele waren’s ja nicht. Der Computer hat das möglich gemacht.«
    Wieder Schweigen.
    »Na ja, Mist, das war’s dann mit der Theorie«, sagte sie.
    Sie starrte zu Boden. Leighton schüttelte langsam den Kopf.
    »Vielleicht auch nicht«, meinte er. »Wir haben uns ebenfalls ein paar Gedanken gemacht.«
    Sie sah auf. »Über den großen Fisch?«
    Leighton nickte. »Richtig.«
    »Wer ist es?«
    »Derzeit haben wir nur eine Vermutung.«
    »Eine Vermutung?«
    »Er ist nicht aktiv«, sagte Leighton. »Er stiehlt auch nichts. Wie schon gesagt, wir haben sämtliche Löcher aufgespürt und gestopft. Zwei Dutzend Jungs warten auf ihren Prozess, alle Diebstähle an den betroffenen Stützpunkten sind geklärt. Aber geschnappt haben wir sie durch verdeckte Ermittler, die wir auf sie angesetzt haben, damit sie Zeug von ihnen kaufen. Wir haben ihnen eine Falle gestellt. Bob McGuire zum Beispiel hat zwei Lieutenants in einer Bar zwei Berettas verkauft.«
    »Wir waren gerade dort«, sagte Harper. »MacStiophan’s, am New Jersey Turnpike.«
    »Richtig«, versetzte Leighton. »Er hat unseren Jungs zwei M9 aus dem Kofferraum seines Autos verkauft, für zweihundert Dollar pro Stück, was etwa ein Drittel von dem ist, was die Army dafür bezahlt. Daraufhin haben wir McGuire hierher geschafft und ihn uns vorgenommen. Wir wissen ziemlich genau, wie viele Pistolen er im Lauf der Jahre gestohlen hat, weil wir per Computer einen genauen Überblick über unsere Bestände haben, und wir können uns in etwa ausrechnen, wie viel er damit im Schnitt verdient hat. Folglich versuchen wir festzustellen, wo das Geld geblieben
ist. Und wir finden etwa die Hälfte davon, teils auf Bankkonten, teils in Form von Sachen, die er sich gekauft hat.«
    »Und?«, fragte Reacher.
    »Und gar nichts, jedenfalls nicht gleich. Aber wir tauschen unsere Erkenntnisse untereinander aus und stellen fest, dass es überall aufs Gleiche hinausläuft. Etwa die Hälfte des Geldes fehlt, und zwar bei allen. Überall mehr oder weniger der gleiche Anteil. Und diese Jungs sind nicht unbedingt die Allerschlauesten, klar? Die können ihr Geld nicht vor uns verstecken. Und selbst wenn sie’s könnten – warum sollten sie alle genau die Hälfte verstecken? Warum versteckt nicht irgendeiner alles oder zwei Drittel beziehungsweise drei Viertel? Egal, wie viel, aber doch nicht immer den gleichen Prozentsatz.«
    »Womit wir bei dem mutmaßlichen großen Fisch wären«, warf Reacher ein.
    Leighton nickte. »Genau. Wie sonst lässt sich das erklären? Es war wie ein Puzzle, bei dem ein Stück fehlt. Wir kamen allmählich auf die Idee, dass es sich um eine Art obersten Boss handeln könnte, wissen Sie, irgendein hohes Tier, das sich im Hintergrund hält, möglicherweise alles organisiert, vielleicht auch Schutz anbietet, wenn er dafür die Hälfte des Profits erhält.«
    »Oder fünfzig Prozent der Waffen«, sagte Reacher.
    »Richtig«, erwiderte Leighton.
    »Jemand, der einen Schutzgeldring betreibt«, stellte Harper fest. »Eine doppelte Schiebung also.«
    »Richtig«, sagte Leighton noch mal.
    Danach herrschte eine Weile Schweigen.
    »Sieht aus unserer Sicht nicht schlecht aus«, bemerkte Harper. »So ein Typ ist schlau, tüchtig, und er muss ständig auf Achse sein, falls es an einem Standort irgendwelche Schwierigkeiten gibt. Das würde auch

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