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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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hin. Jetzt wird der entscheidende Anruf jemand anderem in Rechnung gestellt. Du bist fein heraus.
     
    Offiziell gab der Dienst habende Offizier in Fort Armstrong bei dem Telefongespräch überhaupt nichts preis, doch seine Ausflüchte waren so formuliert, dass sie für jemanden wie Reacher, der lange bei der Militärpolizist gedient hatte, so gut wie eine Bestätigung waren.
    »Er ist dort«, sagte er.
    Harper, die mitgehört hatte, wirkte nicht überzeugt.
    »Hat man Ihnen das tatsächlich gesagt?«, fragte sie.
    »Mehr oder weniger«, erwiderte er.
    »Die Fahrt lohnt sich also?«
    Er nickte. »Er ist dort, das kann ich Ihnen versichern.«
    Im Nissan gab es keine Straßenkarten, und Harper hatte keine Ahnung, wo sie sich befanden. Reacher kannte sich in New Jersey nur halbwegs aus. Er wusste, wie er von A nach B gelangen konnte, danach von B nach C und von C nach D, aber er hatte keine Ahnung, ob das der schnellste Weg von A nach D war. Daher steuerte er den Turnpike an. Wenn er auf der gebührenpflichtigen Schnellstraße zunächst etwa eine Stunde lang nach Süden fuhr, müsste er seiner Meinung nach einigermaßen richtig liegen. Schnell wurde ihm klar, dass er dieselbe Strecke benutzte, auf der er erst vor wenigen Tagen mit Lamarr unterwegs gewesen war. Es regnete leicht, und der Nissan lag tiefer und war härter gefedert als ihr Buick, so dass er mitten durch das aufspritzende Wasser pflügte. Außerdem war die Windschutzscheibe von Großstadtruß bedeckt, der durch den Scheibenwischer verschmiert wurde. Der Tank war nur noch zu etwa einem Viertel voll, und die Nadel der Benzinuhr fiel stetig nach unten.
    »Wir sollten anhalten«, meinte Harper, »tanken und die Windschutzscheibe sauber machen.«
    »Und eine Karte besorgen«, fügte Reacher hinzu.
    Sie hielten bei der nächsten Raststätte, die fast so aussah wie die, in der er mit Lamarr zu Mittag gegessen hatte. Die gleiche Anlage, die gleichen Gebäude. Er steuerte auf die Zapfsäulen zu und stellte den Wagen an der Service-Station ab. Der Tankwart hatte Benzin nachgefüllt und reinigte gerade die Windschutzscheibe, als er nass, aber mit einer bunten Landkarte zurückkehrte, die ausgeklappt etwa einen Quadratmeter groß und entsprechend unhandlich war.
    »Wir sind auf der falschen Strecke«, sagte er. »Die Route 1 wäre besser.«
    »Okay, nächste Ausfahrt«, meinte Harper, die sich herüberbeugte. »Nehmen Sie den I-95. Der führt genau hin.«
    Sie fuhr mit dem Finger die Route 1 entlang. Stieß am
Rand des gelben Quadrats, das Trenton darstellte, auf Fort Armstrong.
    »Ganz in der Nähe von Fort Dix«, sagte sie. »Dort waren wir schon mal.«
    Reacher schwieg. Der Tankwart war mit der Windschutzscheibe fertig, und Harper reichte ihm das Geld durchs Fenster. Reacher wischte sich mit dem Ärmel die Regentropfen vom Gesicht und ließ den Motor an. Fädelte sich wieder auf dem Highway ein und hielt Ausschau nach der Abzweigung zum I-95.
    Der I-95 war heillos verstopft, aber auf der Route 1 kamen sie besser voran. Sie führte durch den Highland Park und zog sich dann nahezu zwanzig Meilen geradeaus bis nach Trenton. Reacher konnte sich daran erinnern, dass man nach links abbog, wenn man von Trenton aus in Richtung Norden nach Fort Armstrong fuhr. Folglich musste er, da er nach Süden unterwegs war, nach rechts auf eine weitere schnurgerade Zubringerstraße abbiegen, auf der sie zu einer Schranke vor einem einstöckigen Wachgebäude gelangten. Hinter dem Haus konnte man weitere Straßen und Gebäude erkennen. Die Straßen waren eben und am Rand mit weißen Streifen markiert, die Gebäude aus Ziegeln gemauert und hatten abgerundete Ecken und Außentreppen aus grün gestrichenem Stahlrohr. Die Fensterrahmen bestanden aus Metall. Der typische Army-Baustil der fünfziger Jahre, als man noch mit unbegrenzten Mitteln und Möglichkeiten gebaut hatte. Und mit grenzenloser Zuversicht.
    »Das US-Militär«, bemerkte Reacher. »Wir waren damals die Herren der Welt.«
    In dem gedämpften Licht, das aus dem Fenster des Wachhauses neben der Schranke fiel, war die Silhouette eines Postens zu sehen, der einen weiten Regenumhang trug und einen Helm aufhatte. Er spähte aus dem Fenster, ging zur Tür, öffnete sie und kam zum Auto. Reacher ließ das Fenster herunter.
    »Sind Sie der Mann, der den Captain angerufen hat?«, fragte der Posten.
    Es war ein schwergewichtiger Schwarzer. Tiefe Stimme, breiter Südstaatenakzent. Weit weg von zu Hause in einer regnerischen Nacht. Reacher

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