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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lamont
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können.«
    »Dann treffe ich mit einem Hotel eine Vereinbarung, dass wir wöchentlich zwei Übernachtungen zu feststehenden Tagen buchen. Gewissermaßen eine Art Zimmer-Abonnement. Da es während der Woche ist, dürfte es relativ einfach sein.«
    Fünf Minuten später betraten zwei Männer das Büro, ohne anzuklopfen. Einer zückte seine Dienstmarke. »Sergeant Byers, Mordkommission, das ist mein Kollege Grant. Sie sind Professor Zamorra?«
    Der Parapsychologe nickte. »Wen soll ich diesmal ermordet haben?«
    »Sie sind wohl ein Scherzbold besonderer Güte.«
    »Bevor Sie weiter sprechen«, sagte Zamorra. »In den letzten Tagen schleichen die Leichen mir regelrecht nach.«
    »Wirklich, sehr witzig. Stehen Sie bitte auf, Sir, und verzichten Sie auf schnelle Bewegungen. Ich verhafte Sie wegen Mordes an Dekan Wilthborough.«
     
     
    Der Dekan lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Teppich neben seinem wuchtigen Schreibtisch. Jemand hatte seine Umrisse mit Kreide auf den Boden gezeichnet. Das Kreidestück lag unbeachtet auf der Schreibtischkante; Duval steckte es unbemerkt ein.
    Es wimmelte von Spurensicherern, der Polizeifotograf knipste und schoss auch ein Bild von Zamorra. »Vorsicht, das ist nicht gestattet«, warnte Zamorra ihn. »Fotos von mir dürfen Sie nur unter festgelegten Bedingungen im Zuge meiner Identifizierung und Aktenlegung anfertigen – und das hier sieht ganz bestimmt sehr viel anders aus als ein Bild für Ihre Verbrecherkartei.«
    »Sie sind nicht nur ein Witzbold, sondern auch ein Schlaumeier, was?«, kommentierte Sergeant Byers.
    »Irgendeiner muss hier ja den Intellektuellen 'raushängen lassen«, sagte Zamorra. Er fühlte sich bei weitem nicht so locker, wie er sich gab. Schon wieder ein Toter! Die Serie, die in New York begann, setzte sich hier fort. »Mister Wilthborough ist erwürgt worden, nicht wahr?«
    Der Polizeiarzt, der gerade sein Köfferchen schloss, nickte. »Woran sehen Sie das?«
    »An den Druckstellen am Hals. Wann der Tod eintrat, kann ich Ihnen auch ungefähr sagen. Frühestens vor einer Dreiviertelstunde.«
    »Und Sie haben den Mann ermordet«, sagte Byers.
    »Ach ja?« Zamorra hob seine Hand. »Zum Würgen braucht man zwei kräftige Hände. Kann mir jemand verraten, wie ich das hiermit hätte schaffen sollen?«
    »Unsinn. Sie haben sich da was umgewickelt, um …«
    »Vors Schienbein treten kann ich Ihnen allerdings auch mit bandagierter Hand«, unterbrach Zamorra ihn und ging zum Polizeiarzt. »Würden Sie bitte den Verband abnehmen, nachschauen und für das Protokoll bestätigen, was Sie diagnostizieren?«
    Der Coroner wechselte einen kurzen Blick mit Sergeant Byers, dann machte er sich ans Werk.
    »Sieht übel aus«, stellte er fest. »Was haben Sie da gemacht?«
    »Ich habe einen Haufen Plastikscherben eingefangen, als etwas unter meiner Hand explodierte«, sagte Zamorra. Vom Telefon sprach er nicht. Das würde ihm eh niemand glauben. »Das war gestern. Sie können es sich gern bestätigen lassen.« Er nannte das Krankenhaus in New York, in dem die Verletzung behandelt worden war.
    »Sie haben ein ziemlich gutes Heilfleisch«, sagte der Arzt. »Ich hätte eher darauf getippt, dass die Verletzung schon wenigstens drei Tage alt ist. Aber trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie damit jemanden erwürgen können.«
    »Können Sie sich nicht vorstellen, oder sind Sie sicher?«, fragte Byers, der sich um seinen Mörder betrogen fühlte.
    »Sicher«, sagte der Polizeiarzt. »Auch wenn es Ihnen nicht gefällt, Sarge. Der Mann ist nicht der Täter.«
    »Aber er ist der letzte, der den Dekan lebend gesehen hat«, knurrte Byers.
    »Stimmt nicht«, bemerkte Nicole aus dem Hintergrund. »Ich war mit im Büro, als Professor Zamorra mit dem Dekan sprach.«
    »Dann haben also Sie den Mann ermordet.«
    Zamorra verdrehte die Augen. »Woher wollen Sie eigentlich wissen, dass wir die letzten waren, die mit Mister Wilthborough sprachen?«
    »Von seiner Vorzimmerdame.«
    »Vermutlich hat die sogar recht«, murmelte Zamorra. Er wollte nicht, dass die Frau, die garantiert nichts mit der ganzen Sache zu tun hatte, auch noch hineingezogen wände. »Trotzdem kommen weder Miss Duval noch ich als Täter in Frage.«
    »Sie decken sie.«
    Unterdessen hatte der Polizeiarzt Zamorras Verband erneuert.
    Zamorra entsann sich, dass sein Anwalt ihm geraten hatte, im Umgang mit der Polizei etwas zurückhaltender zu sein. »Ich denke, wir können das recht schnell prüfen«, schlug er vor. »Miss Duval

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