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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lamont
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befanden, hatte Zamorra einen Entschluss gefasst. »Wir wissen jetzt, dass an diesem Versuch, unsere Gegenwart zu verändern, zumindest zwei Dämonen beteiligt sind: Belial und Asmodis. Wenn wir herausfinden wollen, was hinter der ganzen Sache steckt, werden wir einen von ihnen oder auch beide befragen müssen.«
    »Und die werden uns auch bereitwillig Auskunft geben«, spottete Nicole. »Sie werden ihr ganzes Wissen über uns verströmen wie ein Wasserfall.«
    »Wir werden sie dazu zwingen«, sagte Zamorra.
    »Und wie willst du das anstellen? Ich glaube kaum, dass jemand wie Asmodis sich wirklich zwingen lässt.«
    »Wenn ich den einen Dämon töte, wird der andere schon reden. Diese Schwarzblütigen hängen an ihrem Leben noch stärker als Menschen, weil das, was sie nach dem Ende ihrer Existenz im ORONTHOS erwartet, schlimmer ist als das, was den Menschen in Gestalt der Hölle droht.«
    »Du bist verrückt, Chef!«, entfuhr es Nicole. »Du willst ernsthaft Belial oder Asmodis in der Vergangenheit töten? Weißt du, dass du damit alles nur noch schlimmer machst?«
    »Ich habe darüber nachgedacht«, sagte Zamorra. »Wir können die Existenz unserer Gegenwart, und so ganz nebenbei auch mein Leben, nur retten, wenn wir wissen, wo wir den Hebel ansetzen müssen. Schaffen wir das nicht und ich bin tatsächlich im Jahr 1973 gestorben, wird schon bald meine Existenz hier erlöschen. Dann kann es mir, mit Verlaub, scheißegal sein, ob die Veränderungen noch größer und katastrophaler ausfallen. Und es wird dann auch für die zeitmanipulierenden Dämonen sicher ganz anders verlaufen als sie es jetzt planen. Damit kann ich sie unter Druck setzen. Gelingt es aber, die Zeitkorrektur rückgängig zu machen, wird auch der, hm, Verhörtod des Dämons mit rückgängig gemacht. Ich bin sicher, dass zumindest Belial feige genug ist, sich dieser Erpressung zu beugen.«
    »Du bist ein Hasardeur, Zamorra.«
    »Es geht um alles, Nici. Entweder schaffen wir es, oder … wir verleben gerade unsere letzten Tage oder Stunden miteinander. Es gibt mir zu denken, dass es seit unseren Besuchen bei den Zeitungsredaktionen keine Realitätswechsel mehr gegeben zu haben scheint. Also sind wir auf dem richtigen Weg.«
    »Immerhin sind bei Assi ein paar Erinnerungsfetzen aufgebrochen«, warnte Nicole.
    Der Professor zuckte mit den Schultern. »Ich werde es auf jeden Fall versuchen«, sagte er. »Was bleibt uns für eine Wahl? Mit der Zeitschau kommen wir nicht weiter. Damit können wir zwar an den Tatorten feststellen, welcher Dämon aktiv wurde, aber nicht, warum er es tat. Und die Alternative wäre, uns in der Vergangenheil in die Hölle zu begeben, um dort Nachforschungen anzustellen. Ich glaube nicht, dass wir das durchhalten.«
    Nicole schüttelte den Kopf. Sie schauderte bei dem Gedanken daran. Sie waren schon einige Male in die Schwefelklüfte vorgestoßen, und sie hegte keinen Ehrgeiz, es auch nur noch ein weiteres Mal zu tun.
    »Weißt du, was seltsam ist?«, fragte sie plötzlich.
    Zamorra sah sie aufmerksam an. »Vieles ist seltsam in diesem Universum. Was speziell meinst du?«
    » Merlins Stern. Wir haben uns nie Gedanken darüber gemacht, wenn wir in der Vergangenheit waren. Aber da er doch eigentlich auf der Magie Merlins beruht, müsste er ebenfalls ausfallen, so wie damals Merlin nicht mehr zaubern konnte und es jetzt Assi nicht anders erging.«
    »Aber er hat funktioniert. Er ist eben kein Lebewesen, sondern ein Instrument. Und manchmal eine Waffe.«
    »Wann brechen wir auf?«, fragte sie nach einer Weile.
    »Sobald du bereit bist.« Er nahm einige Kleinigkeiten aus dem Einsatzkoffer, den er diesmal nicht komplett mit in die Vergangenheit schleppen wollte. Vielleicht brauchte er eine freie Hand mehr, und dann war das Ding nur hinderlich. Sorgfältig wählte er aus, während Nicole wieder ihren »Kampfanzug« anlegte. »Vielleicht hätte William noch die Dhyarra-Kristalle mitbringen sollen«, sagte sie.
    »Wir werden auch so zurechtkommen.« Sie mussten es einfach. Sicher konnten sie den Butler bitten, noch einmal herzukommen; jetzt wäre es einfacher, da es die Regenbogenblumen am Stadtrand von New York gab. Aber Zamorra wollte nicht länger warten. Er fürchtete, dass es doch wieder zu einer Realitätsverschiebung kam, und der wollte er aus dem Weg gehen.
    Nicole berührte seinen Arm, um mit in das Zeitfeld zu kommen. Wieder drehte Zamorra den Vergangenheitsring und zitierte Merlins Zauberspruch. Dabei konzentrierte er sich auf

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