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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lamont
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Zamorra. Damals wie heute.
    Nicole hielt den Blaster in der Hand. Die Waffe war nach wie vor auf Lasermodus geschaltet, aber die Abstrahlkapazität wesentlich heraufgesetzt. Jetzt würde die Waffe nicht mehr schwarze Striche auf den Beton brennen, sondern richtige Löcher fressen. Tiefe, tödliche Löcher!
    Seltsamerweise hatte Zamorra nicht das Gefühl, dass die Beschwörung ihn wirklich viel Kraft gekostet hatte. Bei anderen Dämonen, die er zu sich gezwungen hatte, um sie dann zu bekämpfen, hatte er schon mehr an psychischer und physischer Energie aufgewandt.
    Das Amulett, das vor seiner Brust hing, vibrierte leicht. Es spürte durch beide Bannkreise die Nähe des Erzdämons.
    »Was willst du?«, fragte Asmodis ruhig.
    »Ich wollte ein wenig an unsere letzte Begegnung anknüpfen«, sagte Zamorra. »Dabei erschien es mir ratsam, die Bedingungen ein wenig zu meinen Gunsten zu verändern.«
    »Bist du sicher?«, fragte Asmodis. »Dies ist eine Baustelle, nicht wahr? Ich werde dich einbetonieren, und niemand wird dich jemals finden.«
    »Du kannst den Zauberkreis nicht verlassen«, sagte Zamorra. »Die Zeichen sind unlöschbar. Und solltest du tatsächlich einen Trick kennen, sie zu überwinden, wird dich entweder meine Gefährtin erschießen oder Merlins Stern dich in die Tiefen des ORONTHOS schleudern.«
    »Ich wünsche euch dabei viel Vergnügen«, sagte Asmodis. Er streckte beide Hände aus und deutete auf eines der Zeichen, die den Kreis mit seinem Sigill umgaben, in welchem er materialisiert war. Das Zeichen begann zu verblassen.
    Nicole riss den Blaster hoch und zielte auf Asmodis. »Hör sofort auf damit!«
    »Aber ja doch.« Er schenkte ihr ein spöttisches Lächeln. »Ich habe ja so viel Angst vor deiner Waffe. Wofür brauchst du sie? Ihr habt doch ganz andere Möglichkeiten, meine Magie zu blockieren.«
    Zamorra wusste zwar nicht, wovon der Fürst der Finsternis sprach, aber vorsichtshalber nickte er.
    »Wie habt ihr das gemacht?«, fragte Asmodis. »Wie habt ihr mich daran gehindert, das Flugzeug zum Absturz zu bringen, mit dem ihr nach Boston geflogen seid? Und wie habt ihr es geschafft, jetzt schon wieder hier zu sein? Dass einer von euch der Bilokation fähig ist, kann ich noch glauben. Aber beide? Zumal ich bei dir nur die Fähigkeit der Telepathie spüre«, sagte er. »Und – könnte es sein, dass du einmal Schwarzes Blut in deinen Adern hattest?«, wandte er sich an Nicole.
    Verdammt! Wie kann er das durch die beiden Kreise hindurch spüren? Und wovon redet er bei der Sache mit dem Flugzeug?
    Immerhin: es stimmte, was er über Nicole behauptete. Sie war einmal mit Dämonenblut infiziert worden, vor langer Zeit. Aber sie hatte es überwunden, wie sie es auch geschafft hatte, vielleicht mit einer Restaura der Schwarzblütigkeit, den Vampir-Keim zu besiegen. Seither war sie in der Lage, die Gedanken anderer Menschen zu lesen, wenn sie sie direkt vor sich sah, und sie konnte düstere Magie fühlen, aufspüren.
    Welch ein Unterschied zu damals, als wir uns kennenlernten , dachte Zamorra. Damals stand Nicole magischen Dingen und überhaupt allem Übersinnlichen ablehnend gegenüber, suchte nach einer rationalen Erklärung für alles, was sie bei Zamorras Abenteuern mitbekam, in die sie zwangsläufig einbezogen wurde, so wie auch Bill Fleming, Zamorras bester Freund, der Historiker. Allerdings war der von Anfang an aufgeschlossener gewesen. Und das hatte vielleicht mit dazu beigetragen, dass sein Schicksal ihn viele Jahre später in die Fänge der Schwarzen Magie getrieben und zu Zamorras Feind hatte werden lassen … Aber das lag lange zurück – und war noch lange nicht geschehen!
    »Kein Kommentar«, sagte Zamorra schroff, bevor Nicole auf die an sie gerichtete Frage reagieren konnte.
    »Ach, lasst mich doch nicht unwissend sterben«, sagte Asmodis. »Ihr wollt mich doch töten, oder?«
    »Nur, wenn es sein muss«, sagte der Dämonenjäger. »Es hängt davon ab, welche Informationen wir von dir erwarten können.«
    »Keine«, sagte Asmodis glatt. »Ich weiß nur, dass ich nichts weiß.«
    »Das werden wir bald wissen«, murmelte Zamorra. »Dann wollen wir mal deinen Kumpel rufen …«
     
     
     
    Boston:
     
    Zamorra handelte instinktiv. Er konnte sich nicht körperlich wehren, aber auf andere Weise. » Apage, male Spiritus! «, rief er. »Retro!« Er ließ einen lateinischen Bannspruch folgen.
    Die Wirkung war verblüffend. Der Griff um seine Beine ließ nach. Gerade noch im allerletzten Moment. Er

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