Zeit der Träume
genug. Er küsste sie, umfasste ihre Hüften mit den Händen und drang in sie ein.
Warm und schläfrig kuschelte sie sich an ihn. Die Pflichten konnten warten, solange sie sich nur an Flynn schmiegen und seinen Herzschlag spüren konnte.
Als er ihren Rücken streichelte, räkelte sie sich. »Mmm. Lass uns einfach die ganze Nacht hier liegen bleiben, wie zwei Bären in einer Höhle.«
»Bist du glücklich?«
Sie lächelte ihn an. »Natürlich.« Dann kuschelte sie sich wieder an ihn. »So glücklich, dass ich nicht einmal daran denke, dass in der Küche noch das schmutzige Geschirr steht.«
»In den letzten Tagen warst du nicht glücklich.«
»Nein, da hast du Recht.« Sie legte ihren Kopf bequemer auf seiner Schulter zurecht. »Es kam mir so vor, als hätte ich die Richtung verloren, und alles um mich herum veränderte sich so schnell, dass ich nicht mehr mitkam. Aber dann wurde mir klar, dass die Richtung keine Rolle spielte, wenn ich mich nicht selbst veränderte oder zumindest offen dafür würde. Denn sonst würde ich nirgendwohin gelangen.«
»Ich möchte dir gerne etwas sagen, wenn du noch mehr Veränderungen erträgst.«
Unbehaglich, weil seine Stimme so ernst klang, schloss Malory die Augen und wappnete sich. »Okay.«
»Wegen Lily.«
Er fühlte ihre Anspannung und auch, wie sie dagegen ankämpfte. »Das ist jetzt vielleicht nicht der beste Moment, um mit mir über eine andere Frau zu reden, vor allem nicht über die Frau, die du geliebt hast und heiraten wolltest.«
»Ich glaube doch. Wir kannten einander einige Monate und waren fast ein ganzes Jahr intim miteinander. Wir passten in vieler Hinsicht gut zueinander - beruflich, sozial, sexuell...«
Ihr Wohlbefinden löste sich in Luft auf, und ihr wurde kalt. »Flynn...«
»Lass mich ausreden. Es war die längste Beziehung, die ich jemals mit einer Frau hatte. Eine ernsthafte Beziehung mit langfristigen Plänen. Ich glaubte, wir liebten uns.«
»Sie hat dir wehgetan, ich weiß. Es tut mir Leid, aber...«
»Still.« Er legte ihr einen Finger über die Lippen. »Sie liebte mich nicht, oder wenn, dann nur unter bestimmten Bedingungen.«
Er schwieg einen Moment und beobachtete das Spiel von Licht und Schatten im Zimmer, während er ihr über die Haare streichelte. »Es ist nicht leicht, in den Spiegel zu schauen und zu akzeptieren, dass ein Element gefehlt hat, irgendetwas, das jemanden, den du begehrt hast, davon abhielt, dich zu lieben.«
Malory kniff die Augen noch fester zusammen. »Ja, das ist nicht leicht.«
»Selbst wenn du dich damit abfindest, wenn dir klar wird, dass es einfach nicht richtig war, verunsichert es dich trotzdem. Beim nächsten Mal gehst du umso vorsichtiger vor.«
»Das verstehe ich.«
»Und du kommst nirgendwo an«, murmelte Flynn und wiederholte damit ihre Bemerkung von eben. »Jordan hat vor ein paar Tagen etwas zu mir gesagt, worüber ich viel nachgedacht habe. Ich habe mich gefragt, ob ich mir jemals wirklich ein gemeinsames Leben mit Lily vorgestellt habe. Du weißt schon, ob ich mir ausgemalt habe, wie wir in ein paar Jahren zusammenleben würden. Ich konnte die kurzfristige Zukunft erkennen, den Umzug nach New York und so, wie wir uns Jobs suchen und eine Wohnung, aber das war es auch schon. Mehr konnte ich nicht sehen, nicht, wie wir leben und was wir über dieses vage Bild hinaus tun würden, nicht, wie wir in zehn Jahren zusammen aussehen würden. Mir mein Leben ohne sie vorzustellen, war nicht schwer. Es ist mir natürlich nicht leicht gefallen, mein Leben wieder aufzunehmen, als sie mich verließ. Dazu waren mein Stolz und mein Ego zu sehr verletzt. Dazu stellte sich der Nebeneffekt ein. Offensichtlich nicht für Liebe und Ehe geschaffen zu sein.«
Ihr tat das Herz für sie beide weh. »Du musst mir das nicht erklären.«
»Ich bin noch nicht fertig. Ich kam ganz gut zurecht. Mein Leben war in Ordnung - so einigermaßen jedenfalls. Und dann hat dich Moe auf dem Bürgersteig umgeschmissen, und alles begann, sich zu verändern. Es ist ja kein Geheimnis, dass ich dich von Anfang an attraktiv fand, und hoffte, wir würden früher oder später nackt auf der Couch landen. Aber weiter konnte ich mir anfänglich zwischen uns um Himmels willen nichts vorstellen.«
Er hob ihren Kopf an. Sie sollte ihn jetzt anblicken. Er wollte ihr Gesicht sehen. »Ich kenne dich noch nicht einmal einen Monat. Wir sehen vieles unterschiedlich. Aber ich kann mir mein Leben mit dir vorstellen, so als ob ich durch ein Fenster blicke
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