Zeit der Träume
habe ich mir schon gedacht. Es tut mir Leid.«
»Aber ich bin nahe dran.« Sie beobachtete den Dampf, der aus einem Topf aufstieg, als läge die Antwort darin. »Ich habe das Gefühl, mir fehlt nur noch ein kleiner Schritt. Na ja, wir reden noch darüber. Das Essen ist gleich fertig. Du kannst uns schon mal ein Glas Wein einschenken. Er passt bestimmt gut zum Hackbraten.«
»Klar.« Er ergriff die Weinflasche, die sie zum Atmen auf die Küchentheke gestellt hatte, dann aber hielt er inne. »Hackbraten? Du hast Hackbraten gemacht?«
»Mit Kartoffelpüree - gleich«, fügte sie hinzu, während sie den Mixer anschloss, den sie von zu Hause geholt hatte. »Und mit grünen Bohnen. Es kam mir passend vor, nachdem ich deine Kolumne gelesen hatte. Und da du gerade dieses Essen zitiert hast, habe ich mir gedacht, dass du Hackbraten magst.«
»Ich bin ein Mann. Wir sterben für Hackbraten, Malory.« Gerührt strich er ihr über die Haare. »Ich hätte dir noch mehr Blumen mitbringen sollen.«
Lachend machte sie sich daran, die Kartoffeln zu zerkleinern. »Sie reichen mir, danke. Das ist übrigens mein erster Hackbraten, ich bin sonst eher der Typ für Pasta oder Hühnerbrust. Aber ich habe mir das Rezept von Zoe geholt, die schwört, dass es idiotensicher und männerfreundlich ist. Sie behauptet, Simon inhaliert ihn förmlich.«
»Ich werde versuchen, daran zu denken, dass ich kauen muss.« Mit gerunzelter Stirn ergriff er sie am Arm und zog sie zu sich. Dann ließ er seine Hände ganz langsam über ihren Oberkörper gleiten, bis seine Finger ihren Kopf umfassten. Er beugte sich über sie und gab ihr einen zärtlichen Kuss.
Alles in ihr zerschmolz, und der Gummischaber, den sie in der Hand hielt, entglitt ihren schlaffen Fingern.
Er spürte, wie sie erschauerte und sich ihm ergab. Als er sich von ihr löste, lag ein Schleier über ihren blauen Augen. Nur Frauen hatten die Macht, dass ein Mann sich wie ein Gott fühlte.
»Flynn.«
Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, während er sie über ihre Stirn gleiten ließ. »Malory.«
»Ich... ich habe vergessen, was ich gerade getan habe.«
Er bückte sich, um den Gummischaber aufzuheben. »Ich glaube, du hast gerade Kartoffelpüree gemacht.«
»Oh. Ach ja. Kartoffelpüree.« Ein wenig benommen, trat sie an die Spüle, um den Schaber abzuwaschen.
»Das ist das Netteste, was jemals jemand für mich getan hat.«
»Ich liebe dich.« Malory presste die Lippen zusammen und starrte aus dem Fenster. »Sag jetzt nichts, ich will nicht, dass wir uns unbehaglich miteinander fühlen. Ich habe viel darüber nachgedacht. Ich weiß, ich habe dich bedrängt und alles überstürzt. Das sieht mir eigentlich gar nicht ähnlich.«
»Malory...«
»Wirklich, du brauchst nichts zu sagen. Für den Moment würde es schon genügen, wenn du es nur akzeptierst oder dich möglicherweise sogar ein bisschen darüber freust. Liebe sollte keine Waffe und keine Last sein. Ihre Schönheit liegt ja darin, dass sie ein Geschenk ohne jede Verpflichtung ist. Genau wie dieses Essen.«
Sie lächelte, obwohl es sie nervös machte, dass er sie unverwandt ansah. »Also, dann schenk mal den Wein ein. Und wir genießen das Beisammensein beide.«
»Okay.«
Es konnte warten, dachte Flynn. Vielleicht sollte es ja so sein. Jedenfalls klangen die Worte in seinem Kopf verglichen mit der Einfachheit ihrer Worte ziemlich kompliziert.
Sie würden sich einfach aneinander freuen und das Essen genießen, das sie in seiner schäbigen Küche zubereitet hatte, in der die Blumen in einem Plastikeimer stehen mussten.
Es war doch wirklich interessant, wie sie einander ergänzten.
»Weißt du, wenn du mir eine Liste mit den Sachen machen könntest, die ich noch hier brauche, dann könnte ich sie besorgen.«
Sie zog die Augenbrauen hoch, dann holte sie aus ihrer Schürzentasche einen kleinen Notizblock. »Der ist schon halb voll. Ich wollte damit eigentlich warten, bis Kartoffeln und Fleisch dich in eine friedliche Stimmung versetzt haben.«
Er blätterte den Block durch. Nahrungsmittel. Putzmittel - aufgeteilt in Küche, Badezimmer und Wäsche. Haushaltsgeräte.
Himmel, die Frau war unwiderstehlich.
»Muss ich einen Kredit aufnehmen?«
»Betrachte es als Investition.« Malory nahm ihm das Notizbuch wieder ab, steckte es in ihre Tasche und widmete sich den Kartoffeln. »Ach, übrigens, die Kunstwerke in deinem Arbeitszimmer gefallen mir gut.«
»Kunstwerke?« Es dauerte eine Minute, bis er begriff. »Oh, meine
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