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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Heimat wählen. Sein Horizont hatte sich erweitert, seit er im Spaltkrieg gekämpft hatte. Als der zweite Sohn seines Vaters hatte er nicht viel zu erwarten, wenn er nach Zûn zurückkehrte; und ganz sicher wäre es kein Ersatz für die Aufregung, die er im merkwürdigen und exotischen Kaiserreich Tsuranuanni erfahren hatte.
    Er war so sehr in seine Gedanken versunken, daß sein gewöhnlicher Protest unterblieb, als Maras kleines Gefolge das Stadthaus der Acoma erreicht hatte und der oberste Diener ihm auftrug, die Kisten der Lady abzuladen und in ihre Gemächer zu bringen.

    Der Mittag verstrich, und die Hitze ließ nach. Mara hatte mittlerweile gebadet und sich von der Reise erholt und bereitete sich jetzt auf den Besuch beim Lord der Ginecho vor. Kevin hatte es abgelehnt, sie zu begleiten; er bestand darauf, daß er nicht in der Lage wäre, die ganze Zeit hindurch ein ernstes Gesicht zu machen. Mara wußte, daß er in Wirklichkeit von den Märkten der Heiligen Stadt fasziniert war, und mit leiser Wehmut wurde ihr klar, daß es ihn mehr reizen würde, am Nachmittag mit dem für den Haushalt verantwortlichen Diener einkaufen zu gehen, als einer gespreizten Unterhaltung voller verdeckter Beleidigungen mit einem siebzehnjährigen Jungen beizuwohnen, dessen Augen noch vom Weinen um den Vater geschwollen waren. Mara ging nachsichtig mit Kevins Ausrede um und ließ ihn bleiben; sie nahm statt dessen Arakasi mit, der sich unauffällig als Diener verkleidet hatte. Die Ginecho waren ein zu unbedeutendes Haus, als daß sich eine nähere Beschattung durch Arakasis Spione angeboten hätte, und so freute sich der Supai auf die Gelegenheit, von den Hausdienern Klatsch und Tratsch zu erfahren.
    Die Sänfte verließ das Stadthaus am späten Nachmittag. Zwanzig Krieger begleiteten sie, genügend, um Lord Kuganchalt das Gefühl zu geben, daß sie seine Feindseligkeit ernst nahm. Um schneller voranzukommen, hielt sich das Gefolge in den Nebenstraßen, die weniger stark bevölkert waren.
    Sie schritten durch kühle, baumgesäumte Alleen, die an den Gärten und Höfen reicher Gildemitglieder und Kaufleute vorbeiführten. Nur wenige Leute nahmen auf diesem Weg von ihr Notiz, und das einzige Hindernis war hin und wieder ein Handkarren mit Gemüse, den ein Diener der ganz Reichen nach Hause schob. Die Soldaten blieben wachsam, obwohl Arakasi sicher war, daß kein großes Haus im Kaiserreich es wagen würde, auf offener Straße ein Attentat zu begehen.
    Mara hatte die abseits gelegeneren Straßen der Heiligen Stadt mit ihren großen freien Plätzen voller blühender Bäume und dem sauberen Kopfsteinpflaster schon immer geliebt. Sie genoß den Anblick der hölzernen Tore mit ihren mit Schnitzereien verzierten Gittern und den Pfosten, die über und über mit Akasi-und Hibis-Reben bewachsen waren. Obwohl Kentosani wie Sulan-Qu an einem Fluß lag, war es den Färbern, Gerbern oder anderen Handwerkern, deren Arbeit mit unangenehmen Gerüchen verbunden war, nicht gestattet, innerhalb der Stadtmauern ihr Handwerk auszuüben. Solange man sich nicht in Windrichtung der Arena-Pferche oder der vollen Märkte an den Kais befand, roch diese Stadt nach Blumen, und wenn der Tag sich dem Ende zuneigte und die Priester und Priesterinnen aller tsuranischen Gottheiten mit der Abendandacht begannen, war die Luft gewürzt mit Tempeldüften.
    Die Sänftenträger der Acoma verließen mit ihrer Bürde die Seitensträßchen und traten auf einen der vielen weiten Plätze. Die Stille hatte Mara halb in Gedanken versinken lassen, und so entging ihr Arakasis Zögern beinahe.
    Sie blickte sich um und versuchte herauszufinden, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Auf der anderen Seite des Platzes ragten zwei vergoldete Säulen in die Luft, die durch einen Bogen und eine Platte aus geglättetem Schiefer verbunden waren. Die Schieferplatte wurde als eine der vielen Nachrichtentafeln für das Wort des Lichts des Himmels genutzt. Obwohl die Nachrichten gewöhnlich mit Kreide geschrieben waren und religiöse Angelegenheiten betrafen, standen heute mehrere Kaiserliche Weiße davor und hielten Wache. Die Angelegenheit war ungewöhnlich genug und erregte Maras Aufmerksamkeit. Bei näherem Hinsehen erkannte sie zwei Handwerker, die die Vergoldung ausbesserten, die während der Unruhen des Vorjahres beschädigt worden war. Selbst die winzige Menge Gold, mit der sie arbeiteten, war ungeheuer wertvoll und mochte Diebe anlocken; dies erklärte die Gegenwart der Kaiserlichen

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