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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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sie das wußte oder warum diese Schritte anders sein sollten als die vielen, die in der Stunde zuvor vorbeigeeilt waren. Das lange Eingesperrtsein und die sich endlos ziehenden Stunden zwischen Arakasis Besuchen langweilten ihn, und so verbeugte er sich vor dem Krieger, den er beim Würfelspiel herausgefordert hatte, und ging zu seiner Lady. »Was willst du tun?« fragte er sie leise.
    Mara betrachtete das Tintenfaß und das Pergament auf dem Tisch. Die Feder in ihrer Hand war trocken, das Blatt leer bis auf den säuberlich geschriebenen Namen von Hokanu von den Shinzawai ganz oben auf dem Blatt. »Nichts«, erwiderte sie. »Wir können nichts tun als warten.«
    Sie setzte sich mit der Feder hin und nahm das Siegel auf, um ihre Hände zu beschäftigen. Sie sagte nichts, doch Kevin mußte sie nicht erst daran erinnern, daß Arakasi sich verspätet hatte. Er hatte versprochen, im Laufe des Morgens vorbeizukommen, doch an den weißen Streifen des Sonnenlichts, die durch die verbarrikadierten Läden fielen, erkannten sie, daß die Mittagsstunde gekommen und wieder gegangen war.
    Lange Minuten verstrichen, angefüllt mit den Geräuschen weiterer Läufer und dem gedämpften, aufgeregten Klang eindringlicher Stimmen aus einer Wohnung einige Türen weiter. Der dünne Gips und die Latten zwischen den einzelnen Wohnungen waren alles andere als undurchlässig. Während Mara so tat, als würde sie sich auf das Verfassen ihres Briefes konzentrieren, legte Kevin kurz seine Hand auf ihre Schulter, dann ging er in die Küche, um heiße Chocha zuzubereiten.
    Als er zurückkehrte, hatte die Lady nicht viel mehr getan als die Feder in die Tinte getaucht. Die Tinte hatte sich an der Spitze festgesaugt. Arakasi war noch immer nicht zurückgekehrt. Als Kevin das Tablett auf dem Pergament abstellte, protestierte Mara nicht. Sie nahm den gefüllten Becher, ließ ihn jedoch abkühlen, ohne davon zu probieren. Inzwischen waren ihre Nerven aufs äußerste gespannt, und sie zuckte beim kleinsten Geräusch zusammen. Noch mehr Boten waren zu hören, und alle rannten.
    »Du nimmst doch nicht an, daß jemand hier ein Wettlaufen veranstaltet, um sich irgendwie die Zeit zu vertreiben?« vermutete Kevin in dem Versuch, humorvoll zu sein.
    Lujan erschien in der Tür; er war schweißnaß von den Übungen und hielt noch das blanke Schwert in der Hand. »Wettläufer tragen keine Sandalen mit Nieten«, bemerkte er trocken. Dann blickte er Mara an, die still dasaß wie eine Porzellanfigur. Jede Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. »Mylady, auf Euren Befehl könnte ich hinausgehen und versuchen, einige Informationen aufzuschnappen.«
    Mara wurde noch blasser. »Nein«, erwiderte sie scharf. »Ihr seid zu wertvoll, ich kann das nicht riskieren.« Dann runzelte sie die Stirn, als sie überlegte, ob sie die Garnison um zwei Krieger verringern und sie ausschicken sollte. Arakasi war drei Stunden überfällig, und sich an eine falsche Hoffnung zu klammern bedeutete womöglich eine noch größere Gefahr.
    Ein Kratzen war an einem der äußeren Läden zu hören. Lujan wirbelte herum, sein Schwert war auf die Barrikade gerichtet, und auch die anderen Krieger wandten sich kampfbereit um.
    Doch dem Kratzen folgte ein Flüstern, das Mara zu einem leisen Aufschrei veranlaßte. »Den Göttern sei Dank!«
    Schnell und vorsichtig holten die Männer den Holztisch herunter, der von drei schweren Kisten eingeklemmt war, und öffneten den Laden. Arakasi trat herein, ein dunkler Schatten vor dem hellen Tageslicht. Für einen Augenblick wehte frische Luft durch das verbarrikadierte Zimmer und brachte den süßlichen Geruch von Blumen mit. Dann schloß Kenji den Laden wieder und sicherte ihn mit den Holzpflöcken. Kisten und Tisch wurden rasch wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückgeschafft.
    Im erneut herrschenden Dämmerlicht bahnte Arakasi sich mit fünf Schritten seinen Weg zu Maras Kissen. Er warf sich in Ehrerbietung vor ihr auf die Erde. »Mistress, vergebt mir die Verspätung.«
    Sein Ton enthielt eine Mischung aus Ungläubigkeit und verborgener Wut, und so verschwand Maras kurze Freude über seine Rückkehr schnell. »Stimmt etwas nicht?«
    »Nichts stimmt«, sagte der Supai ohne lange Einleitung. »Wilde Gerüchte machen die Runde im Palast. Es hat Probleme in der barbarischen Welt gegeben.«
    Mara legte ihre Feder beiseite, um sie nicht vor Anspannung zu zerdrücken. Irgendwie fand sie die Kraft, mit fester Stimme zu sprechen. »Der Kaiser?«
    »Er ist in

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