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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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aufmerksamer auf die Nuancen seiner Gespräche als die anderen.
    Das Fest zog sich über den ganzen Abend hin, bis Tasaio sich erhob und seinen Gästen eine gute Nacht wünschte. Mit einem Wink zu Incomo machte er sich zu seinen privaten Gemächern auf. Ruhig bat Incomo den Diener, ihnen zu folgen und an der Tür auf etwaige Wünsche seines Herrn zu warten. Der Diener gehorchte mit einer Geduld, die die Tatsache verbarg, daß er sich eifrig jedes Wort ins Gedächtnis grub, das zwischen dem Lord und seinem Ersten Berater fiel.

    Ein uralter Ulo-Baum klammerte sich mit knorrigen Wurzeln an die Erde, und seine Zweige warfen einen tiefen, kühlen Schatten auf den Natami der Acoma. Mara verneigte sich vor dem Stein, der ihren Ahnen heilig war und die Ehre der Acoma verkörperte. Sie sprach einige rituelle Sätze und legte einen Strauß Blumen vor dem Stein ab, Blüten in sieben Farben für jeweils einen der Guten Götter. An diesem ersten Tag im Sommer dankte sie ihnen für das Wohlergehen all derer, die unter ihrem Schutz standen. Nach der Zeremonie verweilte sie noch einen Augenblick. Im Heiligen Hain herrschte eine einzigartige friedliche Ruhe, denn außer ihr und Blutsverwandten der Acoma durften ihn nur der Gärtner und auf besondere Einladung ein Priester betreten. Hier war sie wirklich allein mit ihren Gedanken und Gefühlen.
    Mara betrachtete den glitzernden Teich, den kleinen Bach und die anmutig beschnittenen Büsche. Eine plötzliche Unruhe ergriff sie. Manchmal erinnerte sie sich zu genau an den Attentäter, der einmal versucht hatte, sie vor dem eigenen Natami zu töten. Die Erinnerung kam häufig unerwartet, wie ein plötzlicher Kälteschauer an einem heißen Tag. Die Unruhe veranlaßte sie, die plötzlich bedrückend wirkende schützende Hecke zu verlassen, und sie erhob sich. Mara verließ den wundervollen Garten und trat unter dem Torbogen hindurch nach draußen, wo sie wie immer ein Diener erwartete.
    Er verneigte sich, als sie erschien. »Mistress.« Sie erkannte die Stimme sofort. »Euer Supai ist mit Informationen zurückgekehrt.«
    Vier Wochen waren seit ihrer Rückkehr von der Ratsversammlung in Kentosani vergangen, bei der der neue Kriegsherr gewählt worden war. Der Supai war die meiste Zeit unterwegs gewesen und hatte Informationen gesammelt, und ihre Freude darüber, daß er endlich wieder da war, tat ihm gut.
    »Erhebt Euch, Arakasi«, sagte Mara. »Ich werde mir Euren Bericht in meinem Arbeitszimmer anhören.«
    Kurze Zeit später hatte Arakasi es sich auf den Kissen bequem gemacht, das übliche leichte Mahl auf einem Tablett neben sich, den Arm in einer sorgfältig nach Art der Seeleute geknoteten Schlinge. Er saß ruhig da.
    »Ihr seid auf einem Boot gewesen«, bemerkte Mara. »Oder zumindest in der Gesellschaft von Seeleuten.«
    »Weder noch«, sagte Arakasi mit der ihm eigenen deutlichen Betonung. »Doch genau diesen Eindruck wollte ich bei der letzten Person, die ich wegen Informationen aufsuchte, hinterlassen. Das Geschwätz der Seeleute ist selten verläßlich«, schloß er.
    Obwohl Mara neugierig war, was für eine Person das wohl gewesen sein mochte, war sie klug genug, nicht nachzufragen. Sie hatte keine Ahnung, wie Arakasis Netzwerk funktionierte oder wer seine Spione und Agenten waren – das war Teil ihres ursprünglichen Abkommens, als der Supai ihrem Haus den Gehorsam geschworen hatte. Mara sorgte dafür, daß Arakasi alles bekam, was er zum Unterhalt seiner Agenten benötigte, doch ein Eid untersagte es ihr, jemals nach Namen zu fragen. Ein entdeckter oder verratener Spion in einem fremden Haushalt riskierte, mit dem Sklaventod bestraft und gehängt zu werden. So aber konnte weder Mara noch irgendein anderes Mitglied ihres Hauses das Vertrauen brechen und die Spione verraten, sollten sie von einem Feind besiegt werden. Das Netzwerk würde überleben und Ayaki dienen; im schlimmsten Fall, wenn der Natami der Acoma umgedreht begraben und für immer ohne Sonnenlicht sein würde, konnten die treuen Personen, die für sie als Spione gearbeitet hatten, einen ehrenvollen Tod durch die Klinge sterben und ohne Scham den Göttern gegenübertreten.
    »Etwas Erfreuliches ist geschehen, möglicherweise«, sagte Arakasi. »Einer unserer Spione im Haus der Minwanabi ist zum persönlichen Diener Tasaios befördert worden.«
    Mara riß erfreut die Augen auf. »Das sind wunderbare Neuigkeiten.« Doch als Arakasis Gesicht keine Zustimmung ausdrückte, fragte sie nach. »Ihr traut dem

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