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Zeit für Plan B

Zeit für Plan B

Titel: Zeit für Plan B Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Tropper
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denkst?« Lindsey seufzte.
    »Sex ist wie Luft«, sagte ich. »Es ist nicht wichtig, es sei denn, man bekommt nichts davon ab.«
    »Hab verstanden«, sagte Lindsey und klopfte Chuck mitfühlend auf die Schulter.
    »Ach, ihr könnt mich alle beide.«

    Binnen einer Stunde zwängten sich sechs Kleintransporter und eine Reihe von Pkws dicht hintereinander auf dem Seitenstreifen der Crescent Lake Road, und an die zwanzig Journalisten und Kameraleute wuselten dazwischen hin und her. Sämtliche größeren Fernsehsender schienen vertreten zu sein, dazu einige der Boulevard-TV-Shows. Deputy Dan, der seit unserem Besuch im Büro des Sheriffs ohne Unterbrechung unten an der Straße geparkt hatte, konnte es nicht vermeiden, in all die Aufregung hineingezogen zu werden. Er parkte seinen Streifenwagen auf unserer Straßenseite, so dass er die Auffahrt der Schollings versperrte, und verständigte per Funk einen Kleintransporter, der blaue Polizeibarrikaden bringen sollte, mit denen er dann die Reporter auf dem gegenüberliegenden Seitenstreifen abriegelte. Sobald er die Medien eingepfercht hatte, stellte sich Deputy Dan auf die Straße, winkte hin und wieder einem vorbeifahrenden Auto zu und plauderte mit den Journalisten.
    Ziemlich bald liefen Live-Sendungen auf allen Fernsehsendern, und Nachrichtenkorrespondenten erzählten den Massen mit ernster Miene, dass man Jack Shaws Brieftasche in einem Fluss nicht weit von diesem Haus gefunden hatte, in dem sich vier seiner Freunde unter undurchsichtigen Umständen aufhielten. Das war so ziemlich alles, was sie wussten, aber sie wussten, wie sie es immer und immer wieder erzählen konnten, indem sie unbedeutende Details und vorsichtige Mutmaßungen einfließen ließen, von Zeit zu Zeit sogar ein Interview mit einem übereifrigen Deputy Dan.
    »Vermutet die Polizei, dass Jack Shaw entführt wurde?«, fragte Sally Hughes von Fox News.
    »Dazu kann ich im Augenblick keine Stellungnahme abgeben«, antwortete Deputy Dan enthusiastisch, während er genau in die Kamera starrte, als suchte er dort nach den Millionen von Zuschauern, zu denen er sprach.
    »Stimmt es denn nicht, dass Sheriff Sullivan einen Durchsuchungsbefehl für dieses Haus erhalten hat?«
    »Dazu kann ich leider ebenfalls keine Stellungnahme abgeben«, antwortete er, obwohl offensichtlich war, dass er nichts lieber wollte als das. Sullivan hatte ihn allem Anschein nach ins Gebet genommen und ihm eingebleut, auf jeden Fall den Mund zu halten.
    »Wir besitzen Informationen, denen zufolge Sheriff Sullivan, nachdem Jack Shaws Brieftasche in einem Fluss in der Nähe gefunden wurde, dieses Haus durchsucht und anschließend die vier Personen vernommen hat, die hier wohnen, Personen, die als Freunde von Jack Shaw bekannt sind.«
    Deputy Dan starrte sie unsicher an. »Äh, war das eine Frage?«
    Sallys Blick verriet deutlich, wie entnervt sie war. »Können Sie irgendwelche dieser Fakten bestätigen?«
    »Oh«, sagte Deputy Dan, erleichtert, das Fragezeichen entdeckt zu haben. »Kein Kommentar.«
    »Wird das FBI die Bewohner dieses Hauses vernehmen?«
    »Ich nehme es an«, sagte Deputy Dan.
    »Die hiesige Polizei hat also das FBI verständigt?« Deputy blickte eindeutig betreten drein, nachdem er diesen Punkt vermasselt hatte. »Jetzt warten Sie mal einen Augenblick …«
    »Sie haben doch eben gesagt, das FBI würde die Bewohner dieses Hauses vernehmen, was bedeutet, dass es zumindest den Verdacht einer Straftat auf Bundesebene geben muss, oder nicht?«
    »Das haben Sie gesagt«, antwortete Dan abwehrend. Die Angst war in seinen Augen deutlich zu erkennen. »Ich habe nie gesagt, dass …«
    »Sie ist gut«, meinte Chuck anerkennend von der Couch, wo wir uns alle ausgebreitet hatten, um die Nachrichten zu sehen.
    »Und eine schlechte Nachrichtenkorrespondentin ist sie auch nicht«, neckte ihn Lindsey.
    »Ich würde ihr ein Exklusivinterview geben«, bemerkte Chuck lüstern.
    »Es ist nur dann ein Exklusivinterview, wenn du etwas zu bieten hast, was noch niemand sonst bekommen hat«, sagte ich.
    »Stimmt«, räumte Chuck ein.
    »Ich würde mir fast schon wünschen, wir hätten das FBI hier«, sagte Alison. »Dann würden wir zumindest jemanden kennen, der nach Jack sucht und der ein bisschen kompetenter ist als dieser Loser.«
    Das Fernsehen zeigte nun Archivaufnahmen von Jack aus
Blue Angel
, wie er in einem Restaurant mit arroganter Miene einen Gangsterboss anredete, der dort aß. Der Gangsterboss wurde von einem Charakterdarsteller

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