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Zeitenlos

Zeitenlos

Titel: Zeitenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelena Shorts
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hatte mich wieder. Sie würde mir jede Menge ihrer üblichen Fragen stellen: Wie war dein Tag? Wo warst du? Hast du viele Hausaufgaben auf? Ich war mir nicht sicher, ob ich die Show würde durchziehen können, von wegen normaler Tag und so. Wes hatte mich gerade wissen lassen, dass ich so etwas wie ein lebendiges Gespenst war. Ja, Mama, mir geht es prima!
    Wes öffnete mir die Tür und begleitete mich bis zur Treppe. Meine Einladung, noch mit hereinzukommen, lehnte er ab. »Ich muss noch etwas erledigen«, sagte er. Mir entschlüpfte unwillkürlich ein kleiner, enttäuschter Seufzer, und er streichelte meine Wange. »Ich komme später wieder, und dann können wir reden, worüber du willst.«
    Ich nickte.
    Als ich hineinging, hörte ich ihn »Ich liebe dich« sagen.
    Ich wandte mich um und wollte seine Worte erwidern, zögerte dann aber. Er neigte den Kopf und sagte: »Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, aber es ist so.«
    »Ich liebe dich auch« war alles, was mir darauf einfiel.
    »Das weiß ich«, entgegnete er mit einem leichten Lächeln. »Bis später.«
    Ich sah ihm nach, wie er in den Wagen stieg und davonfuhr. Und plötzlich beruhigte sich mein Herzschlag. Ich atmete tief durch, drehte mich um und steckte den Schlüssel ins Schloss.
    Ich war noch keine zwei Sekunden durch die Tür, als Mama auch schon wissen wollte, mit wem ich draußen geredet hatte. Sie war in der Küche und wusch ab, nahm sich aber die Zeit, einen Blick um die Ecke zu werfen. Ich hängte meine Jacke an die Garderobe und versuchte, die Stille so lange wie möglich hinauszuzögern.
    »Weston«, antwortete ich schließlich.
    »Wirklich?«, fragte sie sofort nach.
    »Ähm, ja«, bestätigte ich und ging zielstrebig Richtung Treppe.
    »Wie das denn?«
    »Ich bin zu ihm gefahren, um zu reden.«
    »Und?«
    »Und wir haben geredet.« Ich kannte meine Mutter gut genug, um zu wissen, dass sie so leicht nicht aufgeben würde. Sie war neugierig, und diesmal konnte ich ihr das noch nicht einmal übel nehmen. Wir waren in eine neue Stadt gezogen, und der einzige Freund, den ich in sechs Monaten gefunden hatte, war ein Junge, der nach Belieben Einfluss auf meine Laune nehmen konnte. Nachdem er mich in die Wüste geschickt hatte, wusste sie nie, ob ich mich den ganzen Tag in meinem Bett verkriechen oder in meinen Hausaufgaben vergraben würde. Dass wir wieder miteinander redeten, würde keine Begeisterungsstürme hervorrufen. So viel war klar.
    »Warum kommst du nicht in die Küche und erzählst mir alles? Ich habe Spaghetti gemacht und räume gerade auf.« Eigentlich wäre ich lieber wie eine Irre nach oben in mein Zimmer geschossen, um in Ruhe über alles nachzudenken, was ich heute gehört hatte, aber irgendwie tat sie mir leid. Ich hatte den Eindruck, dass sie sich einsam fühlte, was mich zu einer völlig neuen Erkenntnis kommen ließ.
    Wenn ich in einem oder zwei Jahren sterben würde, würde sie allein zurückbleiben. Sie hatte nur mich, und auf einmal war es da, dieses Schuldgefühl darüber, dass ich ihr bewusst aus dem Weg gehen wollte. Ich brachte es nicht über mich, sie allein zu lassen und meine Zimmertür hinter mir zu schließen. Stattdessen nickte ich und sagte, dass das eine gute Idee wäre.
    »Prima«, sagte Mama und stellte einen Teller in die Mikrowelle, den sie schon für mich vorbereitet hatte. Während das Gerät vor sich hin summte, setzte ich mich an den Tisch.
    »Und worüber habt ihr geredet?«, wollte sie wissen, während sie sich wieder dem Abwasch zuwandte. Laut Einmaleins der Privatsphäre hätte ich jetzt lügen sollen, aber der Wunsch nach einem guten Rat war stärker. Ich musste nur genau überlegen, wie ich daran kam. Wes war garantiert nicht objektiv, und gute Freunde hatte ich hier auch nicht.
    Vermutlich hätte ich Kerry anrufen können, aber sie wusste nicht, wie sehr ich ihn liebte, und würde es nicht verstehen, wenn ich sie damit überfiel. Außerdem konnte ich ihr schlecht erzählen, dass ich mich wahnsinnig in das Ergebnis eines wissenschaftlichen Experiments verliebt hatte, das zu Unsterblichkeit geführt hatte, oder? Und ganz bestimmt konnte ich sie nicht darüber aufklären, dass ich ein lebendes Gespenst war. Damit kam Kerry nicht infrage. Blieb nur meine Mutter. Sie wusste zumindest, dass ich ihn wirklich mochte. Also beschloss ich, erst mal das Terrain zu sondieren. Genau in diesem Moment piepste die Mikrowelle, und ich sprang auf, um meinen Teller herauszuholen.
    »Ähm, wir haben darüber

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