Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Titel: Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
Vom Netzwerk:
feurig. »Gerade jetzt solltest du nicht den Italiener raushängen lassen! Die gucken sowieso viel öfter als nötig!«
    »Ich schaue nicht hin, ehrlich nicht. Und wenn doch, ist es höchstens ein Reflex.«
    Empört nahm ich ein Magazin über Rassepferde vom Beistelltischchen und warf damit nach ihm, doch er fing die Zeitschrift einfach lässig aus der Luft. »Siehst du, das war auch ein Reflex. Manchmal tut man Dinge, ohne darüber nachzudenken.«
    »Du sollst aber darüber nachdenken!«, fauchte ich.
    »Wenn ich damit anfange, müsste ich auch über Reggie und den Earl nachdenken. Und darüber, wie die beiden dir auf den Busen glotzen.«
    »Du willst bloß vom Thema ablenken!«
    »Ich bin beim Thema. Wenn irgendwer in irgendeinen Ausschnitt schaut, dann Bräutigam-Ken in deinen. Von dem guten alten George ganz zu schweigen. Ist dir noch nicht aufgefallen, dass er dir dauernd die Hand abküsst und an dir rumtätschelt?«
    »Das kannst du unmöglich mit Iphy vergleichen! Die Frau gräbt dich hemmungslos an!«
    »Und Bräutigam-Ken ist so scharf auf dich, dass ich es jedes Mal knistern höre, wenn du näher als zwei Meter an ihn herankommst.«
    »Das bildest du dir nur ein.«
    »Nein, das tue ich nicht«, sagte Sebastiano.
    »Der Typ ist mir völlig gleichgültig, und das weißt du genau!«
    »Aber seine Komplimente hörst du dir ziemlich gern an. Du brauchst es gar nicht abzustreiten. Ich habe gesehen, wie du rot geworden bist, als er sagte, dass du in Rosa wie eine Märchenfee aussiehst. Märchenfee! «, wiederholte Sebastiano bedeutungsvoll. »Im Moment wette ich mit mir selber, wer bei mir zuerst offiziell um deine Hand anhält – George oder Reggie.«
    »Du spinnst«, sagte ich im Brustton der Überzeugung. Irgendwie hatte er es geschafft, dass ich mich plötzlich in der Defensive befand, und das kam mir unfair vor. »Außerdem kannst du nicht abstreiten, dass dein männliches Ego total auf Iphys Annäherungsversuche abfährt. Sie wird nicht lockerlassen, denn du fällst hundertprozentig in ihr Beuteschema. Wenn du nicht aufpasst, wird sie es noch irgendwie schaffen, dass du dich mit ihr verloben musst.«
    Sebastiano lachte bloß, dann nahm er mich einfach in die Arme, um mich zu küssen und mir zärtliche Nichtigkeiten auf Italienisch ins Ohr zu flüstern. Er wusste genau, was mich schwach machte.
    In dem Moment ahnte ich nicht, wie bald wir beide wieder an meine Worte denken würden.

    Der Mittwoch kam und mit ihm der Ball bei Almack’s. Bridget hatte alle Hände voll mit meinem Styling zu tun, aber als ich das Ergebnis sah, fand ich, dass die ganze Mühe sich gelohnt hatte. Die Aufregung, die Bridget bei den Vorbereitungen an den Tag legte, wirkte irgendwie ansteckend auf mich, und am Ende begann ich mich sogar – wenn auch eher verhalten – ein wenig auf den Abend zu freuen.
    Mein Ballkleid war von einem unschuldigen, reinen Weiß, wie es sich für eine Debütantin gehörte, aber es schimmerte und glänzte, was von den vielen winzigen Perlen kam, mit denen die zierlichen Puffärmelchen und die angenähte Schleppe bestickt waren, ebenso wie die Glacéhandschuhe, die mir bis über die Ellbogen reichten. Obenherum war das Kleid, obwohl es den üblichen Nachthemdschnitt aufwies, ziemlich offenherzig, und weil ich darunter das Eieruhr-Schnürleibchen trug, sorgte der Push-up-Effekt für ein Dekolleté, das sich sehen lassen konnte. Ich sah aus wie eine Mischung aus unschuldiger Prinzessin und verführerischer Sirene. Sebastiano, der in der Halle auf mich wartete, blieb der Mund offen stehen, als ich mit anmutig geraffter Schleppe und vornehm erhobener Nase die Treppe hinabgeschritten kam.
    »So kannst du unmöglich gehen«, sagte er, während sein Blick sich auf meinen Ausschnitt heftete.
    »Danke, du siehst auch toll aus«, gab ich zurück. Der Translator machte ravissant daraus (irgendwie schien er sich an diesem Wort festgebissen zu haben), denn Cedric und Janie konnten uns hören. Die beiden schleppten gerade alle möglichen Leuchter, Platten und Schalen durch die Gegend, weil Mrs Fitzjohn sie beauftragt hatte, das Silber im Haus einzusammeln und zu putzen. »Und ich wusste , dass du meinen Ausschnitt zu tief findest. Im Gegensatz zu gewissen anderen Ausschnitten.« Die kleine Spitze konnte ich mir nicht verkneifen, doch Sebastiano grinste nur.
    »Du irrst dich. Ich finde deinen Ausschnitt ravissant .«
    Sofort interessierte mich brennend, was er wirklich gesagt hatte. Irgendwann heute Nacht würde er

Weitere Kostenlose Bücher