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Zeitfinsternis

Zeitfinsternis

Titel: Zeitfinsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Garnett
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In­for­ma­tio­nen ge­fragt. Ge­dan­ken an die An­dro­iden und an die Tier­nach­bil­dun­gen an der Ober­flä­che. Er hofft, daß sie die Frau nicht ver­let­zen, aber er weiß – wenn er M ASCHI­NE ver­trau­en kann –, daß sie das nicht kön­nen.
    Er muß ziem­lich weit in der Zu­kunft ge­we­sen sein, denn es scheint, als ha­be er je­des­mal, wenn er zu­rück­kam, zu M ASCHI­NE ge­sagt: „Nichts zu be­rich­ten.“ Nichts… wenn so­viel ge­schieht? Ges­tern hat er ge­fragt und sich die Ant­wort auf­ge­schrie­ben. Es war ein Zeit­sprung von sie­ben oder acht Ta­gen ge­we­sen, und nun ist die Gren­ze nach vor­ne nur noch zwei Ta­ge ent­fernt. Bald muß er dar­über hin­aus­ge­hen und M ASCHI­NE neue An­ga­ben zu­rück­brin­gen. Nach die­sem Zeit­sprung wä­re er in der La­ge, M ASCHI­NE all das zu be­rich­ten, was sich in die­ser Zeit­span­ne ab­ge­spielt hat­te. Je­des­mal, wenn sie ge­sagt hat: „Ich ver­fü­ge noch nicht über die­se In­for­ma­ti­on“, hat sie ge­lo­gen, denn die Er­eig­nis­se ge­sch­a­hen in die­ser Zeit. Warum aber lügt sie ihn an? Er weiß es nicht. Und wenn sie in so klei­nen Din­gen schon die Un­wahr­heit sagt, wie kann er ihr dann bei wich­ti­ge­ren glau­ben? Was die Frau an­geht, zum Bei­spiel.
    Aber sie kommt tat­säch­lich, und er glaubt es.
    „Die Per­son, nach der du ver­langt hast, ist da“, sagt M ASCHI­NE .
    „Hier? Un­ten?“
    „Hier drau­ßen. Zehn Me­ter ent­fernt.“
    M ASCHI­NE muß das ar­ran­giert ha­ben, aber er möch­te wis­sen, wie sie hier her­un­ter­ge­kom­men ist, möch­te nach dem Be­ob­ach­ter fra­gen, der sie her­ge­bracht hat, möch­te so vie­le Din­ge fra­gen. M ASCHI­NE aber ist nicht die­je­ni­ge, die er fra­gen kann.
    „Dann laß sie her­ein“, sag­te er, und die Wand glei­tet nach oben, und sie kommt in sei­ne Woh­nung.
    Jetzt sind sie zu dritt.
    Wahr­schein­lich müß­te ich jetzt sa­gen: Ich weiß nicht, wie wir es ge­schafft ha­ben, den Ab­hang hin­auf­zu­kom­men und den Fahr­stuhl­schacht zu er­rei­chen. Ich weiß es aber. Wir schaff­ten es. Das Mäd­chen und ich er­reich­ten den Gip­fel un­ver­letzt.
    Von An­gels Pferd wur­de ge­trof­fen, und er flog her­un­ter. Er war hin­ter uns, und ich konn­te nichts ma­chen. Sie wa­ren zu na­he, und ich muß­te das Mäd­chen zum Ers­ten brin­gen.
    Dann be­gan­nen die Bäu­me, Flam­men zu spu­cken. Das Feu­er war an uns vor­bei auf die Re­ne­ga­ten ge­rich­tet.
    Den Hang hoch und zwi­schen die Bäu­me, vom Pferd her­un­ter, und da stan­den ein paar Män­ner und war­te­ten auf uns. Be­ob­ach­ter. Ei­ni­ge schos­sen mit Pis­to­len, wäh­rend drei wei­te­re ei­ne ur­al­te Waf­fe auf­rich­te­ten, die Pro­jek­ti­le schleu­der­te. Noch ein wei­te­rer kam auf mich zu und sag­te: „Ist mit Ih­nen al­les in Ord­nung?“
    Ich konn­te nur ni­cken, denn mei­ne Lun­gen schnapp­ten nach Luft. „Dan­ke“, brach­te ich her­aus, wäh­rend er von mir zu dem Mäd­chen sah.
    „Wir ha­ben Ih­ren Ruf er­hal­ten und dach­ten, es sei bes­ser nach­zu­schau­en, ob Sie Hil­fe brau­chen.“
    Ich hat­te sie an­ge­ru­fen, um her­aus­zu­fin­den, wo der nächs­te Schacht war, und hat­te er­wähnt, daß Ver­fol­ger dicht hin­ter uns wa­ren.
    „Hat Ers­ter Sie ge­schickt?“ frag­te ich.
    Der Mann gab mir kei­ne Ant­wort. Dann fing die al­te Waf­fe an zu schie­ßen. Ein Ma­schi­nen­ge­wehr.
    „Was ist mit ihm?“ frag­te der Be­ob­ach­ter, als ich auf die Öff­nung zu­ging. Er deu­te­te mit dem Kopf den Ab­hang hin­un­ter dort­hin, wo von An­gel lag.
    Ich schüt­tel­te den Kopf. „Von der Ober­flä­che.“
    „Na und? Wir ha­ben auch Ih­nen nur ge­hol­fen, weil man hin­ter Ih­nen her war.“ Er ges­ti­ku­lier­te wü­tend mit sei­nem Arm. „Ich ha­be kei­ne Ah­nung, wer Sie im ein­zel­nen sind, und es ist mir auch egal.“
    „Er ist wahr­schein­lich tot“, sag­te ich zu mei­ner Ver­tei­di­gung.
    Der Mann ging auf die Ma­schi­nen­ge­wehr­schüt­zen zu. „War­tet hier“, sag­te ich zu dem Mäd­chen. Ich sah sie da­bei nicht an. Ich brauch­te es auch nicht.
    Der Be­ob­ach­ter hat­te ein Fern­glas und starr­te hin­durch. „Feu­er ein­stel­len“, be­fahl er.
    Ich konn­te von An­gel er­ken­nen,

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