Zeitfinsternis
gebracht hättet, wäre sie schließlich doch dort angekommen.“
„Warum so ein umständlicher Weg? Von Saarland nach Lothringen und von dort nach Flandern?“
„Eine Zeitfrage. Ich wollte nicht, daß sie zu bald, nachdem die ersten Androiden aufgetaucht waren, nach unten ging.“
„Und wie sind sie aufgetaucht?“
„Sie sind in der Zeit gereist.“
„Und der Elefant? Der auch?“
„Der auch. Der war zu eurem Schutz. Nachdem ihr einmal damit angefangen hattet, die Frau zum Ersten zu bringen, hielt ich es für angebracht sicherzustellen, daß ihr unversehrt dorthin kommt.“
„Wie ist sie denn unbeobachtet nach Flandern gekommen? Auf die gleiche Art?“
„Nein. Es ist leicht, den Schirmen auszuweichen oder sie außer Gefecht zu setzen.“
„Du hast also die Armeen des Saarlands und Lothringens vernichtet und Tausende von Menschen umgebracht?“
„Das war notwendig. Eine Handvoll für Millionen. Ich habe etwas benötigt, um den Ersten dazu zu zwingen, sich darüber klarzuwerden, daß sich in Afrika etwas abspielt.“
„Was?“
„Das würdest du nicht verstehen.“
„Kann ich das nicht für mich selbst entscheiden?“
„Nein. Aber wenn ich zum Ersten komme, dann ist die Zeit reif, und er wird soweit sein, daß er es erfahren kann.“
„Was erfahren kann?“
Aber das wollte er mir nicht sagen. Statt dessen sagte er: „Ich bin nicht wirklich ein Zauberer. Ich bin nicht schwarz. Ich bin auch nicht aus Afrika. Ich bin noch nicht einmal von diesem Planeten.“
Er wacht auf und starrt wild um sich. M ASCHINE ist nicht zu sehen; nur die Frau ist da.
„Ich muß hier raus“, sagt er zu ihr. „Hör genau zu. Ich werde es vergessen – du darfst es nicht. Ein paar Männer sind unterwegs, um mich umzubringen. Wir müssen in die Tunnels und dann nach Südosten.“ Er setzt sich ganz auf. „Komm.“ Er steht auf.
M ASCHINE ist im Nebenzimmer.
„Wir möchten gehen“, sagt Erster zu ihr.
Das ist der entscheidende Augenblick. Wird sie gehorchen? Sie muß es, denn wie sonst können sie an die Oberfläche kommen – das müssen sie, er weiß es, da er im Geist schon dagewesen ist.
Trotzdem, nach den Dingen, die die Frau ihm von M ASCHINE erzählt hat, ist er nicht mehr so sicher.
„Ja“, sagt M ASCHINE , und die Wand hebt sich. „Nimm den zweiten Tunnel links.“
Erster zögert, weil sein Gedächtnis verfliegt. „Du weißt es“, sagt er. „Du wußtest es.“
„Ja“, sagt M ASCHINE .
Er starrt sie einige Sekunden lang an, bis die Frau ihn am Arm nimmt und ihn hinauszieht. Seine Kleider liegen noch da und warten auf ihn. Er zieht sich hastig an, und sie rennen den Gang hinunter. Beim Laufen setzen sie sich die Brillen auf. An der Metalltür vorbei, über die erste Kreuzung, und dann meint er, aus dem Seitentunnel Geräusche zu hören. Sie halten nicht an.
Guy bleibt meistens hinter den anderen beiden zurück, dem Zauberer und dem schwarzen Mann, obwohl der erstere oft lange Strecken zurückbleibt, um dann wieder neben den anderen zu reiten und etwas zu ihm zu sagen. Er hörte einige von ihren Gesprächen, aber wirklich etwas davon zu verstehen, das gelang ihm nur einmal: Als der Schwarze bemerkte, daß sie nicht bei ihm zu bleiben brauchten. Der Saarländer überlegte sich, ob er wegreiten sollte, traf dann aber die Entscheidung, daß er besser bei ihnen aufgehoben war. Er war in einem fremden Land, obwohl es nicht so fremd war, wie dieses Afrika gewesen wäre. Sie waren von dem Weg abgewichen, auf dem sie gekommen waren, und ritten nun nicht mehr nach Süden. Bedeutete das, daß sie nicht mehr unter die Erde gehen würden? Sir Guy hoffte dies stark. Wenn es sich anders verhalten sollte, dann würde er auf jeden Fall nicht mehr mit den beiden gehen. Solange sie aber in Richtung auf seine Heimat ritten, wie sie das nach seiner Berechnung taten, würde er bei ihnen bleiben. Was aber
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