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Zeitfinsternis

Zeitfinsternis

Titel: Zeitfinsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Garnett
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sei­ner Rück­ver­si­che­rung: Wenn er nicht in­ner­halb der nächs­ten Stun­de zu­rück­kom­men wür­de, wür­de sich der Haupt­ge­ne­ra­tor selbst zer­stö­ren. Und er wuß­te, daß er nicht zu­rück­keh­ren wür­de, nie­mals.
     
     
    Es war so sehr ein­fach zu glau­ben, daß er recht hat­te; viel­leicht, weil ich ihm glau­ben woll­te und mir das die Mü­he er­spar­te, wei­ter nach Sü­den zu rei­ten. Man konn­te nicht be­strei­ten, daß er exis­tier­te und schwarz war. Was al­ler­dings die be­haup­te­te Her­stel­lung der An­dro­iden be­traf, so war ich mir nicht so si­cher. Er wuß­te von ih­nen, was mög­li­cher­wei­se et­was be­wies, mög­li­cher­wei­se aber auch nicht. Was hat­te er da­mit ge­meint, daß wir von dem, was in Afri­ka war, nichts ver­ste­hen wür­den: ei­ne un­be­kann­te Ne­ger­kul­tur? Dann hat­te er noch die Ver­nich­tung sei­nes Vol­kes er­wähnt – und daß er ge­kom­men sei, um es zu rä­chen. War das auch die Wahr­heit? War er ein Zau­be­rer/He­xer/Zau­ber­dok­tor, der sei­ne Ma­gie da­zu ver­wen­det hat­te, um die An­dro­iden zu schaf­fen? Und hat­te er die glei­chen Mit­tel ein­ge­setzt, um sein Le­ben zu ver­län­gern oder um sich aus der Ver­gan­gen­heit in die­ses Jahr­hun­dert zu be­för­dern? Es paß­te zu­sam­men, das muß­te ich zu­ge­ben, es paß­te al­les zu­sam­men.
    Ein paar Stun­den lang mach­ten von An­gel und ich nichts an­de­res, als hin­ter dem Ne­ger her­zu­rei­ten und uns da­bei ver­wirrt an­zu­se­hen. Ich wuß­te nicht, wer mehr ver­blüfft war, er oder ich. Ich glau­be, ich muß es wohl ge­we­sen sein – er wur­de ge­gen Er­leb­nis­se im­mun, die für ihn ver­wir­rend wa­ren.
    Schließ­lich ritt ich vor, um den Ne­ger ein­zu­ho­len, und die­ses Mal zog ich mei­ne Pis­to­le her­aus.
    „Ich hat­te dich doch ge­be­ten, das weg­zu­ste­cken“, sag­te er sanft. Er sah mich da­bei nicht ein­mal an. „Ich las­se mich zu nichts zwin­gen, und dei­ne Fra­gen kann ich nicht be­ant­wor­ten, wenn du mich er­schießt.“
    Er hat­te auf je­den Fall die Fä­hig­keit, mir das Ge­fühl ein­zu­flö­ßen, als hät­te ich den Wunsch, in das nächs­te Loch oder den nächs­ten Tun­nel zu krie­chen und mich zu ver­ste­cken. Ich steck­te die Pis­to­le wie­der weg und ver­such­te so zu tun, als hät­te ich sie nie be­rührt.
    „Du meinst, daß du mir Ant­wor­ten ge­ben wür­dest?“ frag­te ich.
    „Wenn du mich fragst“, sag­te er, „viel­leicht.“
    Nach ei­ni­ger Zeit frag­te ich: „Wo­hin ge­hen wir?“
    „Zum Ers­ten.“
    Ich brauch­te wie­der zwei Mi­nu­ten da­zu, mir noch et­was zu über­le­gen; und als wir wei­ter­rit­ten, wur­den die Pau­sen zwi­schen un­se­ren Ge­sprä­chen im­mer län­ger. Je mehr er mir er­zähl­te, de­sto über­rasch­ter war ich. Die Ta­ge ver­gin­gen. Je­de Ant­wort schloß zwan­zig wei­te­re Fra­gen aus, ließ aber hun­dert an­de­re an ih­re Stel­le tre­ten – von de­nen ich die meis­ten nicht zu stel­len wag­te. Am En­de gab er mir Ant­wor­ten, oh­ne daß ich Fra­gen zu stel­len brauch­te.
    „Weißt du den Weg dort­hin?“
    „Ja. Rei­tet mir nach.“
    „Ich ken­ne den Weg.“
    „Du kennst ihn nicht.“
    „Der nächs­te Fahr­stuhl­schacht ist…“
    „Wir be­nut­zen die Tun­nels nicht.“
    „Warum nicht?“
    „Die meis­ten sind oh­ne Strom.“
    „Und der Ers­te?“
    „Er ist nicht mehr in den Tun­nels.“
    „Er ist an der Ober­flä­che?“
    „Wel­che Mög­lich­keit gibt es denn sonst noch? Ihr braucht nicht mit mir zu kom­men. Ihr wer­det nicht mehr ge­braucht.
    Ich woll­te euch nur da­von ab­hal­ten, ei­ne lan­ge Rei­se um­sonst zu un­ter­neh­men.“
    „Sehr freund­lich von dir.“
    „Ja.“
    „Was ist mit den Tun­nels pas­siert?“
    „Ein paar Un­zu­frie­de­ne ha­ben ver­sucht, den Ers­ten um­zu­brin­gen. Es ist ih­nen nicht ge­lun­gen.“
    „Und was dann?“
    „Das Sys­tem ist aus­ein­an­der­ge­bro­chen. Sie ha­ben da­mit an­ge­fan­gen, sich un­ter­ein­an­der zu strei­ten.“
    „Bist du da­für ver­ant­wort­lich?“
    „Nein. Nur für die An­dro­iden – und die Frau.“
    „ Die Frau? Das Mäd­chen, das wir in Flan­dern ge­fun­den ha­ben?“
    „Ja. Selbst wenn ihr sie nicht zum Ers­ten

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