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Zeitlabyrinth

Zeitlabyrinth

Titel: Zeitlabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Q’nell vor sich, wie sie hilflos in den Klauen der unmenschlichen Wesen zappelte.
    »Vielleicht wird sie gefoltert«, murmelte er. »Oder grün und blau geschlagen.« Er machte eine Pause. »Genaugenommen würden sie meinen Körper bearbeiten. Und –« Plötzlich ging ihm ein Licht auf.
    »Sie denken, ich sei sie!« stammelte er. »Und sie ich!«
    »Natürlich. Wir benötigen zwar eine gewisse Zeit, um meine ursprüngliche Auffassung der Sachlage zu revidieren, aber letzten Endes gelingt es mir doch. Weshalb ein so hochstehendes Wesen wie Sie ausgerechnet die Maske von zwei Bewohnern des dreidimensionalen Kontinuums gewählt hat, bleibt uns unverständlich. Aber ich will nicht neugierig sein, Sir, ich will nicht neugierig sein. Nun zu der Besitzfrage des transtemporalen Schachtes: während ich eindeutig ältere Besitzansprüche anmelden kann, müssen wir zugeben, daß Sie durch Ihre bloße Anwesenheit eine Beteiligung fordern können – eine Beteiligung, die ich Ihnen übrigens niemals absprechen würde. Aber der Anstand, Sir, und die Tatsache, daß der Tag der Entscheidung immer näher rückt, verlangen es, daß Sie uns Ihren Anteil abtreten – zu einem vernünftigen Preis natürlich.«
    »Verschwinden Sie in einem Eintopf!« rief Roger aufgebracht. »Wenn Sie glauben, daß ich die Erde verrate, haben Sie sich getäuscht!«
    »Aber, aber – nicht so hastig!« beschwichtigte Oob. »Angenommen, ich überlasse Ihnen alle Rechte auf ein hübsches kleines Kontinuum nur ein paar Bezugssysteme weiter in d ieser Richtung?« Der Rhox machte eine komplizierte Geste.
    »Wie kommen Sie auf die Idee, daß ich Ihnen helfen würde, Sie blutrünstige Rübe?«
    »Korrektur: wir nehmen keine Gefäßflüssigkeiten von Lebensformen der dritten Stufe zu uns. Und ich nahm an, daß Sie mir Ihren Beistand gewähren würden, da wir Ihnen eine Menge Anreize bieten können, die Anlaß zur Aufgabe Ihres Standpunkts wären.«
    »Niemals!« erklärte Roger fest. »Sie verschwenden Ihre Zeit.«
    »Ihre Haltung ist reichlich reaktionär, Sir«, erwiderte der Rhox’ steif. »Eigentlich müßten Sie in eine Interessenteilung einwilligen.«
    »Ha! Kommen Sie nur auf die Erde!« drohte Roger. »Sie Unkraut! Wir werden Sie überall bekämpfen, zu Wasser und zu Lande! Wir machen Viehfutter aus Ihnen!«
    »Passen Sie auf – angenommen, ich mache Sie zum Teilhaber – zum stillen Teilhaber natürlich …«
    »Mich bringen Sie nicht zum Schweigen!« schrie Roger. »Ich will nichts mit Ihren schändlichen Plänen zu tun haben.«
    »Schändlich? So würde ich es kaum nennen, Sir. Wir bringen Millionen von gelangweilten, abgestumpften Lebewesen lediglich ein wenig Vergnügen.«
    »Aus Vergnügen machen Sie das?« rief Roger entsetzt.
    »Gewiß. Weshalb sonst? Zumindest erfreut es die Massen. Was mich betrifft, wir haben das natürlich alles schon gesehen. Aber diese besondere Einrichtung bietet gerade durch ihre Primitivität gewisse einmalige Möglichkeiten für Komödien. Vor allem die Kleinen sind begeistert.«
    »Sie sind ein Ungeheuer in Menschengestalt!« rief Roger. »Das heißt, Sie sind ein Mensch in Ungeheuergestalt! Haben Sie denn gar kein Gewissen?«
    »Was hat das mit Gewissen zu tun? Es handelt sich um ein Geschäft, Sir, um ein reines Geschäft.«
    »Ich werde verhindern, daß Sie Ihre Tentakel auf die Erde setzen!«
    »Ah – allmählich begreife ich!« entgegnete Oob. »Sie möchten alles an sich raffen!« Der Rhox war nun beinahe schwarz.
    Mit einer blitzschnellen Tentakelbewegung drückte er einen großen Hebel herunter.
    »Sie lassen mir keine andere Wahl, Sir. Ich hatte gehofft, Sie würden sich vernünftig zeigen. Da dies nicht der Fall ist, betrachte ich unsere Konferenz als beendet.«
    »Wa – was wollen Sie tun?« fragte Roger.
    »Sie zum Ende der Linie befördern, Sir, wo Sie hoffentlich mit dem übrigen Müll ganz aus diesem Raum-Zeit-Kontinuum geschleudert werden. Sofort danach will ich meine Pläne in die Tat umsetzen.«
    Ohne jede Warnung verschwand die Plattform unter Roger.
    Grau umgab ihn, und wieder einmal stürzte er durch die endlose Leere. Er fiel eine Ewigkeit, und dann, unvermittelt, hörte die Bewegung auf. Er war angelangt – irgendwo.

10. Kapitel
     
1
     
    Schwärze, völliges Schweigen. Er rief, aber der Laut verklang ohne Antwort, sogar ohne Echo. Er spürte Boden unter sich und tastete umher, aber er entdeckte nichts, nicht einmal eine Wand.
    Er zwang sich mühsam zur Ruhe. »Vielleicht«, sagte er sich

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