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Zeitlabyrinth

Zeitlabyrinth

Titel: Zeitlabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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schaffen, indem ich alles wieder in den Zustand der Prämaterie versetze. Passen Sie nur auf! Es dauert keine Sekunde und ist völlig schmerzlos.«
    »Moment! Sie meinen – all diese Plätze, die ich sah, waren nur bessere Mikroben-Kulturen?«
    »Keine ›besseren‹ – ganz ordinäre Alltagsproben. Unter all den anderen, die ich bereits aufgezeichnet habe, werden sie kaum fehlen.« Der alte Mann seufzte. »Manchmal kann es recht langweilig sein, einen Laborkomplex für eine Rasse von Erbauern zu führen, die ihn nie benutzt.«
    »Sie meinen die Rhox?«
    »Mein lieber Junge, die Rhox sind eine kleine Unreinheit, sonst nichts. Nach ihren eigenen Feststellungen, die Sie in Ihren begrenzten Gedächtniszellen aufgezeichnet haben, existieren sie in einem armseligen fünfdimensionalen Kontinuum. Nachdem sie durch Zufall auf das Speichersystem stießen, gelang es ihnen offensichtlich, es an einer Reihe von Stellen zu durchdringen, möglicherweise in der Absicht, dort ihre Nistplätze anzulegen.«
    »A – aber – wenn sie die Zeitfalle nicht aufgestellt haben – wer war es dann?«
    »Ich.«
    »Sie!«
    »Natürlich. Ich habe es auf Befehl getan.«
    »Auf wessen Befehl?«
    »Auf Befehl der Erbauer. Sagte ich nicht bereits –«
    »Wer sind sie?«
    »Entweder sie existieren noch nicht – oder sie existieren nicht mehr; ich bin nicht ganz sicher, welche Feststellung für Ihr Bezugssystem zutrifft. Aber einst gab es sie – oder es wird sie geben.«
    »Das ist unmenschlich! Da werden all diese Menschen entführt und eingefangen, nur damit irgendein abwesender Eigentümer sie begutachten kann – falls er je dazu kommt.«
    »Dieser Aspekt war eigentlich unbeabsichtigt. Ich stelle fest, daß sich gerade in den letzten paar Gigajahren eine gewisse Intelligenz herausgebildet hat. Nun, der Schaden ist angerichtet. Und ich muß natürlich meinen Anweisungen folgen.«
    »Weshalb? Erkennen Sie –«
    »Weil ich so gebaut bin.«
    »– daß Tausende, vielleicht Millionen von unschuldigen Menschen – und ein paar weniger unschuldigen, das gebe ich zu …« Roger unterbrach sich. »Gebaut?«
    »Mhmm. Sie müssen wissen, Mister Tyson, ich bin eine Maschine.«
    »Das geht zu schnell für mich.« Roger stöhnte. »Das Museum ist kein Museum, sondern eine Serie von Mikroskop-Platten …«
    »Mikroskopisches Leben ist ein Hobby der Erbauer«, murmelte UKR.
    »Und die Rhox sind nicht die Besitzer; sie sind nur die Ameisen an den Wänden …«
    »Aber nun muß ich wirklich mit der Desinfizierung beginnen«, unterbrach der alte Mann Rogers Monolog. »Es war erheiternd, ein Bewußtseinsfragment in eine kleine vierdimensionale Projektion zu erstrecken, Gefühle zu registrieren, Zeit zu empfinden, sensorische Reize zu spüren, sich in Wortsymbolen auszudrücken und sich, wenn auch nur für wenige subjektive Sekunden, mit einer niedrigeren Lebensform zu identifizieren.«
    »Sie wissen ja nicht, was identifizieren heißt!« rief Roger, als die Gestalt vor ihm an den Rändern unscharf wurde. »Sie wollen all diese Leute wegdesinfizieren, als seien sie nur ein paar drosophila melanojaster!«
    »Wenn ich es nicht tue, greift die Verseuchung auf die anderen Serien über; mit der Zeit wird das gesamte Speichersystem in Mitleidenschaft gezogen.«
    »Dann – weshalb öffnen Sie dann nicht den Zeitknoten und lassen alle frei?«
    »Das ist leider unmöglich. Sehen Sie, um diese Rhox-Infektion zu beseitigen, wird es nötig sein, auch jenen Ort, den Sie Erde nennen, zu vernichten.«
    »Die ganze Welt?« Roger keuchte. »Sie wollen einen Planeten zerstören, nur um Ihren Aktenschrank in Ordnung zu halten?«
    »Was sollte ich sonst tun?«
    »Sie müssen doch nur ein paar Rhox das Lebenslicht ausblasen! Die bohren Löcher in das System, nicht wir!«
    »Leider zu zeitraubend. Das würde bedeuten, daß ich Schublade für Schublade durchkramen müßte.« Der alte Mann deutete auf eine Reihe von grüngestrichenen Aktenschränken. »Es ist sehr viel einfacher, alles wegzuwerfen. Schließlich ist das Material völlig unbedeutend.«
    »Sie müssen nicht alle vernichten – nur die Anführer!« widersprach Roger. »Da ist ein gewisser Oob, der zu den Oberbohrern zu gehören scheint.«
    »Zu viele Umstände.«
    »Hm – warum lassen Sie mich nicht zurückgehen? Ich würde diese kleine Angelegenheit gern für Sie in Ordnung bringen. Und wenn ich Erfolg habe, sind die Mikroskop-Platten für Sie gerettet.«
    »Es ist sinnlos, mein Junge. Das Material wurde bereits so

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